Der Begriff Innenentwicklung steht im Städtebau für die Strategie, den zukünftigen Flächenbedarf durch die Nutzung von innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen zu decken und auf die Ausweisung von Flächen im Außenbereich weitgehend zu verzichten. Der Begriff umfasst sowohl eine planerische Leitidee als auch eine umsetzungsorientierte Strategie. Diese Strategie ist zentral, um Vitalität und Urbanität der Stadt zu erhalten und zur (Wieder-) Belebung von Innenstädten und Dörfern beizutragen. Dabei sollen Potenziale für Wohnraum und Gewerbe in den Ortszentren erschlossen werden. Bei der Innenentwicklung werden behutsam und verträglich Brachflächen, Baulücken, Nachverdichtungsflächen und Leerstände im Innenbereich eines Ortes ausgeschöpft.
Damit reduziert sich das „in die Fläche wachsen“ der Städte und Dörfer, die Außenbereiche werden geschont. Neben der baulichen Entwicklung der Flächenreserven ist auch die Freiflächenentwicklung zu qualifizieren („doppelte Innenentwicklung“, Entsiegelungs- und Renaturierungskonzepte).
2012 wurde vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine bundesweite Erhebung von Innenentwicklungspotenzialen durchgeführt. Mittels einer Umfrage wurden in 451 repräsentativ ausgewählten Städten und Gemeinden Informationen über Brachflächen und Baulücken sowie zum Flächenmanagement erhoben. Die Hochrechnungen aus dieser Studie ergaben mindestens 120.000 ha Innenentwicklungspotenziale:
Die Daten werden derzeit (Stand Mai 2021) im Zuge der Baulandumfrage 2020 des BBSR aktualisiert.
Zudem läuft aktuell ein vom BBSR initiiertes Forschungsfeld zur Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen - Erhebung und Erprobung von Bausteinen eines aktiven Managements.
Im Baustein "Bauen, Wohnen, Haushalte" des UBA-Umweltatlas erfahren Sie, welche gesellschaftlichen Zusammenhänge einen Einfluss darauf haben, wie wir bauen und wohnen, und welche Umweltwirkungen damit verbunden sind. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik für nachhaltiges Bauen und Wohnen unternimmt und wir geben Ihnen Tipps, was Sie selbst dafür machen können.
Im Themenfeld „Nachhaltige Stadtentwicklung“ erfahren Sie mehr über Innenentwicklung, Flächenrecycling, Nachverdichtung, Klimaschutz sowie Flächenhandel und wir zeigen Ihnen gute Praxisbeispiele.