Folgen des Klimawandels interkulturell managen - KLINMA

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    Eingangsseite zu den Powerpointvorträgen bei unseren Info-Veranstaltungen mit Projektlogo , Quelle: VIA e.V.
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Das übergeordnete Ziel unseres Projekts „KLINMA“ ist, die Bevölkerung mit Migrationshintergrund auf die Folgen des Klimawandels in Deutschland aufmerksam zu machen und ihnen Strategien und Anregungen zu geben, wie wir als Bürger*innen mit den sich ändernden Bedingungen umgehen können.

Dabei verfolgen wir verschiedene Teilziele:
* Gewinnung von 3 exemplarischen Zielgruppen aus der Migrantenbevölkerung in den Städten Moers, Kerpen und Bielefeld, die sich nach Alter und Herkunft unterscheiden,
* Durchführung von 5 Info-Veranstaltungen pro Zielgruppe mit den Themen Gebäude, Wohnumfeld, Gärtnern, Gesundheit und Allgemeine Informationen,
* Identifizierung von Multiplikatoren*innen aus den einzelnen Communities, die nach Projektende weitere Veranstaltungen und Beratungen zur Thematik durchführen,
* Erarbeitung von Materialien (Bildungsmodule), die diesen Multiplikatoren*innen die Möglichkeit geben, eigenständige Info-Veranstaltungen zu diesen Themen durchzuführen . Die endgültige Form der Materialien wird mit den Multiplikatoren*innen gemeinsam erarbeitet, um ihnen Raum für ihre individuelle Arbeitsweise als ehrenamtliche Kräfte zu lassen. Nach ihrem praktischen Einsatz in der zweiten Runde der Informationsveranstaltungen werden sie bei Bedarf abschließend überarbeitet,
* Durchführen von 5 weiteren Info-Veranstaltungen zu den genannten Themen unter der Leitung der Multiplikatoren*innen mit Unterstützung externer Fachleute und Nutzung der erarbeiteten Materialien,
* Verbreitung der erarbeiteten Materialien.

Bei der Auswahl der Themenfelder orientierten wir uns an der Lebenssituation unserer Zielgruppen. Im Fokus stehen dabei neben übergreifenden Informationen zum Thema „Klimawandel“ gezielte Hinweise, die eine Adaption des Klimawandels bei Gebäuden, dem Wohnumfeld, beim Gärtnern und bei der Gesundheit ermöglichen. Dies berührt die Handlungsfelder Bauwesen, Boden, biologische Vielfalt und menschliche Gesundheit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerVerband für interkulturelle Arbeit (VIA)
http://www.via-bund.de
Kooperationspartner

Ezidische Jug. Deutschl. * ÖkoBau NRW * sci moers * Netzwerk 55 plus! * IKM * Alevit. Kultur Gem. Rhein-Erft * ABZ Kerpen * FiBB

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der Umsetzung01.01.2021 – 31.07.2022 / 20 Monate praktischer Teil: 1.1.21 - 30.6.22 / 18 Monate
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

207.619 Euro

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Personalkosten: 166.722,-
Honorare: 14.875,-
Sachkosten: 26.022,-
Bezuschusst durch das Förderprogramm: Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawande, Förderschwerpunkt: Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und Klimaanpassung"des BMUV

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

* Ausbildungszentrum der Deutschen Bauindustrie Kerpen.
* Mehrere kommunale Einrichtungen an den Projektstandorten (Klimabeauftragte der Kommunen, Umweltämter, Stadtteilmanagement-Stellen, Migrantenbeirat).
* Health4Future.
* EnergieAgentur.NRW.

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungHinweise auf kommunale Finanzierungen von individuellen Maßnahmen, wie z.B. Fassadenbegrünung durch die örtlichen Klimabeauftragten. Unterstützung bei der Werbung zu den Veranstaltungen. Angebote zur Kooperation mit anderen Einrichtungen/Projekten (z.B. Klimastammtisch der VHS Moers). Kontaktvermittlung zu anderen Einrichtungen in weiteren Städten.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

* Alle geplanten 30 Veranstaltungen wurden durchgeführt, bei denen durchschnittlich - trotz Corona - die anvisierte TN-Zahl erreicht wurde;
* die Teilnehmer*innen wünschten und bekamen regional angepasste Tipps über Zuschüsse (z. B. für Dach- und Fassadenbegrünungen, Balkonkraftwerke, alternative Heizungen);
* in Moers und Kerpen gab es einen intensiven Austausch mit kommunalen Einrichtungen, die den Teilnehmer*innen weiterführende Kontakte vermittelten
* die erarbeiteten Materialien wurden sehr gut angenommen;
* das Interesse an der Thematik stieg im Laufe des Projekts. Es wurden Nachfolgeprojekte gewünscht;
* zwei Nachfolgeprojekte für Jugendliche wurden entwickelt und beantragt. Eines wurde bewilligt;
* die von uns gewählten Themen korrespondierten mit den Lebensumständen der Zielgruppen;
* die engagierten Fachleute (Honorarkräfte) waren bewusst als aus der Praxis kommend gewählt worden. Deshalb konnten sie die fast ausschließlich praxisbezogenen Fragen der TN gut beantworten.

ErläuterungSelbstevaluation mithilfe von: * Analyse der Meilensteinumsetzung. * Motivierung von Key-Persons/Multiplikator*innen an den Standorten. * Teilnehmenden-Zahl und Diskussionen (qualitativ, quantitativ) bei den Info-Veranstaltungen. * Rückmeldungen aus den Communities, weiteren externen Stellen. * Erstellen von qualitativ anspruchsvollen und zugleich in der Praxis nutzbaren Materialien. * Erfolgreiche Distribution der Ergebnisse und Rückmeldungen von externer Seite.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Die Übertragbarkeit des Projekts auf andere Orte sowie die Kooperation mit anderen Partnern ist umfänglich vorhanden. Die Projektergebnisse und -materialien und die Bildungsmodule stehen weiterhin langfristig über die Projekthomepage zur Verfügung und können kostenfrei genutzt werden. Die Kontakte zu Expert*innen, Multiplikator*innen und Projektpartnern sind über VIA möglich. VIA wird die Projektergebnisse in seine eigenen Bildungsmaßnahmen (Seminare, Tagungen, Kursreihen) und in weitere Projektplanungen einfließen lassen. Bisher hat es 2 neue Projektentwicklungen bei Mitgliedsgruppen/Partnern gegeben, deren Realisierung bei verschiedenen Förderprogrammen beantragt wurden. Bei beiden war die Zielrichtung, sich mit dem Projektthema an Kinder/Jugendliche aus Migrantenfamilien zu richten. Ein Antrag steht kurz vor der Bewilligung (Stiftung Aktion Mensch). Weitere Projektentwicklungen sind geplant. Das Thema ist so aktuell, dass es nicht an Projektideen und Partnern mangelt.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Durch die gute Vernetzung unserer alevitischen und ezidischen Partner gab es eine sehr große Verbreitung des Projekts. Es kamen Anfragen aus Gemeinden und Einrichtungen in weiteren Städten, die sich für das Thema interessierten. Dabei war festzustellen, dass mit steigender Integrationsbereitschaft der Migrationsbevölkerung auch das Interesse am Projektthema zunahm. Dies trifft auch auf das ehrenamtliche Engagement der Multiplikator*innen zu, die das Projektthema weiter transportieren.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Durch die Corona-Beschränkungen geriet unsere Zeitplanung durcheinander. Durch die große Flexibilität aller Beteiligter konnten aber alle Maßnahmen umgesetzt werden. Die Zielgruppe in Moers bestand vorwiegend aus älteren türkischen Migrant*innen. Sie waren in der Pandemie besonders zurückhaltend und scheuten sich vor Präsenzveranstaltungen. Zudem hielten sich viele den Sommer über in der Türkei auf. Darum waren die TN-Zahlen in Moers geringer.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Durch die Pandemie mussten die ersten Info-Veranstaltungen in den Spätsommer 2021 verlegt werden. In dieser Zeit halten sich aber ältere türkische Migrant*innen traditionsgemäß noch in der Türkei auf. Darum war es schwierig, am Standort Moers genügend interessierte TN zu finden.
Manchmal musste bei den Diskussionen in den Veranstaltungen eingegriffen werden, weil sie vom gesetzten Thema: Adaption des Klimawandels zu stark in Richtung: nachhaltiges Verhalten, ökologische Maßnahmen usw. führten.

Ansprechperson

Heinz Soremsky
VIA e.V.
Am Buchenbaum 21
47051 Duisburg
Deutschland
Telefonnummer0151 5559 5553

Ort der Umsetzung

Am Buchenbaum 21
47051 Duisburg
Deutschland

Bielefeld Städte, Rhein-Erft-Kreis, Wesel

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