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Relevante Spurenstoffe

Welche Spurenstoffe können eine Gefahr für Gewässer darstellen und sollten deshalb näher betrachtet werden? Dies bewertet das „Gremium zur Bewertung der Relevanz von Spurenstoffen“ aus Expert*innen von Behörden, Industrie, Wissenschaft, Umwelt- und Wasserverbänden. Auf dieser Seite finden Sie die als relevant bewerteten Spurenstoffe.

07.02.2023

Die stoffbezogenen Informationen der relevanten Spurenstoffe werden in so genannten Kurzdossiers vom Spurenstoffzentrum in Zusammenarbeit mit den Expert*innen des UBAs zusammengetragen. Das Kurzdossier untergliedert sich in folgende Abschnitte:

  • Anwendung
  • Ausgewählte Daten zum Vorkommen in Gewässern und Biota
  • Stoffeigenschaften gemäß Relevanzkriterien
  • Gleichwertige zusätzliche Besorgnisgründe
  • Vertiefende Bewertung der Human- und Ökotoxikologie anhand von Bezugswerten
  • Entscheidung des Gremiums zur Bewertung der Relevanz von Spurenstoffen.

Ziel des Kurzdossiers ist es, die für die Entscheidung des Gremiums benötigten Informationen zur Beurteilung der Relevanz zu dem jeweiligen Spurenstoff zusammenzustellen. Hierzu wurde im Stakeholderdialog „Spurenstoffstrategie des Bundes“ eine Vorgehensweise zur Auswahl und Bewertung der Spurenstoffe entwickelt. Der Fokus der Relevanzbewertung liegt auf Deutschland. Die Bewertung erfolgt auf dem aktuellen Stand des Wissens und ist an das Beschlussdatum des Gremiums geknüpft. In der Pilotphase des Stakeholderdialogs wurden bereits sieben Stoffe als relevant bewertet und die Stoffinformationen in Form von Checklisten veröffentlicht.

Relevante Spurenstoffe

Lebensmittelzusatzstoffe

  • Acesulfam K (E950) (Entscheidung 09.04.2024) (z.T. unter REACH registriert)
  • Sucralose (Entscheidung 09.04.2024) (z.T. unter REACH registriert)

Humanarzneimittel

  • Diclofenac (Entscheidung Pilotphase)
  • Iopamidol (Entscheidung Pilotphase)
  • Oxipurinol (Transformationsprodukt von Allopurinol) (Entscheidung 26.01.2023)
  • Valsartansäure (Entscheidung 06.03.2023)
  • Stoffgruppe Sartane (Entscheidung 28.06.2023)
  • Metformin (Entscheidung 08.04.2024)
  • Guanylharnstoff (u.a. Transformationsprodukt von Metformin) (Entscheidung 08.04.2024)

Chemikalien unter REACH

  • 1H-Benzotriazol (Entscheidung Pilotphase)
  • Decabromdiphenylether (Entscheidung Pilotphase)
  • Sulfamidsäure (Entscheidung Pilotphase)
  • Trifluoressigsäure (Entscheidung 11.10.2022)
  • Galaxolid (Entscheidung 11.10.2022)
  • Melamin (Entscheidung 27.06.2023)
  • N,N‘-Diphenylguanidin (Entscheidung 28.06.2023)
  • TMDD (Entscheidung 22.01.2024)
  • 6-PPD und 6-PPDC (Entscheidung 10.06.2024)

    ⁠Pflanzenschutzmittel⁠, Tierarzneimittel und/oder Biozide

    • Thiacloprid (Entscheidung Pilotphase)
    • Tebuconazol (Entscheidung Pilotphase)
    • Fipronil (Entscheidung 11.10.2022)
    • Transformationsprodukt 1,2,4-Triazol (Entscheidung 13.03.2025)

      Was bedeutet die Relevanzeinstufung?

      Derzeit gibt es Missverständnisse, was die „Relevanz“ eines Spurenstoffes bedeutet. Das möchten wir aufklären! Der Begriff „Relevanz“ wird sprachlich in ganz unterschiedlichen Kontexten benutzt. Für die relevanten Spurenstoffe sollten Maßnahmen zur Eintragsreduktion in Gewässer eingeführt werden. Die Einstufung als relevant soll der Erhöhung der Akzeptanz für Maßnahmen zur Minderung dieses „relevanten Spurenstoffes“ dienen. Diese können die Rückkopplung in die europäischen Genehmigungs- und Zulassungsverfahren oder die ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠, die Etablierung von „Runden Tischen“, Informationskampagnen oder auch die Verbesserung der Abwasserreinigung sein.

      Was ist der Unterschied zwischen relevanten Spurenstoffen und Indikatorsubstanzen der weitergehenden Abwasser?

      Relevante Spurenstoffe sind z.B. zu unterscheiden von Indikatorsubstanzen der weitergehenden Abwasserbehandlung. Solche Indikatorsubstanzen sind auch im Entwurf der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie genannt. Diese zeigen die Funktionsfähigkeit der Abwasserreinigungsverfahren auf. Klar ist, dass nicht alle „relevanten Spurenstoffe“ abwasserseitig eliminiert werden können. Gerade diese schlechte Eliminationsfähigkeit kann auch bei der Einstufung als relevanter Spurenstoff berücksichtigt werden. Beispiele sind z.B. Trifluoressigsäure oder Valsartansäure.

      Links

      • Checkliste: Diclofenac
      • UBA: Schmerzgel mit Diclofenac
      • Checkliste: 1H-Benzotriazol
      • Checkliste: Sulfamidsäure
      • Checkliste: Tebuconazol

      Dokumente

      • Glossar Kurzdossiers
      • Kurzdossier Acesulfam K (E950) (CAS-Nr: 55589-62-3)
      • Kurzdossier Sucralose (CAS-Nr: 56038-13-2)
      • Kurzdossier Oxipurinol (CAS-Nr. 2465-59-0)
      • Kurzdossier Valsartansäure (CAS-Nr.: 164265-78-5)
      • Kurzdossier Gruppe Sartane
      • Kurzdossier Metformin (CAS-Nr: 657-24-9)
      • Kurzdossier Guanylharnstoff (CAS-Nr: 141-83-3)
      • Kurzdossier Trifluoressigsäure (CAS-Nr: 76-05-1)
      • Kurzdossier Galaxolid (CAS-Nr.: 1222-05-5)
      • Kurzdossier Melamin (CAS-Nr: 108-78-1)
      • Kurzdossier N,N‘-Diphenylguanidin (CAS-Nr: 102-06-7)
      • Kurzdossier TMDD (CAS-Nr: 126-86-3)
      • Kurzdossier 6-PPD und 6-PPDC (Cas-Nr. 793-24-8, 2754428-18-5)
      • Kurzdossier Fipronil (CAS-Nr. 120068-37-3)
      • Kurzdossier 1,2,4-Triazol (CAS-Nr. 288-88-0)
      Artikel:

      Schlagworte:
       Anthropogene Spurenstoffe  Spurenstoff  Gewässerschadstoffe  Gewässerschutz  Mikroverunreinigungen Top

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      Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 07.05.2025):https://www.umweltbundesamt.de/relevante-spurenstoffe