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Klimaanpassung im Weinbau: Vernetzung und Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs

  • Weinbau in der Moselregion
    Weinbau, Quelle: Antje Bruns
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05.2020

Das kommunale Leuchtturmvorhaben „Mosel-AdapTiV“ trägt dazu bei, die Anpassungskompetenz ausgewählter Akteursgruppen in der Pilotkommune Traben-Trarbach zu erhöhen. Da die Region landschaftlich und regionalökonomisch durch Weinbau und Tourismus geprägt ist, lag dort der Fokus. In Kooperation mit der Stadt Traben-Trarbach, die Verbundpartner des Vorhabens waren, wurde über verschiedene Dialogformate die Gelegenheit und der Anlass geboten, sich mit den Folgen des Klimawandels zu befassen. Durch die Verbesserung der Wissensbasis, das Schaffen eines Bewusstseins gegenüber künftigen Klimafolgen, der Reflektion und systematischen Bewertung der Betroffenheit sowie der gemeinsamen Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen im Weinbau und Tourismussektor, wurden Bedarfe und exemplarische Umsetzungsmaßnahmen für eine Klimawandelanpassung erarbeitet. Als ein zentrales Ergebnis wurden Maßnahmensteckbriefe der Klimaanpassung im Weinbau erarbeitet und als Maßnahmenkatalog veröffentlicht.
Der Maßnahmenkatalog stellt steckbriefartige Anpassungsoptionen für den Weinbau an der Mittelmosel vor. Die gemeinsam mit lokalen Akteur*innen erarbeiteten Maßnahmen zielen erstens darauf ab, konkrete Handlungsoptionen zur Anpassung des Weinbaus an den Klimawandel aufzuzeigen. Zweitens sollen durch strukturelle Maßnahmen bestehende regionalspezifische Herausforderungen adressiert und die generellen Anpassungskapazitäten der Akteur*innen an der Mittelmosel gestärkt werden.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerUniversität Trier
https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-vi/faeche…
Kooperationspartner

Kommune Traben-Trarbach

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung05.2020
Dauer der UmsetzungDie Maßnahme hat sich über den gesamten Projektzeitraum (01.05.2020 bis 30.04.2023) erstreckt, da zunächst ein Format der Vernetzung und der Ko-Produktion von Wissen entwickelt wurde, das an risiko- und handlungsbezogenen Einflussfaktoren ansetzt.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

281.372,34€

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?
  • Bund

Die beschriebene Maßnahme wurde federführend von der Universität Trier erarbeitet. Da es sich um ein Verbundprojekt mit der Stadt Traben-Trarbach handelt, sind oben die Gesamtkosten genannt. Es sind vorwiegend Personalkosten angefallen. MoselAdapTiV wurde vom BMUV und der ZUG gGmbH als Kommunales Leuchtturmvorhaben (Förderschwerpunkt 3) in der Förderlinie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert.

Weiterführende Links

Links zur Maßnahme

  • MoselAdapTiv Projektwebseite

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

  • Betriebe, öffentliche Unternehmen oder Wirtschaftsverbände
  • Öffentliche Verwaltung/Politik

Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen hat sich aktiv in das Projekt eingebracht und stellt Ergebnisse des Projektes MoselAdapTiV dauerhaft einer breiten Nutzerschaft zur Verfügung.
Beteiligt waren u.a. auch die Industrie- und Handelskammer, das Dienstleitungszentrum Ländliche Räume und die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH.

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

  • Dialogveranstaltungen, Konferenzen, Workshops
ErläuterungMit Hilfe verschiedener Formate wurden Dialogprozesse zwischen Akteuren aus Weinbau, kommunalen Gebietskörperschaften und wissenschaftlichen Institutionen initiert. Dadurch wurde ein Rahmen für Vernetzung, Wissensaustausch und gemeinsame Lernprozesse zum Thema Klimaanpassung geschaffen. Darüber hinaus hat diese Formatvielfalt die Relevanz und Effektivität von partizipativen und kooperativen Dialogprozessen herausgestellt. Dieser Governance-Modus ist in der Region bisher wenig genutzt.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen erfolgte in einem ko-produktiven Prozess durch Gespräche, Weingut-Besuche, in Arbeitsgruppen und in Dialogveranstaltungen. Dadurch wurden (1) Lernprozesse initiiert und dadurch das Handlungsfeld der Klimaanpassung stärker in individuelle (betriebliche) und kollektive (kommunale und regionale) Entwicklungsstrategien verankert. Dazu trug bei, dass (2) konkrete Handlungsoptionen zur Klimaanpassung des Weinbaus identifiziert, gesammelt und verbreitet wurden. Schließlich (3) wurden auch über den Weinbau (und Tourismus) hinausgehende regionalspezifische Herausforderungen mit Vertretern von Gebietskörperschaften diskutiert um Klimaanpassung als Querschnittsthema der Kommunal- und Regionalentwicklung zu verankern. Insgesamt wurde die Anpassungskapazität verschiedener Akteursgruppen an der Mittelmosel gestärkt.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
  • Keine Evaluation

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Eine projektorientierte Weiterentwicklung ist nicht vorgesehen. Stattdessen werden Teilaspekte des Projektes - z.B. Anpassung des Tourismussektors - auf überregionaler Ebene verstetigt und in die Entwicklung von Zukunftsstrategien eingebracht.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

  • Nein

Das Projekt hat das Themenfeld Klimaanpassung im Weinbau und Tourismus mit regionalökonomischen Aspekten und der generellen Frage nach der Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen geknüpft. Dadurch wurde Klimaanpassung nicht nur als sektorale Aufgabe verstanden, sondern als unbedingter Bestandteil für resiliente Zukunftsstrategien. Positiv war, dass in der Projektzeit das Klimaanpassungsgesetz verabschiedet wurde und das Vorhaben dadurch an Relevanz gewonnen hat.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Im Sommer 2021 kam es im Zeitraum der Maßnahmenerarbeitung zu den verheerenden Überflutungen, insbesondere im Ahrtal. Es führten aber auch Zuflüsse der Mosel Hochwasser mit entsprechenden Schäden in Moselkommunen. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass dieses Extremereignis erstens sehr traumatisierend wirkte und zudem die kontinuierlichen Klimaveränderungen in den Hintergrund rücken lies. Ohnehin ist in der Debatte ein starker Fokus auf Extremereignisse zu beobachten.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

  • Nein

Ansprechperson

Prof. Dr. Antje Bruns
Universität Trier
Germany
E-Mailbrunsa@uni-trier.de

Ort der Umsetzung

Am Bahnhof, 5
56841 Traben-Trarbach
Germany

Kategorien

  • Forschungseinrichtung
  • Informationsbereitstellung und Sensibilisierung
  • Landwirtschaft
  • Sonstige
  • Tourismuswirtschaft
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