Umweltbundesamt

Home > Themen > Chemikalien > Biozide > Biozidprodukte > Insektizide > Eichenprozessionsspinner

Informationen zum Eichenprozessionsspinner

Raupen an einem Zweig

Raupen des Eichenprozessionspinners
Quelle: fotofreakdgy / Fotolia.com

Der Eichenprozessionsspinner kann die menschliche Gesundheit, aber auch die Vitalität von Eichen schädigen. Ob eine Bekämpfung erforderlich ist, sollte anhand der Stärke des Befalls und der Wahrscheinlichkeit und dem Ausmaß einer Schädigung entschieden werden. Biologische oder chemische Bekämpfungsmittel sollten erst nach Abwägung aller Alternativen in Betracht gezogen werden.

18.12.2014

Der Eichenprozessionsspinner ist eine in Deutschland heimische Schmetterlingsart. Die Art hat in den vergangenen Jahren durch Massenvermehrungen Aufmerksamkeit erregt, da die Raupen des Eichenprozessionsspinners unter bestimmten Umständen sowohl aus gesundheitlicher als auch aus forstlicher Sicht ein Problem darstellen können. Die Raupen tragen Brennhaare, die ein Nesselgift enthalten und beim Kontakt mit Menschen Hautausschläge verursachen können. In seltenen Fällen können auch Reizungen/Entzündungen der Augen oder der Bronchien auftreten. Da sich die Raupen von Eichenblättern ernähren, können außerdem Bäume kahlgefressen und damit Schäden am Baumbestand in forstwirtschaftlich genutzten Gebieten verursacht werden. 

Ein massenhaftes Auftreten der Raupen kann daher die lokale Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners erforderlich machen. Bei einem geringen Befall sollten zunächst mechanische Bekämpfungsmaßnahmen (zum Beispiel Absaugen von Raupen und Gespinsten durch professionelle Schädlingsbekämpfer) oder temporäre Sperrungen von betroffenen Gebieten in Betracht gezogen werden. Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichend sind, stehen verschiedene biologische oder chemische Bekämpfungsmittel zur Verfügung. Bei deren Anwendung ist jedoch darauf zu achten, welchem Schutzgut die Bekämpfungsmaßnahmen dienen: Steht der Schutz der menschlichen Gesundheit oder der Schutz der befallenen Bäume vor Kahlfraß im Vordergrund der Bekämpfungsmaßnahme? Werden Bekämpfungsmaßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit durchgeführt, erfolgt dies immer auf Grundlage des Biozidrechts und den damit verbundenen Anwendungsbestimmungen und –auflagen. Erfolgen Bekämpfungsmaßnahmen um Bäume vor Kahlfraß zu schützen, sind hier die Anwendungsbestimmungen und –auflagen nach Pflanzenschutzrecht zu beachten. Die Wirkstoffe und die verwendeten Produkte können in beiden Fällen die gleichen sein, sie unterscheiden sich aber durch ihr Einsatzgebiet und ihre Auflagen beziehungsweise ihre Anwendungsbestimmungen zum Schutz des Naturhaushaltes.

Prinzipiell gilt es jedoch, biologische oder chemische Bekämpfungsmaßnahmen auf das notwendige Mindestmaß zu beschränken, da diese Bekämpfungsmittel nicht nur den Eichenprozessionsspinner töten, sondern auch andere zum Teil geschützte Tierarten schädigen.

Aus diesem Anlass hat das Umweltbundesamt häufig gestellte Fragen und deren Antworten zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zusammengestellt - diese sind hier online abrufbar, sowie stehen hier zum Download (PDF) bereit.

Weiterführende Informationen zum Eichenprozessionsspinner sind im Biozid-Portal des UBA zu finden.

Downloads: Fachgespräch EPS

  • Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners: Erfahrungsbericht Landkreis Stendal

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Denis Gruber

  • Pflanzen- und Gesundheitsschutz unter einen Hut bringen: Der Brandenburger Weg

    Vortrag Fachgespräch EPS: Martina Heinitz und Michael Kopka

  • Eichenprozessionsspinner: Eine Aufgabe für den Schädlingsbekämpfer?

    Vortrag Fachgespräch EPS: George Hüttig

  • Erfahrungen über Monitoring und Bekämpfungsmaßnahmen vom Eichenprozessionsspinner im Berliner Stadtgebiet

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Barbara Jäckel

  • Überwachung und Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zum Schutz der menschlichen Gesundheit in Bayern

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Dr. habil. Gabriela Lobinger

  • Gesundheitliche Auswirkungen der Brennhaare (des EPS)

    Vortrag Fachgespräch EPS: Prof. Dr. Harald Maier

  • Der Eichenprozessionsspinner im Fokus von Waldschutzforschung und -management in Brandenburg

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Katrin Möller

  • Übersicht über die Ausbringung von Biozidprodukten und Identifikation von Anwendungen mit erhöhtem Abdriftrisiko

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dirk Rautmann

  • Expositionsstudie über die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS)

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Michael Roitzsch

  • Eichenprozessionsspinnerbekämpfung mit Biozidprodukten – Umweltrisikobewertung und Zulassungssituation

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Christoph Stang

  • Gesundheitliche Bewertungvon Biozidprodukten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

    Vortrag Fachgespräch EPS: Dr. Andrea Zikova

  • Gesundheitliche Bedeutung, Management und Parasitierung: Erfahrungen und Daten aus M-V

    Vortrag Fachgespräch EPS: Kai Gloyna

Links

  • Eichenprozessionsspinner: Antworten auf häufig gestellte Fragen
  • Der Eichenprozessionsspinner in Deutschland (BfN)
  • Schädlingsratgeber des Biozidportals
  • Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Publikationen

  • FAQs zum Eichenprozessionsspinner
  • UMID 02/2015

Dokumente

  • Leitfaden zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners
Artikel:

Schlagworte:
 Eichenprozessionsspinner  Anwendungsvorschrift  Gesundheitsschutz Top

„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

Umweltbundesamt

Kontakt

Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Bitte richten Sie Ihre Anfragen ausschließlich über das Kontaktformular "UBA fragen" an uns.
Infolge der großen Anzahl von Anfragen kann es bei der Beantwortung zu Verzögerungen kommen. Wir bitten um Verständnis.

Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 19.05.2020):https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/biozide/biozidprodukte/insektizide/informationen-eichenprozessionsspinner