Die Reduzierung des Flächenverbrauchs gehört nach wie vor zu den großen Herausforderungen bei der Bewältigung der Umweltprobleme in Deutschland. Ein Handel mit Flächenzertifikaten kann dafür ein geeignetes und umsetzbares Mittel sein.
Mit dem "Planspiel Flächenhandel" des Umweltbundesamtes (UBA) wurde dazu jüngst ein Modellversuch mit 87 Kommunen erfolgreich abgeschlossen. Anhand des Planspiels zeigte sich, dass der Flächenhandel insbesondere die Innenentwicklung stärkt und den Flächenverbrauch im Außenbereich reduziert. 83 % der in den kommenden 15 Jahren neu geplanten Flächenentwicklungen der teilnehmenden Städte und Gemeinden lagen im Außenbereich und 17 % im Innenbereich. Der Handel mit Flächenzertifikaten konnte diesen Flächenverbrauch im Außenbereich um rund die Hälfte senken. Im Innenbereich sind dagegen fast alle geplanten Projekte realisiert worden.
Zudem können weitere neue bzw. veränderte ökonomische Instrumente (z.B. im Grund- und Baulandsteuerrecht, im kommunalen Finanzausgleich) ein Umdenken beim Flächenverbrauch befördern. Um unbebaute, aber bebaubare Grundstücke im Innenbereich effizient zu mobilisieren, könnte die Anhebung der Grundsteuer die Bereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer erhöhen, die Grundstücke dort zu bebauen.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der UBA-Website in den Artikeln "Fläche sparen - Boden und Landschaften erhalten" und "Instrumente und Maßnahmen: Bodenschutzpolitik".
Im Baustein "Bauen, Wohnen, Haushalte" des UBA-Umweltatlas erfahren Sie, welche gesellschaftlichen Zusammenhänge einen Einfluss darauf haben, wie wir bauen und wohnen, und welche Umweltwirkungen damit verbunden sind. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik für nachhaltiges Bauen und Wohnen unternimmt und wir geben Ihnen Tipps, was Sie selbst dafür machen können.
Im Themenfeld „Nachhaltige Stadtentwicklung“ erfahren Sie mehr über Innenentwicklung, Flächenrecycling, Nachverdichtung, Klimaschutz sowie Flächenhandel und wir zeigen Ihnen gute Praxisbeispiele.