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Geologie der Antarktis

Im Vordergrund läuft eine große Gruppe Pinguine auf die Kamera zu. Im Hintergrund sieht man Berge.

Der antarktische Kontinent befindet sich auf einer Kontinentalplatte – der Antarktischen Platte.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Betrachtet man die kilometerdicken Eispanzer, die heute auf dem antarktischen Kontinent liegen, fällt es schwer, zu glauben, dass die Antarktis einst ein fruchtbares Land und völlig eisfrei war. Vor etwa 170 Millionen Jahren gehörte Antarktika noch zum Großkontinent Gondwana - bis dieser zerbrach, die Antarktis nach Süden driftete und langsam zu vereisen begann.

08.12.2021

Der Kontinent Antarktika war Teil des Urkontinents Pangäa. Dieser Urkontinent zerbrach vor mehr als 200 Millionen Jahren in einen nördlichen Teil (Laurasia) und einen südlichen Teil (Gondwana). Nach der Theorie der Kontinentalverschiebung (Alfred Wegener, 1912) sind Laurasia und Gondwana seit dem Mesozoikum nach und nach in die heutigen Kontinente zerbrochen. Zu dieser Zeit war die Antarktis noch ein Teil von Gondwana. Angetrieben von Konvektionsströmen im Erdinneren bewegen sich die Kontinentalplatten weiterhin mit wenigen Zentimetern pro Jahr. Infolge dieser Kontinentaldrift schob sich die Antarktis auf ihre heutige Position am Südpol. Der Kontinent in seiner derzeitigen Form entstand vor etwa 35 Millionen Jahren.

Die Antarktis besteht aus zwei geologisch sehr unterschiedlichen Einheiten. Die Ostantarktis bildet ein zusammenhängendes Gebiet unter dem Eis. Das Grundgebirge besteht aus bis zu 3,8 Mrd. Jahren alten Gneisen, die von jüngeren vulkanischen Gesteinen und Sedimenten überdeckt sind. Die Westantarktis ist ein unter dem Eis liegender Inselarchipel, der aus relativ kleinen Plattenfragmenten besteht. Die Westantarktis weist viele Gemeinsamkeiten mit der Geologie der Anden auf und ist geologisch gesehen deutlich jünger als der östliche Teil des Kontinents. Das Transantarktische Gebirge trennt die beiden Gebiete voneinander. Es zieht sich quer über den Kontinent und bildet ein tektonisch aktives Gebiet. Am Rande dieses Gebirges findet sich der südlichste aktive Vulkan der Welt, der Mount Erebus (3.794 m).

Bedingt durch den enormen Eispanzer ist die geologische Untersuchung der Antarktis deutlich erschwert. Moderne Messverfahren – wie Radar- und Satellitenerkundung sowie seismische Untersuchungen – ermöglichen heute aber zunehmend einen „Blick unter das Eis".

Interessanterweise ist die Antarktis eines der ergiebigsten Meteoritenfundgebiete der Welt und somit auch ein Fenster zur Geologie des Sonnensystems. Im Eis des Kontinents bleiben die Meteoriten über Jahrtausende konserviert. Der erste Meteorit an dem nachgewiesen werden konnte, dass er vom Mond stammt, wurde 1981 in der Antarktis gefunden. Mehrere zehntausend, meistens sehr kleine Meteoriten wurden bisher in der Antarktis gefunden. Forscher vermuten jedoch noch weit größere Funde unter dem Eis.

Wie alle Kontinente lassen sich auch in der Antarktis mineralische Rohstoffe, Erze und fossile Brennstoffe finden. Deren Exploration und Bergung ist jedoch durch die extremen klimatischen Bedingungen und den mächtigen Eispanzer des Kontinents erschwert. Darüber hinaus wurde die Ausbeutung dieser Rohstoffe durch das Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag verboten.

im Vordergrund des Bildes sieht man ruhiges antarktisches Meer vor einem Berg.

Verschiedene Gesteinsarten weisen auf die bewegte Vergangenheit der Antarktis hin.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Blick von einem Schiff auf einen schroffen Berg, der aus der arktischen See ragt.

Im Bereich der Antarktischen Halbinsel ragen neben Eisbergen schroffe Felsen aus dem Wasser.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Ein Gletscher in der Antarktis.

Ein Schwarz-Weiß-Bild in Natura: Eisflächen wechseln sich mit losem Gestein ab.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Antarktisches Festland mit schnee- und eisbedeckten Bergen im Hintergrund

Nicht der ganze antarktische Kontinent ist mit Eis bedeckt.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Man blickt nach links an einem Strand in der Antarktis entlang. Es türmen sich kliffartige Felsen auf. Weit im Hintergrund schneebedeckte Berge.

An den zerklüfteten Felsen lassen sich geomorphologische Prozesse eindrucksvoll ablesen.
Felsen an der antarktischen See
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Man blickt an der antarktischen Küste entlang. Der Strand ist mit Steinen bedeckt. Etwas weiter hinten sind Pinguine zu sehen. Im Hintergrund ragt ein teilweise schneebedeckter Berg auf.

Wenn es im Sommer in den Küstengebieten taut, werden unterschiedliche Gesteinsformen sichtbar.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Zu sehen ist die Küste der Antarktis. Das Meer ist ruhig, der Himmel ist blau. Entlang der Küste erheben sich ein paar kleiner Hügel. Schnee und Eis sind zurückgegangen.

Der schwarze Sand weist auf den vulkanischen Ursprung des Gesteins hin.
Quelle: Fritz Hertel/UBA

Links

  • Video: Kontinentaldrift im Zeitraffer
  • Expedition GANOVEX IX - Geologie in der Antarktis
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Schlagworte:
 Kontinent  Antarktika  Ostantarktis  Westantarktis  Gebirge  Kontinentaldrift Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 16.03.2022):https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/antarktis/die-antarktis/geologie-der-antarktis