Klimaresiliente Architektur

  • Gruppenführung am "Urbanen Gewässer" Potsdamer Platz Berlin. Eine Gruppe posiert.
    Gruppenführung am "Urbanen Gewässer" Potsdamer Platz Berlin
  • Foto einer mit Kletterpflanzen begrünten Fassade.
    Fassadenbegrünung mit 450 Kletterpflanzen, Institut für Physik der HU Berlin in Adlershof
  • Foto einer Hausfassade mit Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen. Zudem ist Dachbegrünung erkennbar.
    Fassaden- und Dachbegrünung Kulturzentrum UFA Fabrik Berlin-Tempelhof
  • Foto von Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen auf einem Falchdach.
    Dachbegrünung und Photovoltaik im Kulturzentrum UFA Fabrik Berlin-Tempelhof
  • Gruppenführung von internationalen Studierenden, Physikinstitut HU Berlin Adlershof
    Gruppenführung von internationalen Studierenden, Physikinstitut HU Berlin Adlershof
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- Nominiert für den Blauen Kompass 2020 -

Der Anstieg der globalen Temperaturen, die zunehmende Urbanisierung und damit gleichzeitig Erhöhung des "Urban Heat Island"-Effektes erfordern die Entwicklung von Anpassungsstrategien auf Gebäudeebene. Die Anforderungen des Klimawandels auf Architekturkonzepte und infrastrukturelle Projekte findet bislang nicht ausreichend Berücksichtigung. Dies betrifft sowohl Strategien der energieeffizienten Gebäudekühlung basierend auf Gebäudebegrünung sowie erneuerbaren Energien und Umweltenergien wie auch im Themenschwerpunkt der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung.

Die Bildungsmodule dieses Projektes dienen dazu, die Grundlagen für in der Berufspraxis stehenden Architekt*innen und Ingenieur*innen einem breiten Anwenderkreis zuzuführen. Dazu zählen Lösungen, die mit der natürlichen Ressource Regenwasser arbeiten und zu einer nachhaltigen Gebäudekühlung abseits von konventionellen Klimaanlagen führen.

Eines der am umfangreichsten untersuchten Gebäude zur energieeffizienten Gebäudekühlung ist das Institut für Physik der Humboldt Universität in Berlin Adlershof. Seit 15 Jahren untersucht die TU Berlin die Effizienz von drei unterschiedlichen Kälteerzeugern sowie die positiven Effekte von 450 Kletterpflanzen im Vergleich zu einem konventionellen Sonnenschutz hinsichtlich Energiebilanz des Gebäudes. Weiterer Schwerpunkt bildet die Analyse der Funktionalität und der Betriebskosten. Weitere erfolgreich umgesetzte Beispiele mit Unterstützung der TU Berlin sind der Potsdamer Platz in Berlin mit seinem urbanen Gewässer zur Regenwasserretention und 40.000 Quadratmeter Dachbegrünung, das Kulturzentrum UFA Fabrik in Berlin-Tempelhof, die Gebäude der Böll-Stiftung und der TAZ Verlagsgesellschaft in Berlin-Mitte. Im Bau befindet sich das Uniklinikum und das DESY in Hamburg.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerTechnische Universität Berlin, Institut für Architektur
http://www.bimoka.de
Kooperationspartner

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Architektenkammer Berlin, Bundesverband Gebäudegrün (BuGG), Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (FBR), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Berlin, IBUS GmbH Berlin, Schiller engineering Hamburg, Behörde für Umwelt und Energie Hamburg

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der Umsetzung01.01.2019 - 31.10.2021
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

189.000 Euro für die Erstellung von Bildungsmodulen BMU

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) des BMU, Energieeffiziente Gebäude des BMWi, Land Berlin als Bauherr des Physikinstituts, Daimler AG als Investor Potsdamer Platz (jetzt Brookfields)

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Stadtverwaltungen (Hamburg, Oslo, Wien, Zürich, München, Wiesbaden, Frankfurt) nehmen an Führungen und Beratungen teil. Bauherren und Architektengruppen fragen um Unterstützung bei konkreten Bauvorhaben und bei Architekturwettbewerben nach (u.a. Erweiterung BMU Gebäude Stresemannstrasse)

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungVorträge auf der Webseite (www.bimoka.de), Gruppenführungen in den Pilotprojekten, GALK Konfernz in Heilbronn, Erstellung von Videos zur Verwendung in öffentlichen Veranstaltungen (www.phasenwechsel.com), Weiterbildungsmodule von DGNB und der Architektenkammer sowie Architekturdialoge (AIB Duisburg)

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Es gibt zunehmende Nachfrage nach energieeffizienten "LowTech" Lösungen. Viele Architekturbüros und Fachplaner*innen nehmen mit uns im Vorfeld Kontakt auf, sowohl im Inland wie auch im Ausland (Sweco, Ramboll). Auch diverse Kommunen sind an unseren Erfahrungen interessiert. Eine Auswahl an Vorträgen und Konferenzbeiträgen ist der Liste auf der Projektwebseite zu entnehmen. Wir sind an Planung und/ oder Bauausführung im Vorfeld beteiligt gewesen beim Institut für Physik der HU Berlin, Potsdamer Platz Berlin, Erweiterungsbau UBA Dessau, TAZ Verlagsgesellschaft und Uniklinikum Frankfurt.

ErläuterungIm Rahmen der DAS erfolgt eine Evaluierung durch den Projektträger ZUG und es finden kontinuierlich Seminare und Koordinierungstreffen statt.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Alle genannten Ziele werden positiv berührt. Die energieeffiziente Gebäudekühlung auf Basis von Verdunstungsprozessen spart Energie und führt über den kleinen Wasserkreislauf aus Verdunstung-Kondensation und Wolkenbildung wieder zu Niederschlägen. Die Fassadenbegrünung zur Verschattung der Gebäudehülle spart Energie für Kühlung im Vergleich zum konventionellen Sonnenschutz.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die derzeitige "High Tech Strategie" zur Lösung von Umweltproblemen stößt an Grenzen. Gebäude und auch andere Infrastrukturen stehen vor überregulierten Anforderungen und lassen sich oft in der Baupraxis durch Zielkonflikte in den Normungsgrundlagen nicht mehr zufriedenstellend lösen. Die Lösung liegt in LowTech Strategien und ökologischen Baukonzepten mit integrativen Planungskonzepten.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Es gibt keine negativen Auswirkungen hinsichtlich von Zielkonflikten bei Mitigation.

Ansprechperson

Marco Schmidt
Technische Universität Berlin, Institut für Architektur
Straße des 17. Juni 152
New Building Lab, A 44
10623 Berlin
Deutschland
Telefonnummer030 314 21883

Ort der Umsetzung

Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Deutschland

Berlin

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