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Bundesland Thüringen

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Bundesland Thüringen
Quelle: KomPass / UBA

Die Folgen des Klimawandels sind nicht überall gleich. Auch die daraus resultierenden Anpassungsmaßnahmen unterscheiden sich in den Bundesländern. Hier finden Sie einen Überblick, welche Auswirkungen des Klimawandels in Thüringen erwartet werden und mit welchen Maßnahmen das Bundesland darauf reagiert.

06.03.2025

LÄNDERSPEZIFISCHE KLIMAÄNDERUNGEN

Bereits aufgetretene und erwartete Klimaänderungen

Der globale ⁠Klimawandel⁠ hat Auswirkungen auch auf das Thüringer ⁠Klima⁠. Der Klimawandel in Thüringen wird in zahlreichen Abbildungen und Erläuterungen auf den Internetseiten des Kompetenzzentrums Klima dargestellt.

In den Modulen „KlimaZukunft Thüringen – Modul Temperatur“ und „KlimaZukunft Thüringen – Modul Niederschlag“ sind die beobachteten und zukünftig zu erwartenden Klimaveränderungen in Thüringen interaktiv abrufbar.

Wichtige Studien und Projekte

  • Regionales Klimainformationssystem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (ReKIS): Hier können Rasterdaten, Datensätze sowie Stationsdaten zur nicht kommerziellen Nutzung interaktiv ausgewertet und heruntergeladen werden. Neben den Daten sind zahlreiche weiteren Informationen vom Klimawissen (ReKIS Wissen) bis zu Anpassungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene (ReKIS Kommunal) verfügbar.
  • Klimareport Mitteldeutscher Länder
  • Integriertes Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen (IMPAKT)
  • Klimafolgenmonitoring
  • Klimaberichte
  • Niedrigwasserportal und Niedrigwasserstrategie sowie Statusbericht zur Niedrigwassersituation in Thüringen
  • Gewitter in Thüringen
  • Starkregen in Thüringen
  • EFRE-Klimaresilienzprüfung: ein Tool speziell für Antragstellende, die Mittel aus dem EFRE Fonds erhalten und somit verpflichtet sind ihr Fördervorhaben einer Klimaverträglichkeitsprüfung zu unterziehen. Das Tool ist offen zugänglich und bestimmt u. a. den Grad der Klimaresilienz durch Betrachtung der ⁠Sensitivität⁠ von Infrastrukturvorhaben gegenüber aktuellen und zukünftigen ⁠Klimafaktoren⁠.
  • Verbundprojekt KlimaKonform - Entwicklung einer Plattform zum klimakonformen Handeln auf Gemeinde- und Landkreisebene in Mittelgebirgsregionen
  • Der Wärmebelastungsindex zeigt, wo in jeder Thüringer Gemeinde der Wärmeinseleffekt besonders stark ausgeprägt ist und wo besonders günstige bioklimatische Bedingungen herrschen.
  • Die Kommunale Hitze-Toolbox Thüringen informiert zudem über den Zusammenhang von Hitze und Gesundheit, insbesondere hinsichtlich vulnerabler Personengruppen und bietet mit interaktiven Maßnahmen-Steckbriefen zum Ausfüllen ein flexibles und schnelles Instrument, um Maßnahmen zur Hitzeprävention unkompliziert zu planen und umzusetzen.

Länderspezifische Klimamodelle und Klimaprojektionen

Mitteldeutsches Kernensemble (MDK)

  • Dokumentation
  • Kurzdarstellung im Steckbrief Klimaprojektionen in ReKIS
  • Abruf der Daten

LÄNDERSPEZIFISCHE KLIMAFOLGEN UND VULNERABILITÄT

Bereits beobachtete und erwartete Klimafolgen

Seit 2017 berichtet Thüringen mit dem Klimafolgenmonitoring regelmäßig über die regionalen und landesspezifischen Folgen des Klimawandels in Thüringen. Das ⁠Monitoring⁠ basiert auf einem Indikatorensystem aus State-, Impact- und Response-Indikatoren und nutzt Daten aus bereits existierenden und laufenden Erhebungen behördlicher und nicht-behördlicher Einrichtungen. State-Indikatoren beschreiben die beobachtbaren Klimaveränderungen in Thüringen, Klimawandelfolgen werden in Form von Impact-Indikatoren dargestellt. Mit dem zweiten Monitoringbericht wurden erstmals auch Response-Indikatoren entwickelt, die Anpassungsaktivitäten und -maßnahmen in Thüringen abbilden.

Darstellungen zu den erwarteten zukünftigen Klimaentwicklungen für Thüringen finden sich im Integrierten Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen (IMPAKT). IMPAKT II stellt detailliert auf Basis eines Modellensemble dar, wie sich das ⁠Klima⁠ bis zur Gegenwart verändert hat und in welchem Rahmen sich der ⁠Klimawandel⁠ aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Ende des aktuellen Jahrhunderts entwickeln wird. Aus der beobachteten Entwicklung wurden die Folgen des Klimawandels für alle zwölf relevante Handlungsfelder ermittelt. Aus diesen Folgen wurden Maßnahmen zu Anpassung an die Folgen des Klimawandels abgeleitet.

Wichtige Studien und Projekte

  • Beobachtete und zukünftig zu erwartende klimatische Wasserbilanz (KWB)
  • Niedrigwasserstrategie
  • Mobile Messungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf städtischen Fahrzeugen (z. B. Straßenbahn, Entsorgungsfahrzeuge)

Durch die zuständigen Landeseinrichtungen wurden weitere umfangreiche Untersuchungen zu ⁠Klimafolgen⁠ und ⁠Vulnerabilität⁠ in spezifischen Bereichen angestellt, u. a.

Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum:

  • Regionaldifferenzierte Abschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Erträge von wichtigen Fruchtarten im Freistaat Thüringen mittels Ertragssimulation mit YIELDSTAT
  • ⁠Vegetationsperiode⁠ und ⁠Klimawandel⁠ in der landwirtschaftlichen Produktion

ThüringenForst:

  • Untersuchungen zur Entwicklung der Klimatischen Wasserbilanz in der forstlichen ⁠Vegetationsperiode⁠ auf Basis von Klimaprojektionen des Mitteldeutschen Kernensembles
  • Waldumbau im Klimawandel

Politischer Rahmen und gesetzliche Anforderungen

Das Integrierte Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (IMPAKT III) wird im Zuge der aktuellen Fortschreibung zur Thüringer Klimaanpassungsstrategie ausgebaut.

Ende 2018 wurde das Thüringer Klimagesetz verabschiedet, dessen zwei Säulen der ⁠Klimaschutz⁠ und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind. Damit wird verdeutlicht, dass in beiden Bereichen gleichzeitig Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Herausforderungen durch den globalen ⁠Klimawandel⁠ gerecht zu werden.

 

Landesspezifische Anpassungsmaßnahmen

Mit dem 2009 veröffentlichten „Thüringer ⁠Klima⁠- und Anpassungsprogramm“ hat Thüringen den Prozess der ⁠Klimafolgenanpassung⁠ im Freistaat initiiert. Unter der fachlichen Begleitung der Thüringer Klimaagentur (heute Kompetenzzentrum ⁠Klima⁠) wurde 2013 das „Integrierte Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen“ (IMPAKT) erstellt.

IMPAKT ist die regionale Reaktion auf den globalen, europäischen sowie nationalen Konsens, wissenschaftliche Erkenntnisse der Klimaforschung in eine frühzeitige, vorausschauende und im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen planende und handelnde Adaption an die Folgen des zu erwartenden Klimawandels auf allen Maßstabsebenen einfließen zu lassen. IMPAKT stellt die fachliche Grundlage für den weiteren, kooperativ-strategisch ausgerichteten Weg zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ im Freistaat Thüringen dar, auf dem die Landesregierung die ⁠Anpassungskapazität⁠ der einzelnen Handlungsfelder erhöhen und somit deren ⁠Vulnerabilität⁠ gegenüber dem ⁠Klimawandel⁠ verringern, aber auch die Bewusstseinsbildung für ein Anpassungserfordernis in behördliche und private Entscheidungsprozesse unterstützen will.

Im Oktober 2019 verabschiedete die Landesregierung mit IMPAKT II, die mittlerweile im Thüringer Klimagesetz verankerte Fortschreibung des Integrierten Maßnahmenprogramms zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

Zurzeit erfolgt die Fortschreibung des Integrierten Maßnahmenprogramms zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen (IMPAKT III). Mit der Fortschreibung wird IMPAKT III zur Thüringer Klimaanpassungsstrategie im Sinne des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes weiterentwickelt.

Das Kompetenzzentrum Klima am Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz bietet vielfältige Kenntnisse zur aktuellen Klimaentwicklung in Thüringen und den damit verbundenen Folgen. Regionale und lokale Planungsprozesse unterstützt das Kompetenzzentrum mit ihrem Datenangebot und hilft somit notwendige Anpassungsmaßnahmen abzuleiten.

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Thüringen findet sich im Integrierten Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (IMPAKT).

Good practice-Beispiele:

  • Niedrigwasserstrategie
  • Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge
  • Kommunale Hitzetoolbox
  • Thüringer Klimaleitfaden
  • ReKIS Kommunal
  • KlimaKonform

 

Lokale Maßnahmen

Netzwerke und Kooperationen:

  • Das Kompetenzzentrum Klima stellt innerhalb des Regionalen Klimainformationssystem ReKIS interaktive Karten zum beobachteten ⁠Klimawandel⁠ zur Verfügung. Diese bieten auch Landkreisen und Kommunen Informationsmöglichkeiten zur Entwicklung von Temperatur, Niederschlag und Temperaturkenntagen. Sie ermöglichen kommunalen Akteuren einen schnellen und gezielten Abruf dieser Informationen. Klimarasterdaten mit statistischen Auswertungen der Thüringer Landkreise und Gemeinden geben Auskunft über die Entwicklung wichtiger Klimaparameter und Kenngrößen in dem jeweiligen Landkreis bzw. der jeweiligen Gemeinde. Datengrundlage sind die Stationsmessdaten des Deutschen Wetterdienstes.
  • Der Thüringer Klimaleitfaden stellt anhand interaktiver Karten für die Schwerpunkte Wärmebelastung, ⁠Starkregen⁠ und ⁠Trockenstress⁠ die Klimaentwicklung, die ⁠Sensitivität⁠ gegenüber dem ⁠Klima⁠ und die ⁠Klimawirkung⁠ dar und ermöglicht es damit Städten und Gemeinden abzuschätzen inwieweit sie von diesen Themen jeweils betroffen sind. Der Klimaleitfaden zeigt außerdem Handlungsmöglichkeiten auf, um den Klimawirkungen aktiv und wirkungsvoll entgegenzutreten.  
  • Fünfländerkooperation der Klimakompetenzzentren der Bundeländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen

Anpassungsstrategien oder -konzepte einzelner Kommunen:

  • JenKAS - Die Jenaer Klimaanpassungsstrategie
  • JELKA, das für Jena konzipierte lokale Entscheidungsunterstützungswerkzeug bündelt die Anpassungsoptionen, die aus verschiedenen Werkzeugen und Datenbanken zusammengetragen wurden und bildet lokal angepasst die für Jena relevanten Maßnahmen ab.
  • Maßnahmenkatalog der Stadt Erfurt
  • Forschungsprojekt Heat Resilient City
  • Maßnahmenkatalog des Landkreises Ilm-Kreis
  • Klimaanpassungskonzept des Landkreises Gotha (in Erstellung)

Kooperation und Austausch mit dem Privatsektor:

  • Angebot von klimafit-Kursen an Thüringer Volkshochschulen

Wichtige Institutionen

  • Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
  • Kompetenzzentrum Klima im Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
Artikel:

Schlagworte:
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„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 06.03.2025):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel/anpassung-auf-laenderebene/bundesland-thueringen