Lernfabrik Ecodesign kommt in Unternehmen und Hochschulen

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Ein Großteil der Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen wird bereits in der Designphase festgelegt. Unternehmen, Hochschulen und Produktdesignerinnen und -designer, die mehr über ökologische Gestaltung lernen möchten, können sich ab sofort zur „Lernfabrik Ecodesign“ anmelden. Das Training gibt es in Berlin und auch als „mobile Variante“.

Das Konzept wurde im Auftrag des ⁠UBA⁠ vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) entwickelt und 2017 in Pilotläufen in Berlin erfolgreich getestet. Das Training richtet sich an alle, die Methoden zur Gestaltung von Kreislaufsystemen erlernen möchten. 

Die „Lernfabrik Ecodesign“ als Training kann von nun an gebucht werden – sei es am Standort des Fraunhofer IZM in Berlin oder als „mobile Variante“ anderenorts. Im Sommer 2018 werden frei zugängliche Materialien wie Konzept, Arbeitsbuch und Online-Seiten das Angebot ergänzen. 

Die „Lernfabrik Ecodesign“ ist Teil des EU-Interreg-Projektes „EcoDesign Circle“ im Ostseeraum, bei dem das Umweltbundesamt federführender Partner ist, und wird darum auch in Polen, Skandinavien und im Baltikum getestet und weiterentwickelt.

Ins Angebot hineinschnuppern können Sie übrigens am 19. Januar 2018 beim „Fachtag Ecodesign“ im Umweltbundesamt in Dessau.

Wie läuft das Training ab? Beispiele aus den Pilotläufen

Vier Kleingruppen arbeiten in angeleiteten „kreativen Sprints“ an ihren selbst vorgeschlagenen Fallbeispielen: Eine schützende Handyhülle, die für verschiedenste Modelle passen soll; ein umweltfreundlicher Wasserkessel oder ein nachhaltig gestaltetes Cateringsystem einer Airline sind Aufgaben, denen sich die Teilnehmenden diesmal im zwei halbe Tage lang dauernden Training widmen. Neun straff organisierte Schritte, sogenannte „Sprints“, führen die Kleingruppen auf dem Weg vom Erkennen der primären Designherausforderung über Nutzerinterviews, Finden eigener Lösungsideen, der Prototypisierung eines Kreislaufsystems für ein Produkt bis hin zu einem passenden Geschäftsmodell in einer Kreislaufwirtschaft. Lässt sich zum Beispiel das Produkt reparieren, „upgraden“, in ein Dienstleistungssystem integrieren oder die Materialien wiederverwenden …?  Dabei geht es letztlich gar nicht um die perfekte Lösung. Es geht vielmehr um den Designprozess für Kreislaufsysteme selbst, und dafür Methoden kennen und nutzen zu lernen.

Wichtige Aspekte des Trainings sind auch die Arbeit in interdisziplinären Teams, über Grenzen hinweg zu denken und die entscheidenden kritischen Fragen im Prozess zu stellen. In einer Kleingruppe der Lernfabrik tüfteln zum Beispiel ein Designer, eine Maschinenbauingenieurin, ein Manager aus einem Unternehmen und eine Hochschulmitarbeiterin zusammen. Doch gerade diese bunte Mischung an Teilnehmenden ermöglicht es, komplexe Systeme zu verstehen und kreative Lösungen für ökologisch gestaltete Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Und um den Bezug zur Realität zu stärken, gibt es einen Einblick in die Produktion – beispielhaft gezeigt für die uns immer mehr umgebende Elektronik. Hierbei wird demonstriert, wie die Gestaltung eines Produktes Umweltwirkungen bei der Herstellung beeinflusst.