Klimafolgenanpassung in der kommunalen Abwasserentsorgung (KlimfAb)

  • Fotografie einer Überflutung eines Hofs bzw. Parkplatzes.
    Überflutung einer wasserwirtschaftlichen Anlage; Quelle: Zweckverband Kühlung
  • In einem großen Raum sitzen mehrere Personen an einem langen Konferenztisch. Am Kopfende des Tisches wird auf eine Leinwand eine Präsentation projiziert, daneben steht ein Mann und hält einen Vortrag.
    Zusammenarbeit im Netzwerk; Quelle: econius GmbH
  • Mehrere Personen stehen vor zwei Pinnwänden auf denen Listen angepinnt sind.
    KlimfAb-Workshop; Quelle: econius GmbH
  • Screenshots des KlimfAb-Selbstbewertungstools
    Ausschnitt des KlimfAb-Selbstbewertungstools; Quelle: econius GmbH
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Das Grundgerüst des Projektes KlimfAb bildete ein bundesweites Netzwerk aus kommunalen Abwasserentsorgungsunternehmen. Im Rahmen von Netzwerk-Workshops wurden durch den Klimawandel bereits eingetretene und noch zu erwartende Problemstellungen sowie Lösungsansätze diskutiert. Die bisherigen Ergebnisse sind in die Entwicklung eines Online-Selbstbewertungstools und einer Informationsplattform eingeflossen, welche allen KlimfAb-Netzwerkteilnehmenden zur Verfügung stehen.

Das KlimfAb-Bewertungstool dient Unternehmen der kommunalen Abwasserentsorgung zur Bewertung ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Da die Randbedingungen, wie geographische Lage, zu bewirtschaftende Kanalsysteme, Kläranlagen usw. bei jedem Entwässerungsbetrieb unterschiedlich sind, basiert das KlimfAb-Bewertungstool auf einer Eigenbewertung. Dabei werden die Unternehmen mit 26 klimabedingten Hauptproblemfeldern (Kapazitätsengpässe bei den Kanälen, Systemversagen und Schäden durch Starkregen, Ablagerungen im Kanalsystem, Unzureichende Kommunikation, etc.) konfrontiert, die vier Gruppen zugeordnet sind: Starkregen – Abwassersystem, Starkregen – Oberfläche, Trockenheit und Hitze und Organisation und Kommunikation.

Zu jedem der 26 Problemfelder werden dem Unternehmen verschiedene Problemausprägungen und Lösungsoptionen dargestellt. Das Unternehmen bestimmt im Rahmen der Selbstbewertung die Relevanz des Problemfeldes und legt fest, inwieweit die einzelnen Problemausprägungen für das Unternehmen relevant sind und wieweit eine krisenfeste Lösung bereits vorhanden ist. Die jeweiligen Lösungsansätze zeigen Möglichkeiten auf, wie den Problemen begegnet werden kann, wobei die einzelnen Lösungsansätze hinsichtlich einer Umsetzung im Unternehmen bewertet werden können.

Als Ergebnis erhält das Unternehmen eine übersichtliche Darstellung der vorgenommenen Bewertungen mit einer farblichen Kodierung bezüglich des notwendigen Handlungsbedarfs. Dabei wird zwischen keinem Handlungsbedarf, Handlungsbedarf und dringendem Handlungsbedarf unterschieden.

Mit der Fertigstellung des KlimfAb-Selbstbewertungstools wurde die erste vom BMU geförderte Phase des Projekts erfolgreich abgeschlossen. Ab 1. Juli 2021 können nun auch weitere Unternehmen der kommunalen Abwasserentsorgung dem KlimfAb-Netzwerk beitreten. Neue Netzwerkteilnehmende profitieren insbesondere von der bereits geleisteten Grundlagenarbeit. Mit dem KlimfAb-Selbstbewertungstool und der zum KlimfAb-Netzwerk gehörenden KlimfAb-Informationsplattform erhalten sie einen leichten und schnellen Einstieg in das komplexe Themenfeld der Klimafolgenanpassung in der kommunalen Abwasserentsorgung.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

Maßnahmenträgereconius GmbH
http://www.econius.de
Kooperationspartner

LINEG - Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft

Dauer und Finanzierung

Dauer

Dauer der Umsetzung01.2018 bis 06.2021
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

450.000 Euro

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

BMU Förderprogramm "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel" im Rahmen der deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS).
Die Fortführung der Netzwerkarbeit nach Ablauf der BMU-Förderung werden die Kosten für die Netzwerkorganisation sowie die redaktionelle und technische Bearbeitung der KlimfAb-Leistungen über ein von der Unternehmensgröße und der Anzahl der Netzwerkteilnehmenden abhängiges Preismodell getragen.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

kommunale Abwasserverbände; Entwässerungsgenossenschaften; Entwässerungsbetriebe

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungInformationsaustausch im Rahmen eines Netzwerkes, bestehend aus den teilnehmenden Abwasserunternehmen. Durchführung von Fachworkshops / Netzwerktreffen zur Klimafolgenanpassung.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Durch die Netzwerkarbeit im KlimfAb-Projekt konnte eine umfassende Wissensbasis zum Themenfeld der Klimafolgenanpassung in der kommunalen Abwasserentsorgung aufgebaut werden, auf Basis dieser das KlimfAb-Selbstbewertungstool entwickelt wurde. Positive Rückmeldungen der Netzwerkteilnehmenden zeigen, dass sie von der praxisnahen Umsetzung überzeugt sind. Die große Mehrheit der Netzwerkteilnehmenden hat sich für eine Fortführung des Netzwerkes ausgesprochen.

ErläuterungDas KlimfAb-Selbstbewertungstool wurde von den KlimfAb-Netzwerkteilnehmenden im Rahmen einer ausführlichen Testphase evaluiert. Die Verbesserungsvorschläge der Teilnehmenden wurden gesammelt und sind in der nun vorliegenden aktuellen Fassung berücksichtigt worden.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Die Aufrechterhaltung einer intakten und leistungsfähigen Entwässerung einschließlich der darin befindlichen Kläranlagen ist für eine intaktes Ökosystem und eine hohe Güte unserer Gewässer unerlässlich. KlimfAb hilft mit praxisorientierten Lösungen die bestehenden klimabedingten Risiken abzumildern.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Ein Problem lag in den individuellen Problemstellungen der Partner*innen. Durch das bundesweit aufgestellte Netzwerk konnte eine Vielfalt von Einflussgrößen abgedeckt werden. Durch einen intensiven Fachaustausch in Form von Netzwerktreffen ist dadurch eine breite Informationsbasis geschaffen worden, die in das entwickelte Selbstbewertungstool eingeflossen ist. Durch die 26 Problemfelder und die Methodik der Selbstbewertung wird ermöglicht, die unternehmensspezifischen Gegebenheiten abzudecken.

Ansprechperson

Dr.-Ing. Hartmut Klein
econius GmbH
Am Naßacker 11
57334 Bad Laasphe
Deutschland
Telefonnummer+49-2752-50 78 50

Ort der Umsetzung

Am Naßacker 11
57334 Bad Laasphe
Deutschland

Bundesweit

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