Umweltbundesamt

Home > Taubenzecken

Taubenzecken

Taubenzecke

Taubenzecke
Quelle: PaulT (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 / via Wikimedia Commons

09.10.2025

Aussehen und Vorkommen

Zecken gehören zu den Spinnentieren und haben im Gegensatz zu Insekten acht Beine, mit Ausnahme des ersten Larvenstadiums, das nur sechs Beine besitzt.

Taubenzecken (Argas spec.) gehören zu den Lederzecken. Diese zeichnen sich durch das Fehlen eines Rückenschilds, wie es die Schildzecken haben, aus. Taubenzecken sind Ektoparasiten, die sich vom Blut ihrer Wirtstiere (Tauben, aber auch andere Vogelarten) ernähren. Sie haben eine ovale Körperform, vier Beinpaare und sind zwischen 4 und 10 mm lang. Die Entwicklung vom Ei zum ausgewachsenen (adulten) Tier verläuft über ein Larvenstadium mit sechs Beinen und in der Regel über mehrere Nymphenstadien. Nymphen besitzen, wie die erwachsenen Tiere, vier Beinpaare. Vor jeder Häutung müssen die Tiere Blut saugen. Der eiförmige Körper ist im hungrigen Zustand abgeplattet, während er nach einer Blutmahlzeit deutlich angeschwollen und mehrere Millimeter dick ist.

Taubenzecken kommen häufig in den Brutplätzen von Straßentauben vor, die auch in Gebäuden, zum Beispiel auf Dachböden, zu finden sind. Wird den Tauben, zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen, der Zugang zu ihren Brutplätzen versperrt, können Taubenzecken auf der Suche nach alternativen Wirten auch in Wohnungen einwandern. Sie verstecken sich tagsüber zum Beispiel in Ritzen, Spalten oder hinter losen Tapeten und kommen nachts aus ihren Verstecken, um Blut bei ihren Wirten zu saugen.

Die erwachsenen Taubenzecken und die Nymphen saugen zwischen 20 und 60 Minuten, wohingegen die Larven bis zu elf Tage am Wirt verbleiben und Blut saugen. Zwischen den Blutaufnahmen liegen monatelange Hungerperioden, sodass die Tiere auch die Wintermonate überdauern können, ohne ihre Verstecke verlassen zu müssen. Taubenzecken sind äußerst widerstandsfähig sowohl gegen hohe als auch gegen niedrige Temperaturen und können im Extremfall jahrelang hungern.

Schadpotential

Fehlt der Hauptwirt, können Taubenzecken auch an Menschen Blut saugen. Stiche können allergische Reaktionen und Hautreizungen verursachen. Da die Tiere nur nachts auf Nahrungssuche gehen, können Stichstellen häufig am folgenden Morgen gefunden werden. Eine Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen ist bisher nicht bekannt.

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Dachböden, auf denen Tauben nisten beziehungsweise innerhalb der letzten zehn Jahre genistet haben, sollten grundsätzlich vor dem Um- oder Ausbau auf Taubenzeckenbefall hin kontrolliert werden. Die Bekämpfung eines Taubenzecken-Vorkommens muss Profis, in der Regel Firmen für Schädlingsbekämpfung, überlassen werden, da die Lokalisierung von Verstecken und Bekämpfung der Taubenzecken aufwendig und schwierig ist.

Links

  • Taubenzecken in Altbauten
  • Informationen zu Taubenzecken (LGA Baden-Württemberg)
Artikel:

Schlagworte:
 Biozid-Portal  Taubenzecke  Zecke  Schadorganismus Top

„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

Umweltbundesamt

Kontakt

Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Bitte richten Sie Ihre Anfragen ausschließlich über das Kontaktformular "UBA fragen" an uns.
Infolge der großen Anzahl von Anfragen kann es bei der Beantwortung zu Verzögerungen kommen. Wir bitten um Verständnis.

Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 09.10.2025):https://www.umweltbundesamt.de/taubenzecken