Hitze in der ambulanten Pflege begegnen - Schulung für medizinische Fachangestellte & Pflegepersonen

  • Hitze als Gesundheitsrisiko © Klinikum der Universität München
    Hitze als Gesundheitsrisiko © Klinikum der Universität München
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- Nominiert für den Blauen Kompass 2018 -

Das Projekt trägt zur Verringerung hitzebedingter Morbidität und Mortalität bei. Wie in den "Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeschutzaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit" beschrieben, sind die Vorbereitung der Sozial- und Gesundheitssysteme und die Berücksichtigung von Risikogruppen wesentliche Instrumente zur gesundheitlichen Anpassung an heißer werdende Sommer.

Zu den Menschen, deren Gesundheit durch Hitze besonders gefährdet ist, gehören u.a. i) ältere, ii) allein/isoliert lebende, iii) pflegebedürftige, iv) chronisch/akut erkrankte Menschen sowie Menschen, die v) Medikamente einnehmen oder iv) an Demenz leiden. Die hausärztliche Versorgung (delegierbare Leistung des Hausarztes an medizinische Fachangestellte) und ambulante Dienste sind ein wichtiger Zugangsweg zur Risikogruppe. Durch die engmaschige Betreuung können sie bei entsprechender Ausbildung eine adäquate gesundheitliche Versorgung während Hitzeperioden gewährleisten. Das rechtzeitige Erkennen einer Gefahr und die Deutung von hitzeassoziierten gesundheitlichen Problemen liegen häufig in ihrer Verantwortung; wie auch Informationen weiterzugeben, Prophylaxestrategien zu überdenken, patientenorientierte Maßnahmen einzuleiten und auf Auffälligkeiten zu achten.

Der Aspekt der hitzeassoziierten Gesundheitsprobleme ist sowohl in der Ausbildung von Pflegenden als auch in der Fort-/Weiterbildung der medizinischen Fachangestellten (MFAs) bisher unterrepräsentiert. Die im Projekt entwickelte Schulung vertieft die Kenntnisse von MFAs und Pflegepersonen hinsichtlich hitzeassoziierter Gesundheitsprobleme, deren Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten, sodass sie befähigt werden, präventiv und kurativ adäquat zu reagieren. Beide Berufsgruppen stehen exemplarisch für weitere Gesundheitsberufe, auf deren Bedürfnisse die Schulung anzupassen ist.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerInstitut & Poliklinik für Arbeits-,Sozial- und Umweltmedizin
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Institut-und-Poliklinik-fuer-Arbeits-Sozial-…
Kooperationspartner

Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin der LMU München
Akademie Schönbrunn, Berufsfachschule für Altenpflege
Walner-Schulen, Aus- und Fortbildungszentrum für medizinische Berufe der Bayerischen Landesärztekammer
Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungDie Maßnahme wurde als Teil der DAS-Strategie von November 2016 bis Oktober 2018 durchgeführt; dies beinhaltete die Entwicklung, Erprobung, Evaluierung sowie Verstetigung der Bildungsmodule.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

191.192,000€

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Bundesmittel, bereitgestellt durch das Förderprogramm zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) des BMUB.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Durch Beiratssitzungen wurden Vertreter der Bayerischen Landesärztekammer sowie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit dem Projekt vertraut gemacht. Eine entsprechende Bildungsveranstaltung ist von der Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Planung. Weitere Bildungseinrichtungen/Fortbildungsanbieter haben das Schulungsmaterial angefordert, um es in ihr Fortbildungsangebot/ihren Unterricht zu integrieren.

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Schulungen der Zielgruppe, Einbezug von Kooperationspartnern aus dem Bildungsbereich für medizinische Fachangestellte und Pflegepersonen zur zielgruppengerechten Erstellung der Bildungsmodule.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Innerhalb des Pilotprojektes wurden ca. 60 Teilnehmer/innen geschult; die Evaluation hat gezeigt, dass das Bewusstsein für hitzebedingte Gesundheitsprobleme und die Bedeutung des Klimawandels für die eigene berufliche Tätigkeit gestiegen ist bzw. erstmals in ganzer Konsequenz wahrgenommen wurde. Zusätzlich wurde das Schulungsmaterial von externen Einrichtungen angefragt und die Akademie für Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe initiiert eine Fortbildungsveranstaltung.

ErläuterungEs erfolgt eine 2-stufige Evaluation: i) nach Durchführung der Schulung (November 2017), ii) im Nachgang des Sommers 2018. Die Durchführung erfolgt projektintern.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Ein Thema der Schulung ist "Klimaschutz im Gesundheitswesen", sodass sich durch privates/berufliches Engagement der Teilnehmer/innen weitere positive Effekte entfalten können.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Es bestehen keine Konflikte mit anderen Zielsetzungen. Die Thematik "Raumkühlung durch Klimaanlagen" wurde mit den Teilnehmer/innen diskutiert und andere Möglichkeiten zur Herstellung eines angenehmen Innenraumklimas erarbeitet.

Ansprechperson

Hanna Mertes, MPH
Institut & Poliklinik für Arbeits-,Sozial- und Umweltmedizin
Ziemssenstraße 1
80336 München
Deutschland
Telefonnummer089-4400-55390

Ort der Umsetzung

Lessingstr- 8
80336 München
Deutschland

Dachau, München

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