Hinweise zum Recycling
Für das Recycling von Altpapier ist die Qualität des Altpapiers maßgeblich. Wichtige Eigenschaften sind Faserlänge, Weißgrad, Optik und Oberflächenbeschaffenheit. Altpapier wird je nach Anforderung des neuwertigen Papiers in verschiedenen Anwendungen in sehr unterschiedlichem Maße eingesetzt. Während z.B. Zeitungspapier nahezu vollständig aus Recyclingpapier hergestellt wird, ist der Altpapieranteil der grafischen Papiere zumeist deutlich geringer. Nichtsdestotrotz erreichen auch Papiere mit bedeutendem Recyclinganteil die hohen Qualitätsansprüche grafischer Papiere.
Sowohl im alltäglichen Umgang mit Papier und Kartonagen als auch im Recyclingkreislauf treten Faserverluste bzw. Faserverkürzungen auf. Diese materialgebundene Eigenschaft verhindert die unbegrenzte Kreislaufführung einer Papiersorte ohne Zufuhr von Frischfasern. Generell wird in der Papier-industrie eine Frischfaserzufuhr von mindestens 20 % benötigt. Neben deren Zufuhr über frischen Holz- bzw. Zellstoff verbessern auch weniger verbrachte Fasern qualitativ hochwertigerer Reyclingpapiersorten die Rohstoffqualität.
Vor dem Einsatz als Recyclingmaterial in der Papierproduktion ist je nach Erfassungsqualität eine Aufbereitung und Sortierung notwendig. Sortenrein erfasste Altpapiersorten an Anfallstellen wie Druckereien, Papierverarbeitern und Gewerbebetrieben mit hohem Papierverbrauch bedürfen meist keiner Aufbereitung. Die als Sammelgemisch erfassten Mengen müssen hingegen behandelt werden, um Störstoffe abzutrennen und verschiedene Altpapiersorten zu sortieren. Diese Altpapiersorten unterschiedlicher Qualität können anschließend gezielt in die Produktion neuer Papiersorten dosiert werden.
Verwertung und Produktion in Deutschland
Das nachfolgende Sankey-Diagramm gibt einen Überblick über die im Projekt ReSek abgeschätzten Stoffströme Von Papier, Pappe und Kartonagen (PPK) in Deutschland für das Jahr 2013. Hinterlegt sind in der Galeriebox ebenfalls die Sankey-Darstellungen für 2007 und eine Fortschreibung der Entwicklung für 2015. Eine weiterführende Erklärung zu den Stoffströmen und Modellannahmen ist dem Projektbericht ReSek (FKZ 3714 93 330 0) zu entnehmen.
Abbildung 1: Stoffströme Altpapier in Deutschland 2013
Quelle: Umweltbundesamt
Abbildung 2: Stoffströme Altpapier in Deutschland 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Abbildung 3: Stoffströme Altpapier in Deutschland 2007
Quelle: Umweltbundesamt
Sekundärproduktion
Die folgenden Tabellen geben die Sekundärerzeugnisse aus PPK in Deutschland, die zur Bilanzierung berücksichtigten Substitutionsäquivalente sowie eine Zeitreihe der angenommenen Verwertungsmengen wieder. Es wird dabei eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.
Tabelle 1a: Stoffliche Verwertung von Altpapier und Substitutionsäquivalente 2013
Quelle: Umweltbundesamt
Tabelle 1b: Energetische Verwertung von Altpapier und Substitutionsäquivalente 2013
Quelle: Umweltbundesamt
Tabelle 2a: Abschätzung der stofflichen Verwertung von Altpapier 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Tabelle 2b: Abschätzung der energetischen Verwertung von Altpapier 2007 - 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Verwertungseffekte
Aus den abgeschätzten Verwertungsmengen ergeben sich folgende Zeitreihen für die Indikatoren DIERec, DERec und KEA-Saldo. Auch hierbei wird eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.
Tabelle 3a: Stoffliche Verwertungseffekte von Altpapier 2007 – 2015
Quelle: Umweltbundesamt
Tabelle 3b: Energetische Verwertungseffekte von Altpapier 2007-2015
Quelle: Umweltbundesamt
Datenquellen und Annahmen zur Ermittlung der Indikatoren
Im Folgenden werden die detaillierten Annahmen zur Bilanzierung und Berechnung der Indikatoren beschrieben.