Einrichtung eines Netzwerks zum Thema „Naturkapitalbilanzierung“, d.h. der ökonomischen Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen mit dem Ziel, diese besser in betriebliche Entscheidungsfindungen und Management zu integrieren. Das Netzwerk soll Akteure aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammenbringen. Zudem werden Leitfäden und Empfehlungen bereitgestellt, Pilotprojekte durchgeführt und (internationale) Informationsveranstaltungen organisiert.
Die Natur ist ein essentieller Wirtschaftsfaktor. Unternehmen nutzen Naturkapital auf vielfältige Weise und sind gleichzeitig von der Natur und den bereitgestellten Ökosystemleistungen abhängig. Dennoch findet sich das Naturkapital in unternehmerischen Bilanzen und Entscheidungsfindungsinstrumente kaum oder gar nicht wieder. Die ökonomische Bewertung von Naturkapital ist das zentrale Instrument diesen Missstand zu beheben.
Auch wenn seit 2011 etwas Bewegung in die Unternehmenswelt gekommen ist, bleibt die ökonomische Bewertung noch weit entfernt vom Mainstream. Gleichzeitig gibt es mittlerweile einige (wenige) Best Practice Beispiele, die unter dem Begriff „Naturkapitalbilanzierung“ zusammengefasst werden können, an denen sich die Unternehmen orientieren könnten.
Durch neue Anforderungen im Nachhaltigkeits- und integriertem Reporting wird die Naturkapitalbilanzierung weiter gefördert, z.B. durch die Aufwertung des Themas Naturkapital als auch durch die Forderung nur über die „wesentlichen“ Aspekte Bericht zu erstatten. Für beides kann die Naturkapitalbilanzierung ein hilfreiches Instrument sein. Bisher gibt es in Deutschland keine zentrale Plattform, auf der sich Vertreter von Unternehmen, Wissenschaft, NGOs und Behörden zur methodischen Weiterentwicklung und praktischen Anwendung der Naturkapitalbilanzierung informieren und vernetzen können.
Ziel des Projekts ist die Einrichtung eines „Netzwerks Naturkapitalbilanzierung“, das sich vor allem an Unternehmen richtet und es ihnen ermöglicht, mit anderen Unternehmen und relevanten Stakeholdern über Erfahrungen und notwendige Weiterentwicklungen sowie praktische Herausforderungen zu diskutieren. Dieser Austausch soll mit Fallstudien sowie kurzen Inputpapieren zu bestimmten Teilaspekten (z.B. Nachhaltigkeitsreporting) unterfüttert werden. Zudem sollen die internationalen Entwicklungen für deutsche Unternehmen aufgearbeitet werden.
Eine Abschlusskonferenz und begleitende Netzwerktreffen und -Webinare runden das Projekt ab.