Geografisches Informationssystem Umwelt - GISU

Vor einem Energiekraftwerk hält eine Hand einen Tablet-PC hoch. Auf dem Display sind Informationen zu diesem Kraftwerk zu sehen.zum Vergrößern anklicken
Umweltinformationen vor Ort nutzen: Hier mit der UBA-Website Thru.de
Quelle: Peter Treffler / UBA

Mit dem Geografischen Informationssystem Umwelt (GISU) betreibt das Umweltbundesamt eine IT-Infrastruktur, in der Umweltdaten verarbeitet, prozessiert und veröffentlicht werden. Der Zugriff erfolgt über standardisierte, technische Schnittstellen. Somit ist die Verbindung mit anderen (Geo-)Dateninfrastrukturen genauso möglich, wie die Einbindung von Prozessen, Daten und Karten in GIS-Software.

Im Kern besteht GISU bereits seit den 1990er Jahren. Anpassungen in der Gesetzgebung, neue Technologien sowie veränderte Arbeitsweisen und Nutzererwartungen erforderten jedoch eine kontinuierliche Weiterentwicklung, die in den Betrieb einer umfassenden Geodateninfrastruktur (⁠UBA⁠.gdi) mündete. GISU ist innerhalb dieser Infrastruktur als zentraler Metadatenkatalog des UBA etabliert. Der Entwicklungsprozess ist nicht abgeschlossen und wird im UBA fortlaufend von einem Team begleitet, das entsprechende Konzepte fortschreibt, diese umgesetzt und den laufenden Betrieb der UBA.gdi überwacht. Hinzu kommen GIS-Experten in den verschiedenen Fachabteilungen des UBA, die die Infrastruktur mit Inhalten füllen.

Aktuelle Themen sind der Ausbau von Web-GIS, automatisierte Fachprozesse für Umweltüberwachung und Berichterstattung, sowie Analysen großer Datenmengen. Auch die Vernetzung mit anderen Dateninfrastrukturen wird weiter ausgebaut. So ist es geplant, neben den Verbindungen zum Geoportal Deutschland oder dem Open Data Portal Deutschland auch Forschungsdateninfrastrukturen anzubinden.

Ein weiteres Thema, das uns gerade sehr beschäftigt, ist, möglichst viele Daten des UBA weitestgehend ohne Nutzungseinschränkungen als Open Data bereitzustellen.

Kernaufgaben der Geodateninfrastruktur:

Datenmanagement: In der UBA.gdi werden verschiedene Datenbanken geführt, in denen Basisdaten, Daten aus Messnetzen und Fernerkundungsdaten für die Umweltüberwachung, sowie Ergebnisse aus Projekten und Berechnungen gespeichert werden. Zudem wird eine Metadatenbank betrieben, in der die Datenbestände standardisiert beschrieben (dokumentiert) sind, um beispielsweise die Weitergabe oder Nachnutzung der Daten zu erleichtern.

Datenaufbereitung: Kolleg*innen verschiedener Fachbereiche des UBA verarbeiten in der UBA.gdi Daten für die Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen, zur kontinuierlichen Umweltüberwachung, für die Öffentlichkeitsarbeit oder im Rahmen von Forschungsprojekten.

Datenbereitstellung:

  • Berichtspflichten: Auf nationaler und europäischer Ebene erfüllt das UBA verschiedene Verpflichtungen, die in vielen Fällen auch die Bereitstellung von Umweltdaten über die UBA.gdi beinhalten. Beispiele sind die INSPIRE-Richtlinie, verschiedene Fachrichtlinien (zu Boden, Wasser, Luft, Verkehr etc.), das Informationsfreiheitsgesetz oder das Umweltinformationsgesetz.
  • Information der Öffentlichkeit: Das UBA bietet eine Vielzahl an Informationsmöglichkeiten. Sowohl Web-basierte Angebote oder Apps für mobile Geräte. Weiterhin basieren aber auch  Karten in Print-Medien auf Technologien und Geodaten aus der UBA.gdi (z. B. Nitratbericht, Umgebungslärm oder Daten zur Umwelt)
  • Nachnutzung von Daten: Die zentrale Möglichkeit, Informationen zu verfügbaren Datenbeständen des UBA zu erhalten, bietet der Metadatenkatalog (https://gis.uba.de ). Recherchierbar sind sowohl nutzungsbeschränkte Daten als auch frei zugängliche Datenbestände (Open Data) und Forschungsdaten des UBA. Zudem ist der Metadatenkatalog mit Datenportalen anderer Anbieter auf nationaler und internationaler Ebene vernetzt, wie beispielsweise dem Geoportal-Deutschland (https://www.geoportal.de) dem Portal für offene Verwaltungsdaten (https://www.govdata.de) oder dem INSPIRE-Geoportal. Somit sind die Daten auch über andere Webseiten oder Suchmaschinen recherchierbar.

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