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Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten (verstetigen) (ExTrass)

15.07.2024

Hintergrund und Ziele

Hitze und Starkregen bergen hohe gesundheitliche Risiken für die städtische Bevölkerung – etwa durch mangelnde Vorsorge oder durch unangepasste Verhaltensweisen in Gefahrenlagen – und verursachen immense Sachschäden. Aus diesen Gründen sind Anpassungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene erforderlich.
ExTrass zielt daher darauf ab, die Resilienz von Groß- und Mittelstädten gegenüber Hitze und Starkregen zu stärken.
Dabei verfolgt ExTrass die Unterziele…
• die Stadtverwaltungen dazu zu befähigen, eigenständig die städtische Resilienz zu bewerten und darauf aufbauend passgenaue Maßnahmen zur Verbesserung durchzuführen,
• die Resilienz in den Projektstädten – Potsdam, Remscheid und Würzburg – ganz konkret durch ergänzende Datengrundlagen und erarbeitete Konzepte sowie umgesetzte Maßnahmen zu stärken,
• die Sensibilisierung vulnerabler Bevölkerung durch eine wirksame Risikokommunikation zu erhöhen,
• Austauschmöglichkeiten und Transferpotenziale innerhalb von Städten sowie zwischen Städten besser nutzbar zu machen sowie
• den Stand der urbanen Klimaanpassung in Deutschland sowie fördernde und hemmende Faktoren urbaner Klimaanpassung besser zu verstehen.

Laufzeit

April 2017 bis März 2024

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Bundesweit
  • Bayern
  • Brandenburg
  • Nordrhein-Westfalen

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

- und Starkregengefahrenkarte für eine der Fallstudienstädte erstellt
- Karte des Bodenkühlpotenzials für eine der Fallstudienstädte erstellt
- Einsatzzahlen des Rettungswesens für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Abhängigkeit von der Temperatur für eine Fallstudienstadt analysiert

Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected

Ansatz und Risiken / Chancen 

Befragungen zur Wahrnehmung von und Vorsorge gegenüber Hitze der Bevölkerung in Potsdam, Remscheid und Würzburg durchgeführt.
Befragungen zur Wahrnehmung von und Vorsorge gegenüber Hitze in sozialen und medizinischen Einrichtungen (Kitas, Pflegeeinrichtungen, Apotheken, Arztpraxen) in Potsdam, Remscheid und Würzburg durchgeführt.
Befragungen zur Betroffenheit und Vorsorge/Schutz gegenüber Starkregen in Potsdam, Remscheid, Berlin und Leegebruch.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

- Entwicklung eines digitalen Tools zur Begleitung und Unterstützung der Zielfestlegung und Maßnahmenauswahl, Maßnahmenumsetzung und -evaluierung (KlimA-Lok)
- Leitfaden für die Erstellung von kommunalen Aktionsplänen zur Steigerung der urbanen Klimaresilienz
Analyse von Transferpotenzialen von Klimaanpassungsmaßnahmen zwischen Kommunen und Herausarbeiten von Empfehlungen
- Empfehlungen für die Integration von Klimaanpassung in die Planung
- Checkliste für die kommunale Notfallplanung
- Erstellung von zwei Wegweisern für eine wirksame Kommunikation zu Hitze und Starkregen mit der Bevölkerung und mit sozialen Einrichtungen
- Erarbeitung und Verbreitung verschiedener Risikokommunikationsmaterialien für Kitas, Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal zu den Themen Hitze und Starkregen (z.B. Handlungsempfehlungen in Form von kurzen Broschüren und Checklisten, Online-Schulungen, Hitzewarn-Aufkleber)
- Erarbeitung und Verbreitung verschiedener Risikokommunikationsmaterialien für die Bevölkerung (z.B. Flyer zu Starkregen, die von Kommunen individualisiert werden können)

Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen

Maßnahmen und/oder Strategien 

- Entwicklung eines digitalen Tools zur Begleitung und Unterstützung der Zielfestlegung und Maßnahmenauswahl, Maßnahmenumsetzung und -evaluierung (KlimA-Lok)
- Erarbeitung von zwei konkreten Aktionsplänen (für Hitze und für grün-blaue Infrastruktur) in den Fallstudienstädten
- Erstellung eines Verschattungskonzepts für einen Platz in einer der Fallstudienstädte
- Umsetzung einer wand- und einer bodengebundenen Fassadenbegrünung in zwei Fallstudienstädten
- Baumpflanzungen (und Entsiegelung) in zwei Fallstudienstädten
- Mikroklimatische Messungen im Kontext der Begrünungsmaßnahmen
- Workshops mit sozialen Einrichtungen zu den Themen Hitze und Starkregen
- Simulationen (Planspiele) mit Einsatzkräften zu Hitze und zu Starkregen
- Erstellung von zwei digitalen Schnitzeljadgen (Actionbounds) in einer der Fallstudienstädte

Kosten 

Die Kosten wurden über das Projekt abgedeckt.

Schritt 5: Monitoring und Evaluation

Ansatz, Ziel und Ergebnisse von Monitoring und/oder Evaluation 

- Entwicklung eines digitalen Tools zur Begleitung und Unterstützung der Zielfestlegung und Maßnahmenauswahl, Maßnahmenumsetzung und -evaluierung (KlimA-Lok)
- Maßnahmen zur Begrünung wurden evaluiert durch mikroklimatische Messungen und Befragungen/Interviews von Beteiligten oder Anwohnenden
- Maßnahmen zur Risikokommunikation wurden mittels Interviews, Fokusgruppen und Befragungen evaluiert

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zukunftsstadt
01/2022-03/2024 zusätzlich EUNextGeneration

Projektleitung 

Universität Potsdam

Beteiligte/Partner 

Johanniter-Unfall-Hilfe,
adelphi,
Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung,
Landeshauptstadt Potsdam,
Stadt Remscheid,
Stadt Würzburg

Ansprechpartner

Prof. Annegret Thieken, Dr. Antje Otto
extrass [at] uni-potsdam [dot] de

Links

  • Extrass-Projektwebsite
  • Beiträge für die Praxis aus dem ExTrass-Projekt
Artikel:

Handlungsfelder:
 Bevölkerungs- und Katastrophenschutz  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung  Sonstige Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 19.07.2024):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/projekte-studien/urbane-resilienz-gegenueber-extremen