Hinweise zum Recycling
Altreifen bzw. die hierin enthaltenen Materialien werden sowohl rohstofflich, werkstofflich als auch energetisch verwertet.
Aufgrund bestehender Qualitätsanforderungen erfolgt der Einsatz von Recyclingmaterial bei der Herstellung von Neureifen nur in geringem Umfang. Bei der Herstellung von Reifen wird das weitgehend irreversible Verfahren der Vulkanisation angewendet, um aus einer Rohkautschukmischung ein widerstandsfähiges und elastisches Produkt zu erhalten.
In der gummiverarbeitenden Industrie sowie Zementindustrie werden die Materialien von Altreifen energetisch und rohstofflich verwertet. So geht mit der Verbrennung von Altreifen in der Zementindustrie mit der Nutzung des Energieinhalts auch ein stofflicher Nutzen einher. Aufgrund der hohen Prozesstemperaturen bei der Klinkerherstellung verbrennen die Reifen fast vollständig. Neben Natur- und Synthesekautschuk oxidieren auch Ruß und die enthaltenen Stahleinlagen. Die verbleibenden Verbrennungsrückstände gehen als Zusatzstoffe in den Klinker über und werden anstelle von Primärrohstoffen Bestandteil des Zements.
Gummigranulat aus Altreifen findet auch werkstoffliche Anwendung bei der Produktion von Einstreumaterialien und Gummiformteilen für Sportanlagen wie Kunstrasenfüllung, Spielfelder, Tennisplätze und Laufbahnen, der Herstellung elastischer Gummimatten sowie von Platten zur Isolierung oder Abdichtung. Darüber hinaus werden sie als Zusatzstoff im Asphalt eingesetzt, um Verkehrsgeräusche zu mindern. Der bei der mechanischen Aufbereitung der Altreifen freigesetzte Reifendraht wird der Stahlindustrie zugeführt.
Verwertung und Produktion in Deutschland
Das nachfolgende Sankey-Diagramm gibt einen Überblick über die im Projekt ReSek abgeschätzten Stoffströme von Altreifen in Deutschland für das Jahr 2014. Hinterlegt sind in der Galeriebox ebenfalls die Sankey-Darstellungen für 2007 und eine Fortschreibung der Entwicklung für 2015. Eine weiterführende Erklärung zu den Stoffströmen und Modellannahmen ist dem Projektbericht ReSek (FKZ 3714 93 330 0) zu entnehmen.

Abbildung 1: Stoffströme Altreifen in Deutschland 2014
Quelle: Umweltbundesamt

Abbildung 2: Stoffströme Altreifen in Deutschland 2015
Quelle: Umweltbundesamt

Abbildung 3: Stoffströme Altreifen in Deutschland 2007
Quelle: Umweltbundesamt
Sekundärproduktion
Die folgenden Tabellen geben die Verwertungsmengen von Altreifen, die zur Bilanzierung berücksichtigten Substitutionsäquivalente sowie eine Zeitreihe der angenommenen Verwertungsmengen wieder. Es wird dabei eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.

Tabelle 1a: Stoffliche Verwertung von Altreifen und Substitutionsäquivalente 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 1b: Energetische Verwertung von Altreifen und Substitutionsäquivalente 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 2a: Abschätzung der stofflichen Verwertung von Altreifen 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 2b: Abschätzung der energetischen Verwertung von Altreifen 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Verwertungseffekte
Aus den abgeschätzten Verwertungsmengen ergeben sich folgende Zeitreihen für die Indikatoren DIERec, DERec und KEA-Saldo. Auch hier wird eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.

Tabelle 3a: Verwertungseffekte der stofflichen Verwertung von Altreifen 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 3b: Verwertungseffekte der energetischen Verwertung von Altreifen 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Datenquellen und Annahmen zur Ermittlung der Indikatoren
Im Folgenden werden die detaillierten Annahmen zur Bilanzierung und Berechnung der Indikatoren beschrieben.