Bei Spanplatten und Holzwerkstoffe auf Label achten

Spanplatte in der Handzum Vergrößern anklicken
Spanplatten werden zum Beispiel beim Innenausbau von Häusern verwendet.
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Inhaltsverzeichnis

 

Was Sie beim Kauf von Spanplatten beachten sollten

  • Kaufen Sie Spanplatten aus nachhaltiger Waldwirtschaft (Blauer Engel, natureplus, FSC, PEFC).
  • Kaufen Sie Spanplatten mit möglichst geringen Ausgasungen (Blauer Engel, natureplus). 
  • Kaufen Sie Spanplatten, die aus einheimischen Holzarten hergestellt wurden.
 

Gewusst wie

Spanplatten sind im Prinzip eine gute Form der "Resteverwertung" von kleinen Holzteilchen. Allerdings führen die verwendeten Bindemittel dazu, dass flüchtige organische Verbindungen - zusätzlich zu denen, die im Holz vorkommen - sowie Restmengen von Lösemitteln ausgasen und die Umwelt und Gesundheit belasten können.

Gelabelte Produkte kaufen: Die Siegel FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) garantieren, dass für die Erzeugung von Spanplatten Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung genutzt wurde. Darüber hinaus garantieren der Blaue Engel sowie das Label natureplus, dass die Spanplatten frei von halogenorganischen Verbindungen sind und die Ausgasung flüchtiger organischer Verbindungen deutlich begrenzt werden.

Was Sie noch tun können: Bevorzugen Sie Spanplatten aus heimischem Holz.

Empfehlenswertes Label für Möbel, Bodenbeläge, Türe und Holzwerkstoffplatten: Der Blaue Engel
Blauer Engel für Möbel, Bodenbeläge, Türen und Holzwerkstoffplatten
Quelle: Blauer Engel
 

Hintergrund

Umweltsituation: Eine nachhaltige Waldnutzung und die Nutzung von regionalem Holz hilft wertvolle Biotope zu erhalten, vermeidet Transporte und schont Urwälder. Gerade bei Tropenholz wird oft Raubbau betrieben.

Bei der Herstellung von Spanplatten kommen Bindemittel (Leime) zum Einsatz, die teilweise umwelt- und gesundheitsbelastend sind. So kann es zu Ausdünstungen von Formaldehyd und weiteren organischen Verbindungen kommen.

Spanplatten und andere Holzwerkstoffe werden vielfach in der Möbelindustrie verarbeitet, spielen aber auch eine große Rolle beim Haus- und beim Innenausbau (Wände, Türen, Verkleidungen, Fußböden). Sie stellen dadurch eine wesentliche Emissionsquelle im Innenraum dar. Neben der Verleimung kann auch die Oberflächenbehandlung Emissionen verursachen (Farben und Lacke). Bei einem großflächigen Einsatz von Holzwerkstoffen in einem Raum ist darauf zu achten, dass die Formaldehyd-Emissionen einen Wert von 100 µg/m³ nicht überschreiten, möglichst aber deutlich darunterbleiben. Dieser Wert entspricht dem Richtwert des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) und der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (⁠WHO⁠). Bei dessen Einhaltung ist zumindest nicht mit krebserzeugenden Effekten zu rechnen.

Gesetzeslage: Zum Schutz der Gesundheit dürfen Holzwerkstoffe und daraus hergestellte Möbel nicht in den Verkehr gebracht werden, die unter festgelegten Bedingungen in einer Prüfkammer Formaldehyd in einer Konzentration von mehr als 0,1 ⁠ppm⁠ (entspricht 124 µg pro Kubikmeter Raumluft) abgeben. Obwohl in Deutschland einige Chemikalien verboten sind, können sie durch Importe aus Herkunftsländern, in denen es kein Verbot dieser Chemikalien gibt, dennoch in Holzwerkstoffen vorkommen. Richtwerte und Verbote für Chemikalienkonzentrationen finden sich in der deutschen Chemikalienverbotsverordnung.

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 Spanplatte  OSB-Platte  Holzwerkstoffe