Wie Bund und Länder zu mehr Umweltgerechtigkeit beitragen können

Spielende Kinder auf einer Straßenzum Vergrößern anklicken
Umweltgerechtigkeit fördern: weniger Auto und mehr Platz für Kinder in der Stadt.
Quelle: Patrick Wittmann / Cultura / Gettyimages

Drängende Herausforderungen wie die Verdichtung der Städte, der Klimawandel sowie die soziale Ungleichheit erfordern ein breites Engagement auf verschiedenen Ebenen in Deutschland. Um Umweltgerechtigkeit zu stärken, sollten Bund und Länder den gesetzlichen und programmatischen Rahmen vorgeben, Kooperationen ausbauen, Kommunen unterstützen und Wissen über Umweltgerechtigkeit verbreiten.

Im Auftrag des Umweltbundesamtes (⁠UBA⁠) hat das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) das Strategiepapier „Umweltgerechtigkeit stärker verankern – Handlungsempfehlungen für Bund und Länder“ erstellt. Das Strategiepapier zeigt auf, wie der Bund und die Länder zu mehr Umweltgerechtigkeit beitragen können. Die Handlungsempfehlungen umfassen vier Themenblöcke:

  • Agendasetting und Veränderung von programmatischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Gestaltungshoheit von Bund und Ländern
  • Organisation und Kooperation auf Bundes- und Länderebene
  • Unterstützung der kommunalen Ebene durch Bund und Länder
  • Bund- und länderbeförderte Weiterentwicklung des Wissens und Methodenstandes zu Umweltgerechtigkeit.

Das Strategiepapier ist im Rahmen des Ressortforschungsprojekts „Umweltgerechtigkeit - Weiterentwicklung und Umsetzung der Handlungsempfehlungen auf Bundesebene“ entstanden. Die Forschungsergebnisse machen deutlich, dass zwei Aspekte für die Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit besonders relevant sind: Da es sich um einen integrativen Ansatz handelt, kann Umweltgerechtigkeit nicht ohne die Intensivierung eines ressortübergreifenden Vorgehens erfolgreich umgesetzt werden. Außerdem muss der Themenzusammenhang Umwelt – Gesundheit – Soziales in politischen Programmatiken und Förderprogrammen aller Ressorts auf Bundes- und Länderebene verankert werden, die einen Beitrag zu mehr Umweltgerechtigkeit leisten können – insbesondere Umwelt, ⁠Klimaschutz⁠, Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr. Nur so kann integratives Handeln die notwendige Relevanz und politische Rückendeckung erhalten.

Was umfasst der integrierte Ansatz der Umweltgerechtigkeit?

Der integrierte Ansatz der Umweltgerechtigkeit zielt darauf ab, gesundheitsrelevante Belastungen der Umwelt, wie Lärm, Luftschadstoffe, bioklimatische Belastungen, in sozial benachteiligten Gebieten zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Ebenso soll ihren Bewohner*innen der Zugang zu gesundheitsförderlichen Umweltressourcen – beispielsweise Grün- und Freiflächen – ermöglicht werden. Um dies zu erreichen, ist ein auf allen Umsetzungsebenen – Bund, Länder, Kommunen, Quartiere – aufeinander abgestimmtes Handeln in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erforderlich. Umweltgerechtigkeit verbindet viele Handlungsfelder: vom Umwelt-, Naturschutz über den Klimaschutz, -anpassung bis zur Stadtentwicklung, Verkehrsplanung und Gesundheitsförderung.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Umweltgerechtigkeit  Umwelt und Gesundheit  Handlungsempfehlungen