Vorhersage und Management von Sturzfluten in urbanen Gebieten (URBAS)

  • Vor Wohnhäusern sind Schlammmassen zu sehen, die junge Bäume mitgerissen haben.
    Sturzflutereignis 2006 in Oberscheld
  • Die Sturzflut riss Straßen auf und spülte Brücken fort. Im Hintergrund befinden sich Helfer auf einem Bagger.
    Sturzflutschäden 2006 in Oberscheld
  • Durch die Sturzflut zerstörte Möbel stehen vor Wohnhäusern.
    Aufräumarbeiten nach Sturzflut 2006 in Oberscheld
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Mit dem Vorhaben URBAS wurden neue Erkenntnisse zum Risikomanagement von Sturzregen und Sturzfluten im besiedelten Raum gewonnen. URBAS liefert darüber hinaus neue Informationen zur regionalen Risikoverteilung und -ausprägung von Sturzregen in besiedelten Bereichen.

Als konkrete Ergebnisse des Vorhabens liegen vor:
• Eine im Vorhaben entwickelte Datenbank mit über 490 erfassten Ereignissen mit Schadensfolgen in Deutschland der letzten ca. 25 Jahre,
• Fallstudienberichte zu Sturzflutereignissen in 15 Kommunen in Deutschland,
• Erarbeitung geeigneter und praktikabler Methoden der Gefahren- und Risikoanalyse für Sturzfluten in Kommunen und modellhafte Erarbeitung von Gefahren- und Risikokarten,
• Sammlung und Bewertung von Maßnahmen zur Schadensminderung bei Sturzfluten (Warnung, Ereignisbewältigung, Vorsorge) in den Handlungsfeldern Wasserwirtschaft, Städtebau und Bauwesen, Katastrophenschutz,
• Weiterentwicklung des Unwetter-Warnsystems „ KONRAD" des Deutschen Wetterdienstes mit dem Ziel insbesondere Starkregenzellen besser zu erkennen, die häufig Sturzfluten auslösen und
• die bundesweite Auswertung der Niederschlagsradarmessungen der letzten acht Jahre.

Potentielle Nutzergruppen der Ergebnisse sind Kommunen, Katastrophenschutzorganisationen, Institutionen und Wetterdienste, Versicherungen und Rückversicherungen sowie die betroffenen Bürger.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH
http://www.hydrotec.de
Kooperationspartner

Verbundpartner: Fachhochschule Aachen, FB Architektur; Deutscher Wetterdienst, Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg

Kooperationspartner: Deutsche Rückversicherung AG Düsseldorf; Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt; Stadt Paderborn, Stadtentwässerungsbetrieb (STEB)

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungMai 2005 bis Dezember 2008, Projekt: Vorhersage und Management von Sturzfluten in urbanen Gebieten (URBAS) / BMBF-Fkz: 0330701 C
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

Ca. 620.000 Euro (davon 300.000 Euro eigenfinanziert)

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

50 % Zuschuss aus dem Bundeshaushalt, Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderkennzeichen: 0330701C

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

- Wasserwirtschaftler
- Klimaschutzbeauftragte
- Städtebauplaner
- Versicherungswirtschaft
- Gewässerunterhaltende
- untere/obere Wasserbehörde
- betroffene Bürger*innen
- Architekt*innen und Bauunternehmer*innen

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Erläuterung- Internet (Website) - Projekttreffen, Veranstaltungen - Begehungen vor Ort, Anwohner*innenbefragung

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Projekt erzielte eine sehr große Resonanz und wird in Fachpublikationen oft zitiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen aktueller Projekte Dritter umgesetzt: Sturzflutuntersuchungen, Verfassen von Merkblättern und Handlungsanleitungen, wie der DWA-Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge von 2013 "Starkregen und urbane Sturzfluten". Im Rahmen von URBAS wurden zudem viele Vorträge auf internationalen Veranstaltungen gehalten.

ErläuterungIm Rahmen der Projektbearbeitung URBAS wurde die entwickelte Methodik der Gefahren- und Risikoabschätzung anhand zahlreicher Fallstudien evaluiert. In der kontinuierlichen Diskussion zwischen allen Projektbeteiligten wurde auf die wissenschaftlich-technische Nachhaltigkeit des Projektes und seiner Ergebnisse geachtet.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

- Durch Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Risikoinformation ergeben sich meist positive Auswirkungen und Synergieeffekte auf die Gewässerbereiche sowie deren Flora und Fauna,
- Die Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Risikoinformation können zur Schadensminderung und Verbesserung der Versicherungssysteme beitragen,
- Die Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Risikoinformation dienen zur Abwehr von Gefahren, insbesondere für Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Erforderliche Restriktionen auf Flächen (in Schutzregionen) kann Baugebiets-, Gewerbe- und Industrieentwicklung behindern. Es entsteht eine Flächenkonkurrenz im Siedlungsbereich. Lösung: Langfristige Planung und Schaffung von win-win-Situationen Anpassungsmaßnahmen und Änderungen im (Bau)Bestand sind schwierig umzusetzen. Lösung: Vorschläge einfach umzusetzender und preiswerter Maßnahmen unterbreiten und die Eigenvorsorge fördern.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Dr.-Ing. Oliver Buchholz/ Dipl.-Ing. Robert Mittelstädt
Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH
Bachstraße 62-64
52066 Aachen
Deutschland
Telefonnummer(0241) 94689-0
Fax Nr.(0241) 506889

Ort der Umsetzung

Markt
52062 Aachen
Deutschland

Ortenaukreis, Nürnberger Land, Berlin, Hamburg Städte, Braunschweig Städte, Aachen, Bad Dürkheim, Zwickau Städte, Lübeck Städte, Ilm-Kreis

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