ÖkoRess

„Erörterung ökologischer Grenzen der Primärrohstoffgewinnung und Entwicklung einer Methode zur Bewertung der ökologischen Rohstoffverfügbarkeit zur Weiterentwicklung des Kritikalitätskonzeptes“, FKZ 3713 94 30, (Öko-Institut, IFEU, Projekt-Consult)

Flyer ÖkoRess

Hintergrund

Der Umgang mit Rohstoffen gerät zunehmend in den Blickpunkt der öffentlichen Debatte. Während die Dis¬kussion in den vergangenen Jahren von der Sorge um die kurz- bis mittelfristige Rohstoffversorgungssicherheit geprägt war, wird zunehmend deutlich, dass über diesen wirtschaftlichen Fokus hinaus auch andere Nachhaltig¬keitsaspekte eine Rolle bei der Rohstoffversorgung und der Bewer¬tung der Rohstoffverfügbarkeit spielen müssen. Denn die Gewinnung von Rohstoffen wie Kohlen, Erzen und Natursteinen ist der Schritt in der Produktionskette, der am unmittelbarsten in die Natur eingreift. Ein Eingriff in die Natur bedeutet nicht nur die Veränderung der betroffenen Flächen, sondern mit diesen Flächen sind oft wertvolle Ökosysteme, interessante Landschaften, vielfältige Pflanzen- und Tierarten, schützenswerte Wassereinzugsgebiete und Strukturen für das lokale ⁠Klima⁠ verknüpft. Darüber hinaus treten in den Phasen eines Bergbauvorhabens auch Emissionen in Luft, Boden und Wasser auf. Sie stellen meist eine Belastung nahe am Ort des Eingriffs dar, können jedoch durch ihre Verbreitung im Normalbetrieb und bei Störfällen weit darüber hinaus wirken. Damit sind sie maßgeblich für die öffentliche Wahrnehmung des Bergbaus verantwortlich.  Bei genauerer Analyse wird deutlich, dass die Umwelt¬auswirkungen pro geförderter Mengeneinheit eines Rohstoffes starken Schwankungen unter¬liegen, die der Art der Lagerstätte, der verwendeten Abbaumethode und den angewendeten Standards und Nachsorge¬maßnahmen geschuldet sind. Aus diesem Grund weist jeder Rohstoff und jedes Bergbauprojekt ganz spezifische Umweltbelastungen auf.

Zielsetzung

Das Vorhaben will einen Beitrag dazu leisten, dass Umweltaspekte bei der Versorgung mit primären mine¬ralischen Rohstoffen stärker als bisher berücksichtigt werden. Hierzu soll ein fun¬diertes und praktikables Bewertungssystem ent¬wickelt werden, das eine rich¬tungssichere und vergleichende Abschätzung des Umweltgefährdungspotenzials unterschiedlicher Abbau-, Aufbereitungs- und Veredelungsaktivitäten ermöglicht.
Das entwickelte Bewertungssystem soll anhand verschiedener Beispiele geprüft und weiterent¬wickelt werden. Zudem soll untersucht werden, in wie weit sich ein solches Bewertungssystem in übergeordnete Systeme zur Bewertung der Rohstoffkriti¬kalität integrie¬ren lässt.
Die Projektergebnisse werden den Kenntnisstand zu den heutigen und zukünftigen ökologischen Risiken der Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen verbes¬sern. Das Projekt soll damit die nationale, europäische und internationale Ressourcenschutzpolitik in ihrem Ziel unterstützen, die Entnahme und Nutzung von Rohstoffen nachhaltiger zu gestalten sowie die damit verbundenen Umweltbelastungen so weit wie möglich zu reduzieren.
Durch die enge Verzahnung der derzeit aktuell in UFOPLAN-Vorhaben durchgeführten Studien zum Thema Ressourcenschutz und Rohstoffpolitik werden Synergien zwischen den Projekten genutzt und eine breite Plattform für gemein¬same Experten-Workshops geboten.

Laufzeit

April 2013 - Juni 2016

Projektteam

Öko-Institut e.V.
Schicklerstr. 5-7,
10179 Berlin
Tel.: 030 405085 0
www.oeko.de
Ansprechpartner: Günter Dehoust (Leitung)

ifeu-Institut für Energie- und
Umweltforschung Heidelberg GmbH
Wilckensstr. 3, 69120 Heidelberg
Tel.: 06221 4767 0
www.ifeu.de
Ansprechpartner: Jürgen Giegrich

projekt consult GmbH
Beratung in
Entwicklungsländern
Lärchenstr. 12,
61118 Bad Vilbel
Tel.: 06101-509712
www.projekt-consult.de
Ansprechpartner: Dr. Michael Priester

Teilberichte

ÖkoRess Teilbericht Bergbauliche Reststoffe; Dr. Michael Priester, Peter Dolega

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