Der Kontinent Antarktika war Teil des Urkontinents Pangäa. Dieser Urkontinent zerbrach vor mehr als 200 Millionen Jahren in einen nördlichen Teil (Laurasia) und einen südlichen Teil (Gondwana). Nach der Theorie der Kontinentalverschiebung (Alfred Wegener, 1912) sind Laurasia und Gondwana seit dem Mesozoikum nach und nach in die heutigen Kontinente zerbrochen. Zu dieser Zeit war die Antarktis noch ein Teil von Gondwana. Angetrieben von Konvektionsströmen im Erdinneren bewegen sich die Kontinentalplatten weiterhin mit wenigen Zentimetern pro Jahr. Infolge dieser Kontinentaldrift schob sich die Antarktis auf ihre heutige Position am Südpol. Der Kontinent in seiner derzeitigen Form entstand vor etwa 35 Millionen Jahren.
Die Antarktis besteht aus zwei geologisch sehr unterschiedlichen Einheiten. Die Ostantarktis bildet ein zusammenhängendes Gebiet unter dem Eis. Das Grundgebirge besteht aus bis zu 3,8 Mrd. Jahren alten Gneisen, die von jüngeren vulkanischen Gesteinen und Sedimenten überdeckt sind. Die Westantarktis ist ein unter dem Eis liegender Inselarchipel, der aus relativ kleinen Plattenfragmenten besteht. Die Westantarktis weist viele Gemeinsamkeiten mit der Geologie der Anden auf und ist geologisch gesehen deutlich jünger als der östliche Teil des Kontinents. Das Transantarktische Gebirge trennt die beiden Gebiete voneinander. Es zieht sich quer über den Kontinent und bildet ein tektonisch aktives Gebiet. Am Rande dieses Gebirges findet sich der südlichste aktive Vulkan der Welt, der Mount Erebus (3.794 m).
Bedingt durch den enormen Eispanzer ist die geologische Untersuchung der Antarktis deutlich erschwert. Moderne Messverfahren – wie Radar- und Satellitenerkundung sowie seismische Untersuchungen – ermöglichen heute aber zunehmend einen „Blick unter das Eis".
Interessanterweise ist die Antarktis eines der ergiebigsten Meteoritenfundgebiete der Welt und somit auch ein Fenster zur Geologie des Sonnensystems. Im Eis des Kontinents bleiben die Meteoriten über Jahrtausende konserviert. Der erste Meteorit an dem nachgewiesen werden konnte, dass er vom Mond stammt, wurde 1981 in der Antarktis gefunden. Mehrere zehntausend, meistens sehr kleine Meteoriten wurden bisher in der Antarktis gefunden. Forscher vermuten jedoch noch weit größere Funde unter dem Eis.
Wie alle Kontinente lassen sich auch in der Antarktis mineralische Rohstoffe, Erze und fossile Brennstoffe finden. Deren Exploration und Bergung ist jedoch durch die extremen klimatischen Bedingungen und den mächtigen Eispanzer des Kontinents erschwert. Darüber hinaus wurde die Ausbeutung dieser Rohstoffe durch das Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag verboten.
Verschiedene Gesteinsarten weisen auf die bewegte Vergangenheit der Antarktis hin.
Quelle: Fritz Hertel/UBA
Im Bereich der Antarktischen Halbinsel ragen neben Eisbergen schroffe Felsen aus dem Wasser.
Quelle: Fritz Hertel/UBA
Ein Schwarz-Weiß-Bild in Natura: Eisflächen wechseln sich mit losem Gestein ab.
Quelle: Fritz Hertel/UBA
Nicht der ganze antarktische Kontinent ist mit Eis bedeckt.
Quelle: Fritz Hertel/UBA
An den zerklüfteten Felsen lassen sich geomorphologische Prozesse eindrucksvoll ablesen.
Felsen an der antarktischen See
Quelle: Fritz Hertel/UBA
Wenn es im Sommer in den Küstengebieten taut, werden unterschiedliche Gesteinsformen sichtbar.
Quelle: Fritz Hertel/UBA
Der schwarze Sand weist auf den vulkanischen Ursprung des Gesteins hin.
Quelle: Fritz Hertel/UBA