Als Folge großflächiger Versiegelung des Bodens entsteht besonders in Ballungsräumen ein Stadtklima, dass durch erhöhte Lufttemperaturen im Vergleich zu Wäldern und naturbelassenen Räumen gekennzeichnet ist. Auch bildet sich weniger Grundwasser neu, weil Regenwasser nicht oder nur erschwert dem Boden zugeführt werden kann und daher über Kanalsysteme abgeleitet werden muss.
Der Verlust an natürlichem Boden führt zu einer Verinselung von Landschaften und Lebensräumen. Räumliche Korridore, besonders für die heimische Tierwelt, werden langfristig eingeschränkt. Etwa 45,1 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind versiegelt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Derzeit liegt die tägliche Umwidmung von unbebautem Boden in Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland bei circa 56 Hektar am Tag (wie erwähnt werden davon rund 45 Prozent versiegelt). Es zeigt sich zwar eine leicht abnehmende Tendenz in den letzten Jahren. Dennoch ist dieser Wert noch weit vom Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung entfernt, den Flächenverbrauch auf weniger als 30 Hektar pro Tag im Jahr 2030 zu senken.
Entsiegelung
Entsiegelungsmaßnahmen sind für die Klimaanpassung von großer Bedeutung, insbesondere in verdichteten urbanen Gebieten. Durch Klimaanpassung können Städte und Kommunen als lebenswerte Räume erhalten und entwickelt werden. Neben Entsiegelung, also der Förderung der grünen Infrastruktur, sind auch Gewässer jeder Art und Größe sowie Frischluftschneisen sehr wichtig.“