Recycling von Bauprodukten steigern

Bauschutt eines abgebrochenen Bauwerkszum Vergrößern anklicken
Der Bausektor könnte durch mehr Recycling deutlich nachhaltiger werden.
Quelle: Hoda Bogdan / Fotolia.com

Auf das Konto des Bausektors gehen in der EU die Hälfte der gesamten Rohstoffgewinnung und über 35 Prozent des gesamten Abfallaufkommens. Alleine in Deutschland fallen bei Errichtung, Umbau, Renovierung oder Abbruch von Bauwerken jährlich rund 200 Millionen Tonnen mineralischer Bauabfälle an. Ein UBA-Forschungsbericht zeigt auf, wie das Potenzial für ein Recycling besser genutzt werden könnte.

Bauwerke enthalten wertvolle Roh- und Werkstoffe, verursachen aber auch Kosten in der Entsorgung. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Baubereich setzt aufeinander abgestimmte Maßnahmen und Lösungsansätze während des gesamten Lebenszyklus von Bauprodukten sowie den daraus entstehenden Bauwerken voraus. Die Umweltministerkonferenz, bestehend aus den Umweltministerinnen, - ministern, -senatorinnen und -senatoren des Bundes und aller deutschen Bundesländer, hatte daher den Bund gebeten, Möglichkeiten zur Schaffung von Anreizen zur Stärkung des Recyclings und für die Entwicklung und Verwendung recycelbarer Materialien zu untersuchen. Außerdem sollte eine mögliche verursachergerechte Zuordnung von Entsorgungskosten im Bereich der Bauprodukte betrachtet werden.

In dem Forschungsvorhaben wurden daher die aktuellen Rahmenbedingungen für das Recycling von Bauprodukten in Deutschland, insbesondere der rechtliche Rahmen, die grundlegenden Beteiligten, ihre Beiträge und die derzeitige produktspezifische Entsorgungssituation dargestellt. Es wurden anhand von drei ausgewählten Beispielen (PVC-Fensterprofile, Flachglas aus Fenstern, Porenbeton) produktspezifische Modelle entwickelt und diskutiert, die Ansätze, Ideen und Impulse zur Stärkung des Recyclings enthalten. Wesentliche Merkmale des Bausektors wurden dargestellt, die eine verursachergerechte Zuordnung von Entsorgungskosten erschweren. Die Lösungsvorschläge zeigen auf, dass geeignete Maßnahmen im Baubereich vorwiegend produkt- oder anwendungsfallspezifisch gefunden werden müssen. Aber auch allgemeingültige Aussagen konnten abgeleitet und diskutiert werden. Im Abschlussbericht werden verschiedene Ansätze aufgegriffen, dazu gehören unter anderem:

  • Finanzielle Anreize als Wirkmechanismus-übergreifender Lösungsvorschlag
  • Einführung bzw. Verbesserung von Rückbaukonzepten
  • Einheitliche Identifikation und Kennzeichnung von rezyklierbaren und rezyklierten Produkten
  • Weiterentwicklung von Umweltproduktdeklarationen
  • Imagekampagnen für Kundinnen und Kunden, um die Nachfrage und die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen zu steigern
  • Erforschung und Entwicklung neuartiger Verwertungs- und Recyclingverfahren sowie Sortiertechniken
  • Qualitätsanforderungen und -vorgaben für ⁠Rezyklate⁠ sowie Grenzwerte für Schad- oder Störstoffe in den Recyclingbaustoffen

Der vorliegende Abschlussbericht dieses Forschungsvorhabens zeigt Ansätze zur Stärkung des Recyclings, zur Schaffung von Anreizen zur Verwendung recycelbarer und rezyklierter Materialien und zur verursachergerechten Zuordnung von Entsorgungskosten im Bereich der Bauprodukte auf.