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Schwefeldioxid-Emissionen

Schwefeldioxid entsteht hauptsächlich bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe. Seit 1990 sind die Emissionen um 95 Prozent gesunken, vor allem durch technische Maßnahmen sowie den Einsatz schwefelarmer Brennstoffe. Die Reduktionsziele sind damit alle erreicht worden.

27.03.2024

Entwicklung seit 1990

Von 1990 bis 2022 ist ein Rückgang der Schwefeldioxid-Emissionen (SO2) von 5,5 auf nur 0,25 Millionen Tonnen (Mio. t) zu verzeichnen. Das sind 95,3 % weniger (siehe Abb. „Schwefeldioxid-Emissionen nach Quellkategorien“). Die Gründe hierfür liegen vor allem darin, dass in den neuen Bundesländern Betriebe stillgelegt oder technisch nachgerüstet wurden. Entscheidenden Einfluss hat auch der Einsatz von Brennstoffen mit geringerem Schwefelgehalt. Ab dem Jahr 2016 sanken die Schwefeldioxid-Emissionen nochmals deutlich. Grund dafür war die Verschärfung der Anforderungen an die Abgasreinigung bei Großfeuerungsanlagen durch die Neufassung der 13. ⁠BImSchV⁠ vom 02.05.2013. Die Jahre ab 2020 sind von Sondereffekten geprägt, der stetig fallende Trend ist erst einmal unterbrochen.

Hauptverursacher der Schwefeldioxid-Emissionen im Jahr 2022 waren die stationären Feuerungsanlagen der Kraft- und Fernheizwerke der Energiewirtschaft und die Industriefeuerungen des Verarbeitenden Gewerbes mit einem Anteil an den Gesamtemissionen von zusammen 68 %. Seit 1990 senkten diese Bereiche ihren Schwefeldioxid-Ausstoß um 3,9 Mio. t (-96 %).

Eine vergleichbare Entwicklung zeigt sich in den Bereichen Haushalte sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistung (Rückgang um insgesamt über 1 Mio. t oder fast -99 %, Anteil im Jahr 2022: 5,1 %).

Die Emissionen der mengenmäßig weniger bedeutsamen Industrieprozesse sanken zwischen 1990 und 2022 um 0,1 Mio. t und verminderten sich dadurch um ca. 65 %. Ihr Anteil an den gesamten Schwefeldioxid-Emissionen stieg durch die überproportionalen Minderungen in den anderen Bereichen im gleichen Zeitraum von 3 % auf 24 % (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Luftschadstoffe nach Quellkategorien“).

Das Diagramm zeigt den starken Rückgang der Schwefeldioxid-Emissionen über die letzten 30 Jahre. Während sie im Jahr 1990 bei insgesamt 5,5 Millionen Tonnen lagen, sanken sie bis 2022 um 95 Prozent auf 0,25 Millionen Tonnen.

Schwefeldioxid-Emissionen nach Quellkategorien
Quelle: Umweltbundesamt

Die Tabelle stellt Angaben zu NOx, NH3, NMVOC, SO2 und Staub – einschließlich der Feinstaubanteile PM10 und PM2,5 – sowie CO zusammen. Außerdem werden die Säurebildner SO2, NH3 und NOx unter Berücksichtigung ihres Säureäquivalents erfasst.

Tab: Emissionen ausgewählter Luftschadstoffe nach Quellkategorien
Quelle: Umweltbundesamt

Erfüllungsstand der Emissionsminderungsbeschlüsse

Im Göteborg-Protokoll zur ⁠UNECE⁠-Luftreinhaltekonvention und in der ⁠NEC-Richtlinie⁠ (EU 2016/2284) der EU wird festgelegt, dass die jährlichen SO2-Emissionen ab 2020 um 21 % niedriger sein müssen als 2005. Diese Ziele wurden 2021 und 2022 eingehalten.

Auf EU-Ebene legt die NEC-Richtlinie (EU 2016/2284) auch fest, dass ab 2030 die jährlichen Emissionen 58 % niedriger gegenüber 2005 sein sollen. Dieses Ziel wurde bisher nicht erreicht.

Entstehung von Schwefeldioxid-Emissionen

Schwefeldioxid entsteht überwiegend bei Verbrennungsvorgängen durch Oxidation des im Brennstoff enthaltenen Schwefels. Die nahezu konstanten, jedoch relativ unbedeutenden prozessbedingten Emissionen treten vornehmlich in den Bereichen der industriellen Produktionsprozesse in der Chemischen Industrie, der Metallerzeugung und dem Sektor Steine und Erden sowie der Erdöl- und Erdgasaufbereitung auf.

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  • Thema: Emissionen von Luftschadstoffen
  • Thema: Regelungen und Strategien
  • UNECE: Multikomponentenprotokoll
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 Schwefeldioxid-Emissionen  Luftschadstoff  Emissionstrends  Berichterstattung  Schwefeldioxid  SO2 Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 10.09.2024):https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftschadstoff-emissionen-in-deutschland/schwefeldioxid-emissionen