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Algenteppich auf Gewässer

Algen
Quelle: Thomas Max Müller / PIXELIO

Ein Bewuchs mit Algen an Fassaden oder auf Gehweg- und Terrassenplatten ist ein optisches Problem, das aber viele Hausbesitzer umtreibt. Auch im Gartenteich kann es zu massenhafter Vermehrung von Algen kommen. Doch in den meisten Fällen ist ein Einsatz von Bioziden nicht nötig.

19.06.2025

Aussehen und Vorkommen

Algen sind ein- bis mehrzellige pflanzliche Organismen die Fotosynthese betreiben können (autotroph). Für die Fotosynthese benötigen sie unter anderem Licht und Wasser, was auch schon auf ihren bevorzugten Lebensraum an Land hinweist (hell und feucht).

Je nach Systematik werden Algen in 12-15 Klassen unterteilt, zum Beispiel Kieselalgen und Grünalgen. Die Unterscheidung bzw. Einteilung erfolgt dabei überwiegend auf Grund ihrer Färbung (zum Beispiel Grün-, Braun-, Gold-, Rotalgen). Algen leben in Salz- und Süßwasser, können sich aber auch an Land ansiedeln, wenn es ausreichend Wasser gibt (sogenannte Luftalgen).

Schadpotential

Algenbefall kann im Haushalt auftreten, zum Beispiel an der Hausfassade und auf Gehwegen und Terrassenplatten. Auch im Gartenteich und im Aquarium kann es zu massenhaftem Auftreten kommen.

Die oftmals zu den Algen gezählten „Blaualgen“ sind keine Algen. Sie gehören zu den Bakterien, was auch ihr korrekter Name „Cyanobakterien“ verrät. Weiterführende Informationen sind im „Cyanocenter“ des Umweltbundesamtes zu finden: Cyanocenter | Umweltbundesamt

Speziell zum Thema ⁠Cyanobakterien⁠ in Badeseen empfehlen wir folgende Publikation: Empfehlung zum Schutz von Badenden vor Cyanobakterien-Toxinen | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz (springer.com)

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Wärmegedämmte Fassaden können durch die erhöhte Tauwasserbildung das Algenwachstum fördern. Weitere Faktoren können ein fehlender konstruktiver Regenschutz (Dachüberstand) oder der Aufbau des Putzes sein. Algenbewuchs wird lediglich aus ästhetischen Gründen als störend empfunden, verursacht aber keine Materialschäden.

Hier finden Sie Tipps zur Vermeidung des Bewuchses an Fassaden: biozidmerkblaetter_1-5_fassaden_230323.pdf (umweltbundesamt.de)

Das Ausmaß des Algenbefalls auf Gehweg- und Terrassenplatten lässt sich durch die Materialauswahl und eine gute Drainage positiv beeinflussen. Ein vorhandener Algenbefall kann mechanisch durch Schrubben in Verbindung mit Sand und durch Auskratzen der Fugen eingedämmt werden. Durch den Einsatz von Hochdruckreinigern lässt sich zumindest eine zeitweilige Besserung erzielen.

Weiterführende Informationen zum Thema „Grünbelagsentferner“: Grünbeläge chemiefrei entfernen | Umweltbundesamt

Algen im Gartenteich gehören zum normalen ⁠Ökosystem⁠ des Teichs. Allerdings kann es vor allem bei Faden- und Schwebalgen zu übermäßigem Algenwachstum in Gartenteichen kommen. Die Beschattung der Wasserflächen durch Bäume, Sträucher, Schwimmpflanzen (zum Beispiel Wasserlinse) und Wasserpflanzen (zum Beispiel Seerosen) begrenzt den Lichteinfall. Durch Einsatz von Wasserflöhen (Daphnien) lässt sich die Algendichte vor allem im Frühjahr, wenn die Teichpflanzen erst beginnen zu wachsen, begrenzen. Die Zufütterung von Fischen ist oftmals die wichtigste Eintragsquelle für Phosphat und sollte vermieden werden.

In Aquarien kann das Algenwachstum durch folgende Maßnahmen eingedämmt werden:

  • Überfütterung vermeiden, um die Phosphatkonzentrationen zu begrenzen
  • Auswahl von Leuchtstoffröhren, deren Lichtspektrum das Algenwachstum begrenzt
  • Reduzierung der Beleuchtungszeiten
  • Einsatz von algenfressenden Aquarienbewohnern (Zooplankton, algenfressende Fische, Schnecken)
  • Manuelles Entfernen der Algen von Glaswänden durch Kratzer oder Schwamm und nachfolgendes Absaugen der Algen
  • Wasserreinigung mit Außenfilter
  • Regelmäßiger Wasserwechsel

Auch im Swimmingpool kann es zur Ansiedlung von Algen kommen. Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung finden Sie hier: Fragen und Antworten zum Thema Swimmingpool | Umweltbundesamt

 

 

Publikationen

  • Straßen und Plätze neu denken

Dokumente

  • Zur Rolle des Grünstroms in der Energiewende
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Schlagworte:
 Algen  Biozide; Alternativen; nicht-chemische Alternativen; Nachhaltigkeit; nachhaltiger Einsatz; nachhaltige Nutzung; vorbeugende Maßnahmen; Biozidprodukte Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 19.06.2025):https://www.umweltbundesamt.de/algen?parent=72433