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40 Jahre Blauer Engel

Seit 1978 setzt das Umweltzeichen der Bundesregierung Maßstäbe

Cover des Magazins "40 Jahre Blauer Engel"

40 Jahre Blauer Engel
Quelle: Blauer Engel

Der Blaue Engel – das Umweltzeichen der Bundesregierung – feiert seinen 40. Geburtstag. Seit 1978 setzt er unabhängig von wirtschaftlichen Interessen anspruchsvolle Umweltkriterien für Produkte und Dienstleistungen. Die Idee damals: ein verlässliches Gütezeichen zu schaffen, das eine klare Orientierung beim umweltfreundlichen Einkauf gibt. Heute zählt es zu den bekanntesten Labeln, mehr als 12.000 Produkte tragen den Blauen Engel, vom Staubsauger bis zum Smartphone. Bald soll es auch einen Blauen Engel für klimafreundliche Logistikdienste und Mehrwegbechersysteme geben. Zudem werden erstmals zwei Textilprodukte das Umweltzeichen tragen.

25.10.2018 Nr. 32/2018

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Immer mehr Menschen achten beim Einkauf auf Produkte, die langlebig und umweltfreundlich sind. Im heute alltäglichen Dschungel der Label, Siegel und Zeichen ist der Blaue Engel die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Ich appelliere an den Handel, verstärkt Produkte mit dem Blauen Engel ins Sortiment aufzunehmen und von den Herstellern nachzufragen."

Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (⁠UBA⁠): "Der Blaue Engel ist eine freiwillige Kennzeichnung. Unternehmen profitieren von der klaren Signalwirkung: Was hier drin steckt, ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Menschen. Gleichzeitig setzt der Blaue Engel Maßstäbe, indem er der Gesetzgebung vorausgeht und schneller und flexibler Kriterien für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte festlegen kann."

Noch bevor Umweltprobleme gesetzlich geregelt werden, setzt das Umweltzeichen freiwillige Standards. Der Blaue Engel garantiert, dass mit ihm ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen die Umwelt nachweislich weniger belasten als vergleichbare konventionelle Produkte und Dienstleistungen – bei gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität.

Smartphones mit dem Blauen Engel müssen zum Beispiel immer austauschbare Akkus haben und besonders strahlungsarm sein, Reinigungs- und Waschmittel dürfen kein Mikroplastik erhalten. Textilprodukte müssen umweltfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden.

Hier reagiert das Zeichen in einer zunehmend vernetzten, globalisierten Welt auch auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Der Blaue Engel ist im Kern ein Umweltzeichen, mittlerweile ergänzen aber auch soziale Aspekte die Anforderungen, beispielsweise bei Smartphones, Textilien, Spielzeug und Schuhen. Im Textilbereich zählen dazu zum Beispiel das Verbot der Zwangsarbeit und die Einhaltung des Mindestalters in den Kleidungsfabriken oder das Verbot von Pestiziden im Baumwollanbau.

Das Umweltbundesamt erarbeitet die strengen Vergabekriterien basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Für jede der aktuell 113 Produktgruppen werden spezielle Anforderungen entwickelt, kontinuierlich geprüft und weiterentwickelt. Bei Staubsaugern beispielsweise müssen mehr als 25 Anforderungen, bei Druckern sogar rund 100 verschiedene Kriterien erfüllt werden, bevor das Label verliehen wird.

1978 startete der Blaue Engel als erstes Umweltzeichen weltweit mit sechs Produktgruppen, darunter ⁠FCKW⁠-freie Spraydosen, leise Rasenmäher und Mehrwegflaschen. 2018 tragen mehr als 12.000 Produkte von 1.600 Unternehmen den Blauen Engel. Derzeit sind Drucker, emissionsarme Innenwandfarben, schadstoffarme Lacke, Bodenbeläge, Möbel und Recyclingpapier die stärksten Produktgruppen.

Neben sozialen Standards und einer engen Vernetzung mit internationalen Umweltzeichen setzt der Blaue Engel zukünftig einen weiteren Schwerpunkt auf die Digitalisierung und zertifiziert mit den großen Rechenzentren neben Laptops, Smartphones und Routern auch die dahinterliegende Infrastruktur. In Planung sind zudem Umweltzeichen für Server und ressourceneffiziente Software.

Was fordern die Vergabekriterien des Blauen Engel?

  • Ressourcenschonende Herstellung (u.a. Wasser, Energie, Recycling-Material)
  • Nachhaltige Produktion von Rohstoffen
  • Vermeidung von Schadstoffen im Produkt
  • Verringerte ⁠Emission⁠ von Schadstoffen in Boden, Luft, Wasser und Innenraum
  • Reduktion von Lärm und elektromagnetischer Strahlung
  • Langlebigkeit, Reparatur- und Recyclingfähigkeit
  • Gute Gebrauchstauglichkeit
  • Einhaltung internationaler Arbeitsschutzstandards
  • Rücknahmesysteme und Dienstleistungen mit gemeinschaftlicher Nutzung (z. B. Carsharing)
  • Effiziente Nutzung, z. B. durch energie- oder wassersparende Produkte
  •  So gefragt ist der Blaue Engel bei Unternehmen
    So gefragt ist der Blaue Engel bei Unternehmen

    Das Umweltzeichen schafft für Produkte und Dienstleistungen einen Wettbewerbsvorteil. Die Grafik zeigt jeweils zum Ende jedes Jahres die Zahl der Unternehmen, die für ihre Produkte und Dienstleistungen das Siegel führen dürfen.

    Quelle: Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel / Stand 2018
  •  Für immer mehr Produktgruppen
    Für immer mehr Produktgruppen

    Für immer mehr Produktgruppen sieht der Blaue Engel Vergabekriterien vor. In 40 Jahren wurden insgesamt 224 entwickelt. Im Laufe der Jahre sind immer wieder Vergabekriterien ausgelaufen, etwa wenn eine gesetzliche Regelung eingeführt wurde. Die Grafik zeigt jeweils zum Ende der angegebenen Zeiträume von zehn Jahren die bis dahin neu entwickelten Vergabekriterien (dunkelblau), die bis dahin ausgelaufenen (hellblau) und als Saldo die zum Ende des jeweiligen Zeitraums aktuell gültigen Vergabekriterien.

    Quelle: Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel / Stand 2018
  •  Blauer Engel im Branchenüberblick
    Blauer Engel im Branchenüberblick

    Produkte und Dienstleistungen mit dem Umweltzeichen gibt es inzwischen in zwölf Bereichen.

    Quelle: Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel / Stand 2018
  •  Die bedeutendsten Produktgruppen
    Die bedeutendsten Produktgruppen

    In den Bereichen Recyclingpapier, Bauprodukte und Drucker, Multifunktionsgeräte ist der Blaue Engel besonders stark.

    Quelle: Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel / Stand 2018
  •  Bekanntheit der Labels im Vergleich
    Bekanntheit der Labels im Vergleich

    Die Grafik zeigt eine Auswahl von sechs Labels im Vergleich. Der Blaue Engel gehört zu den bekanntesten. 92 Prozent der Menschen in Deutschland kennen das Umweltzeichen (grüner Balken). Für 37 Prozent derjenigen, die ihn kennen, spielt er auch eine Rolle bei Kaufentscheidungen (blauer Balken). Angaben jeweils in Prozent.

    Quelle: Umweltbewusstseinsstudie 2016 / Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel
  •  Produktportfolio der Labels im Vergleich
    Produktportfolio der Labels im Vergleich

    Zusammen mit dem EU-Ecolabel ist der Blaue Engel in deutlich mehr Produktgruppen präsent als andere ausgewählte Zeichen und Siegel.

    Quelle: Jubiläumspublikation 40 Jahre Blauer Engel / Stand 2018
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Links

  • Der Blaue Engel im Internet
  • Infografiken zum Download
  • Bildmaterial zum Download
  • Video-Podcast der Bundeskanzlerin zum Jubiläum des Blauen Engel

Publikationen

  • Blauer Engel – 40 Jahre. Gut für mich. Gut für die Umwelt.

Dokumente

  • Pressemitteilung 32/2018
Artikel:

Schlagworte:
 Blauer Engel  Jubiläum  Umweltzeichen Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 25.10.2018):https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/40-jahre-blauer-engel