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Bettwanzen – lästige Untermieter

Bettwanze

Bettwanzen werden zwischen 1 und 8,5 Millimeter groß
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Bettwanze

Bettwanzen sind blutsaugende Insekten, die ganzjährig und weltweit in bewohnten Räumen auftreten
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Bettwanzen in verschiedenen Stadien

Bettwanzen in vergrößerter Ansicht und in verschiedenen Stadien
Quelle: Umweltbundesamt

Bettwanzen in verschiedenen Entwicklungsstadien

Hilfe bei der Identifizierung von Bettwanzen: Bettwanzen in verschiedenen Entwicklungsstadien
Quelle: Umweltbundesamt

Drei Beispiele für Bettwanzenstiche beim Menschen

Beispiele für Bettwanzenstiche
Quelle: Kuhn / Umweltbundesamt

Kotspuren von Bettwanzen an einem Lattenrost

Kotspuren von Bettwanzen an einem Lattenrost
Quelle: Kuhn / Umweltbundesamt

Häutungshüllen und Kotspuren von Bettwanzen an einem Lichtschalter

Häutungshüllen und Kotspuren von Bettwanzen an einem Lichtschalter
Quelle: Kuhn / Umweltbundesamt

Bettwanzen galten in Deutschland als nahezu ausgerottet, doch die kleinen Blutsauger breiten sich auch hierzulande wieder aus. Als Hauptursachen gelten der Tourismus und Handel sowie zunehmende Resistenzen der Tiere gegen chemische Insektizide.

09.10.2023

Die Bettwanze Cimex lectularius ist ein blutsaugendes Insekt. Hauptwirte sind Menschen. Bettwanzen sind äußerst widerstandsfähig, haben eine Lebenserwartung von etwa sechs Monaten und werden – im ausgewachsenen Stadium – zwischen 4 und 8,5 Millimeter groß. Eine weibliche Bettwanze legt in ihrem Leben etwa 150 Eier ab und kann sich dementsprechend stark vermehren. Die ersten Wanzenstadien (Juvenilstadien) sind nur etwa einen Millimeter groß und hell gefärbt, weshalb insbesondere diese Stadien schlecht zu erkennen sind.

Bettwanzen verbreiten sich vor allem beim Transport befallener Gegenstände – das können Reisekoffer und -taschen, aber auch gebrauchte Möbel oder andere Waren sein. Dass ein Befall mit mangelnder Hygiene zu tun hat, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Vielmehr können Bettwanzen völlig unabhängig von jeglichen hygienischen Bedingungen vorkommen. Auch der ⁠Klimawandel⁠ hat keinen Einfluss auf die Verbreitung von Bettwanzen, da diese in bewohnten Innenräumen auftreten.

Bettwanzen werden als eklig empfunden und hinterlassen Stiche, übertragen aber keine Krankheitserreger. Häufig wird der Stich der Bettwanze gar nicht wahrgenommen, die Hautreaktion kann aber von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen – einige reagieren gar nicht, bei anderen bilden sich juckende Pusteln, Blasen oder Quaddeln.

Die Stiche können sehr stark jucken, durch Kratzen kann es zu Sekundärinfektionen kommen. Da sich Bettwanzen praktisch überall dort wo Menschen sitzen und liegen ansiedeln können, wird ein Befall außerdem häufig als sehr belastend empfunden.

Wie kann man einen Befall erkennen, und wie kann man die Tiere bekämpfen?

Stiche, insbesondere in Jahreszeiten ohne Stechmückenaktivität, können ein Hinweis sein, ebenso wie herumlaufende Bettwanzen. Meist verstecken sich Bettwanzen jedoch und sind häufig im Bett und anderen Möbelstücken, in und hinter Bilderrahmen, hinter Lichtschaltern, Tapeten, Fußleisten etc. zu finden, wo sie Kotspuren in Form von schwarzen Punkten hinterlassen. Der Nachweis von Bettwanzen kann sehr schwierig sein, weshalb bei Verdacht eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma zu Rate gezogen werden muss.

Auch Hunde können zum Aufspüren von Bettwanzen anhand ihres Geruchs eingesetzt werden. Mehr Infos dazu gibt es hier. 

Bettwanzen zu bekämpfen ist eine große Herausforderung, auch für professionelle Schädlingsbekämpfer*innen und dauert – je nach Stärke des Befalls – meist mehrere Wochen. Eine Bekämpfung in Eigenregie wird keine vollständige Beseitigung zur Folge haben. Im Gegenteil, fehlerhafte Bekämpfungsmaßnahmen können die Situation noch verschlimmern und einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Hier sind in jedem Fall Experten*innen hinzuziehen. Weitere Informationen gibt es in der UBA-Broschüre Bettwanzen – Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen.

Kann man einem Bettwanzenbefall vorbeugen?

Da Bettwanzen häufig aus Ferienunterkünften eingeschleppt werden, sollte auf Reisen das Zimmer, vor allem Bett und Matratze, auf Tiere und ihre Spuren untersucht werden. Gepäckstücke am besten verschlossen und so weit wie möglich vom Bett entfernt aufbewahren. In manchen Hotelzimmern finden sich Metallgestelle, auf denen die Gepäckstücke abgestellt werden können. Besteht ein Befall, sollte das Zimmer bzw. die Unterkunft gewechselt werden. Ddas Gepäck sollte nach Rückkehr zum Beispiel in der Badewanne ausgepackt werden, um fliehende Tiere zu entdecken. Vorsichtshalber sollte in solchen Fällen die Wäsche (auch saubere) gewaschen werden, idealerweise bei 60 °C. Auch Gebrauchtwaren sollten vor Erwerb entsprechend untersucht werden.

Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen speziell für Wanderer, die auf Schutzhütten in den Bergen übernachten, finden Sie in dem UBA-Flyer Bettwanzen wandern mit!.

Links

  • Deutscher Schädlingsbekämpfungs- verband e.V.
  • Verband zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V.
  • Bed Bug Foundation

Publikationen

  • Bettwanzen - Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen
  • Bettwanzen wandern mit!
Artikel:

Schlagworte:
 Bettwanzen  Schädlingsbekämpfung  Insektizide Top

„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 09.10.2023):https://www.umweltbundesamt.de/themen/bettwanzen-laestige-untermieter