Auf der Tagesordnung der Konferenz steht auch, wie die Innenraumluftqualität durch eine stärke Zusammenarbeit auf europäischer Ebene verbessert werden kann.
Bis zu 90 Prozent eines Tages halten sich Menschen in Gebäuden auf. Die dort vorhandene Atemluft enthält meist Chemikalien, die krank machen können. Eine typische Quelle für diese Schadstoffe sind Bauprodukte, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Da es sich bei Innenräumen oft um private Bereiche handelt, fehlen für die Innenraumluft im Gegensatz zu anderen Umweltbereichen jedoch gesetzliche Vorgaben. Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) legt daher bundeseinheitliche Richtwerte fest, die eine gesundheitliche Bewertung von Chemikalien in der Innenraumluft ermöglichen. Wie hierbei besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen besser berücksichtigt werden können, wird auf der Konferenz mit zahlreichen internationalen Fachleuten diskutiert. Der auf der Konferenz geführte Dialog soll auch dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen internationalen Behörden, die für die Bewertung der Innenraumluft zuständig sind, zu stärken.
In der Europäischen Union (EU) sind Chemikalien streng reguliert. Dennoch existiert derzeit auf EU-Ebene keine Anlaufstelle für die Bewertung und Verbesserung der Innenraumluftqualität. Wie hier Abhilfe geschaffen werden könnte, soll ebenfalls auf der Konferenz diskutiert werden. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Wir müssen darüber diskutieren, ob wir auch für die Innenraumluft einen spezifischen europäischen Ansatz brauchen und ob die aktuellen Konzepte zufriedenstellend sind.“
Die International Conference on Risk Assessment of Indoor Air Chemicals wird gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt veranstaltet und findet vom 16. bis 18. September 2018 im Umweltforum in Berlin statt.