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Wider die Verschwendung – Konkrete Schritte zur Abfallvermeidung

Jerusalemkirche
Lindenstr. 85
10969 Berlin
Deutschland
Donnerstag, 22. Mai 2014 10:00 bis 17:00
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Die Vermeidung von Abfällen kann substantiell zur Schonung der natürlichen Ressourcen beitragen. Aus diesem Grund ist die Abfallvermeidung bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Handlungsfeld der deutschen Umweltpolitik.

Hier finden Sie den Flyer zur Fachtagung.

In Umsetzung des § 33 Kreislaufwirtschaftsgesetz erarbeitete das Bundesumweltministerium (⁠BMUB⁠) gemeinsam mit den Bundesländern und mit fachlicher Unterstützung vom Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) ein deutsches Abfallvermeidungsprogramm, das am 31.07.2013 veröffentlicht wurde. Es definiert Abfallvermeidungsziele und empfiehlt eine Vielzahl von Maßnahmen und Prüfbereichen.

Wichtig für den weiteren Umsetzungserfolg des Programms ist nun, dass die unterschiedlichen Institutionen und Akteursgruppen im Land diese Empfehlungen aufgreifen, in konkrete Aktivitäten überführen und miteinander Erfahrungen und gute Beispiele austauschen.
Das UBA möchte hierzu einen Beitrag leisten und lädt im europäischen Jahr des Abfalls zu einer ersten Fachtagung ein.

Im Mittelpunkt der Tagung steht das Handlungsfeld Abfallvermeidende Produktgestaltung und -nutzung. Die Veranstaltung will damit die Plattform für einen breiten fachlichen Dialog schaffen. Neben einer Vorstellung aktueller Aktivitäten unseres Hauses und bereits bestehender guter Ansätze werden Arbeitsgruppen die Möglichkeit für einen besonders intensiven Austausch zu Perspektiven und Grenzen spezieller Maßnahmen bieten.

Die Arbeitsgruppen werden sich mit den folgenden, ausgewählten Aspekten der produktbezogenen Abfallvermeidung befassen:

I.    Herstellung - reparierbare und langlebige Produkte

Zunehmend kürzere Produktzyklen, getrieben durch Markt- und Modetrends sowie schnelle technische Innovationen, aber auch durch das  vorzeitige Ende der Nutzbarkeit von Produkten aufgrund von Schwachstellen aus Produktgestaltung und Herstellung (Stichwort Obsoleszenz) führen zum Anstieg wertstoffhaltiger Abfallmengen und somit zur Ressourcenverschwendung und steigender Umweltinanspruchnahme.
Den Lebenszyklusstufen „Design“ und „Herstellung“ von Produkten kommt deshalb eine zentrale Bedeutung bei der Abfallvermeidung zu, da hier die beiden Produkteigenschaften „technische Lebensdauer“ und „Reparierbarkeit“ maßgeblich geprägt werden.
Da diese Möglichkeit aus Sicht des Ressourcenschutzes bislang noch nicht in vollem Umfang genutzt werden sollen im Rahmen der Arbeitsgruppe u.a. die nachfolgenden Fragen diskutiert werden:

  • Wie werden Haltbarkeit und Reparierbarkeit zu gleichrangigen Gestaltungsanforderungen im Entwurfs- und Entwicklungsprozess der Hersteller?
  • Welche Impulse/Veränderungen sind notwendig, damit die Kunden (Handel, Gewerbe & Konsumenten)  Langlebigkeit und Reparierbarkeit stärker nachfragen?
  • Welche Instrumente zur Produktprüfung sind verfügbar (bzw. zu entwickeln), um technische Haltbarkeit und Reparierbarkeit sicherzustellen?
  • Sind rechtlichen Rahmensetzungen erforderlich, um Reparierbarkeit und lange Produktlebensdauer in einem breiten Produktspektrum sicherzustellen?

II.    Wiederverwendung – Sammeln, Prüfen, Reparieren, Aufrüsten und Qualitätssichern von Gebrauchtprodukten

Die Weiter- und Wiederverwendung von Produkten kann maßgeblich zur Abfallvermeidung und nachhaltigen Entwicklung beitragen, da die Umwelt und Ressourcen durch Verlängerung der Lebensdauer von Produkten geschont werden und der regionale Erhalt und Ausbau von Know-how und Arbeitsvermögen durch ökonomische Prozesse, die mit der Wieder- und Weiterverwendung verbunden sind, gefördert wird.
Zwar existieren eine Reihe guter Ansätze und Beispiele, dennoch zeigen sich aber bei der praktischen Umsetzung von attraktiven und kostenseitig konkurrenzfähigen Wartungs-/Reparaturangeboten sowie funktionsfähiger Aufbereitungsstrukturen eine Reihe von Hemmnissen und Hürden, die es bislang verhindern, dass dieses Potenziale in der Breite erschlossen werden.
Vor diesem Hintergrund sind u.a. die folgenden Fragen von Belang:

  • Wie kann der Zugriff von Aufbereitungs- Wiederverwendungsaktivitäten auf wiederverwendbare Altgeräte gesichert werden?
  • Wie können tragfähige Aufbereitungsstrukturen gestaltet werden?
  • Welche Anforderungen bestehen an Qualifikation und technisch-finanzielle Ausstattung?
  • Welche Kooperationsformen zwischen verschiedenen Akteuren des Wiederaufarbeitungsprozesses sind besonders wirksam?
  • Sind rechtliche Regelungen erforderlich, um einen geeigneten Rahmen zu setzen?


III.    Gebrauchtwarenhandel – Wirksame und (ökologisch, ökonomisch und sozial) nachhaltige Formen

Die Nachfrage nach und der Absatz von gebrauchten und/oder aufbereiteten Produkten sind zentrale Stellgrößen bei der Umweltentlastung durch eine verstärkte Weiter- und Wiederverwendung von Produkten.
In den vergangenen Jahren haben sich hier zahlreiche neue Geschäftsmodelle entwickelt. Dies sind vor allem internetgestützte Dienstleistungen und Vertriebsformen, aber auch  klassische Gebrauchtwarenhäuser, die sich vor allem im urbanen Kontext „revitalisieren“. 
Mit dem Internet konnten unzweifelhaft neue Absatzwege für den Gebrauchtwarenhandel erschlossen werden. Dennoch liegen hier noch deutliche weitere, bislang nicht erschlossene Absatzpotenziale.
Beim Gebrauchtwarenhandel allgemein und beim Internetvertrieb im Besonderen müssen allerdings auch die hiermit verbundenen Umweltbelastungen  beachtet werden. So sind nicht alle gebrauchten Güter umwelteffizienter als neue Produkte und bergen online-Geschäfte die Gefahr allzu langer Transportwege.
Im Zusammenhang mit einer breiten Umsetzung nachhaltiger Formen des Gebrauchtwarenhandels sind die folgenden Aspekte zu diskutieren:Wie kann die Nachfrage nach / der Handel mit Gebrauchtwaren gestärkt werden?

  • Wie kann die Nachfrage nach / der Handel mit Gebrauchtwaren gestärkt werden
  • Welche Rolle spielen Branding (übergreifender „Markenname“) und Qualitätssicherung beim Erfolg von Gebrauchtwarenhandel?
  • Welche Rahmenbedingungen braucht der Gebrauchtwarenhandel, damit er sich erfolgreich etabliert?
  • Welche Rolle spielen ökonomische und soziale Aspekte bei der Umsetzung des Gebrauchtwarenhandels?
  • Welche Aspekte sind aus ökologischer Sicht bei der Ausgestaltung Gebrauchtwarenhandels zu berücksichtigen?

Rückblick

Im Mittelpunkt der Tagung stand das Handlungsfeld „Abfallvermeidende Produktgestaltung und –nutzung“. Ziel dieser ersten Veranstaltung zur Abfallvermeidung war es, eine Plattform für einen breiten fachlichen Dialog zu schaffen und insbesondere Perspektiven und Grenzen zu ausgewählten Aspekten und Maßnahmen intensiv zu diskutieren.

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  • Flyer / Anreise
  • Präsentationen Block 1
  • Dokumentation AG I
  • Dokumentation AG II
  • Dokumentation AG III
  • Poster
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  • Informationen zur Fachtagung "Wider die Verschwendung"

    Anreisebeschreibung

    Flyer Fachtagung "Wider die Verschwendung"

  • Aktuelle Projekte mit Schwerpunkt abfallvermeidende Produktgestaltung und –nutzung

    Hier finden Sie die Präsentationen zum Block 1

  • Erarbeitung des deutschen Abfallvermeidungsprogramms

    Susann Krause, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.5 / Kommunale Abfallwirtschaft, Gefährliche Abfälle, Anlaufstelle Basler Übereinkommen

    Erarbeitung des deutschen Abfallvermeidungsprogramms

  • Informationsgrundlage und Strategien gegen Obsoleszenz

    Dr. Ines Oehme, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.3 / Ökodesign, Umweltkennzeichnung, umweltfreundliche Beschaffung

    Informationsgrundlage und Strategien gegen Obsoleszenz

  • Anforderungen zu Gebrauchstauglichkeit, Lebensdauer und Reparierbarkeit beim Blauen Engel

    Dr. Hans-Hermann Eggers, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.3 "Ökodesign, Umweltkennzeichnung, Umweltfreundliche Beschaffung"

    Dr. Hans-Hermann Eggers: Anforderungen zu Gebrauchstauglichkeit, Lebensdauer und Reparierbarkeit beim Blauen

  • Austauschbarkeit von Akkus

    Dr. jur. Guido Odendahl, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.2 / Rechtsangelegenheiten, Vollzug ElektroG und BattG

    Austauschbarkeit von Akkus

  • Förderung der Wiederverwendung von Elektroaltgeräten – Juristische Aspekte

    Univ.-Prof. Dr. jur. Thomas Schomerus, Dipl. Umweltwiss. Matthias Fabian, RAin Dr. Dörte Fouquet, Jana Viktoria Nysten, LL.M.

    Förderung der Wiederverwendung von Elektroaltgeräten – Juristische Aspekte

  • Entwicklung von Instrumenten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen

    Barbara Friedrich, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.5 / Kommunale Abfallwirtschaft, Gefährliche Abfälle, Anlaufstelle Basler Übereinkommen

  • Nachhaltige Produktnutzung durch Anpassungen im Zivil- und öffentlichen Recht

    Dr. Nadja Salzborn, Umweltbundesamt, Fachgebiet I 1.3 / Rechtswissenschaftliche Umweltfragen

    Nachhaltige Produktnutzung durch Anpassungen im Zivil- und öffentlichen Recht

  • Konzeption und Umsetzung eines Lehrmoduls zu ökologischem Design

    Dr. Heidrun Moser, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.1 / Übergreifende Aspekte des produktbezogenen Umweltschutzes, nachhaltige Konsumstrukturen, Innovationsprogramm

    Konzeption und Umsetzung eines Lehrmoduls zu ökologischem Design

  • Förderung der Umsetzung abfallvermeidender Konzepte und Technologien im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms

    Dr. Heidrun Moser, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.1 / Übergreifende Aspekte des produktbezogenen Umweltschutzes, nachhaltige Konsumstrukturen, Innovationsprogramm

    Förderung der Umsetzung abfallvermeidender Konzepte und Technologien im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms

  • Arbeitsgruppe I: Herstellung – langlebige und reparierbare Produkte

    Hier finden Sie die Präsentationen der Arbeitsgruppe I

    Ergebnis-Dokumentation der Arbeitsgruppe I: Herstellung - reparierbare und langlebige Produkte

  • Einführung & Fragestellung

    Dr. Ines Oehme, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.3 / Ökodesign, Umweltkennzeichnung, umweltfreundliche Beschaffung

    Einleitung in die Arbeitsgruppe 1 Herstellung - langlebige und repariebare Produkte

  • Umweltentlastungswirkung von langlebigen Produkten

    Siddharth Prakash, Öko-Institut e.V.

    Umweltentlastungswirkung von langlebigen Produkten

  • Langlebigkeit von Produkten & Bauteilen messen und prüfbar?

    Krumme, HTV (Hochleistungszentrum für elektronische Bauteile)

    Impulsbeitrag

  • Anmerkungen aus Herstellersicht

    Marko Schnarr, Miele

    Anmerkungen aus Herstellersicht

  • ReUse und Repair: Lassen Sie uns über eine Ressourcenhierarchie reden!

    Frank Becker, TU Berlin, kubus

    ReUse und Repair

  • Diskussion

    Dr. Ines Oehme, Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.3 / Ökodesign, Umweltkennzeichnung, umweltfreundliche Beschaffung

    Diskussion-Ergebnispräsentation

  • Wiederverwendung - sammeln, prüfen, reparieren, aufrüsten und qaulitätssichern von Gebrauchtprodukten

    Hier finden Sie die Präsentationen der Arbeitsgruppe III

    Ergebnis-Dokumentation der Arbeitsgruppe II: Wiederverwendung - sammeln, prüfen, reparieren, aufrüsten und qualitätssichern von Gebrauchtprodukten

  • Impulsvortrag Gebrauchtwarenhandel

    Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie

    Impulsvortrag Gebrauchtwarenhandel: Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

  • Gebrauchtwarenhandel - Wirksame und (ökologisch, ökonomisch und sozial) nachhaltige Formen

    Hier finden Sie die Präsentationen der Arbeitsgruppe III

    Ergebnis-Dokumentation der Arbeitsgruppe III: Gebrauchtwarenhandel - wirksame und (ökologisch, ökonomisch und sozial) nachhaltige Fromen

  • Poster "asgoodasnew"

    Poster "asgoodasnew"

  • Poster der Firma rebeam - Recycling & Recommerce

    Poster der Firma rebeam - Recycling & Recommerce

  • Poster "Handel mit gebrauchten Artikeln bei eBay.de"

    Poster "Handel mit gebrauchten Artikeln bei eBay.de"

  • Abfallvermeidungsprogramm

    Das deutsche Abfallvermeidungsprogramm

  • Obsoleszenz

    Poster Obsoleszenz von Produkten

  • Akkus

    Akkus in Smartphone, Tablet & Co - billig verklebt oder leicht zu entnehmen?

  • Blauer Engel 1

    Der Blaue Engel

  • Blauer Engel 2

    Der Blaue Engel

  • Bundespreis Ecodesign Einleitung

    Bundespreis Ecidesign: Ausstellung der Preisträger und Nominierten

  • Bundespreis Ecodesign Second Life Rugs

    Bundespreis Ecodesign Produkt 2013 - Second Life Rugs - Handgefertigte Upcycling Teppiche

  • Bundespreis Ecodesign StartKlar

    Bundespreis Ecodesign Nachwuchs 2013 - StartKlar

  • eco Matrix

    Kriterienmatrix zum Bundespreis Ecodesign

  • Elektroaltgeräte

    Vorbereitung zur Wiederverwendung von Elektroaltgeräten

  • Lebensmittelabfälle

    Instrumente zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen

  • Nachhaltiger Konsum

    Nachhaltiger Konsum - Produkte - Recht

  • Ökologisches Design

    Lehrmodule Ecodesign

Diskussion vor dem rebeam-Poster

Diskussion vor dem rebeam-Poster
Quelle: Umweltbundesamt

Blick zur Leinwand und auf die Teilnehmer der Arbeitsgruppe I

Blick in die Arbeitsgruppe I
Quelle: Umweltbundesamt

Blick aufs Podium und die diskutierenden Teilnehmer

Diskussion mit dem Podium
Quelle: Umweltbundesamt

Diskussion vor dem Poster von EBAY

Diskussion vor dem Poster von EBAY
Quelle: Umweltbundesamt

Diskussion einer kleinen Gruppe am Stehtisch

Diskussion in kleiner Gruppe
Quelle: Umweltbundesamt

Aufsteller mit Informationen im Foyer

Aufsteller mit Informationen im Foyer
Quelle: Umweltbundesamt

Eingang des Veranstaltungsortes "Jerusalemkirche"

Eingang des Veranstaltungsortes "Jerusalemkirche"
Quelle: Umweltbundesamt

Frau Moser beim Vortrag

Frau Moser beim Vortrag
Quelle: Umweltbundesamt

Diskussion im Tagungsraum

Diskussion im Tagungsraum
Quelle: Umweltbundesamt

Blick in den Tagungsraum und auf die Leinwand

Blick in den Tagungsraum und auf die Leinwand
Quelle: Umweltbundesamt

Veranstaltung:
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„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 04.11.2014):https://www.umweltbundesamt.de/service/termine/wider-die-verschwendung-konkrete-schritte-zur?rate=MYj5UEtF3owPdmCJmcQE0OX5ea9goU1qkNnC8y7-51s