RESCDAM – Development of rescue actions based on dam-break flood analysis – Entwicklung von Rettungsaktionen basierend auf Dammbruch-Überflutungs-Analysen

Hintergrund und Ziele

Die Hauptaufgabe des RESCDAM Projekt liegt darin, Notfallpläne für Dämme zu erstellen. Dazu wurden Analysen zum Dammbruchrisiko (Überflutung) durchgeführt. Das Pilotprojekt von RESCDAM bezog sich auf den Staudamm des Kyrkösjärvi Reservoir in Seinäjoki in Westfinnland.

Das Projekt wurde in drei Sub-Projekte aufgeteilt:

1) Risiko Assessment (Analyse),

2) Analyse von Dammbruchrisiko und

3) Erstellung von Notfall-/Rettungsplänen.

Ergebnisse:

  • Es wurden Methode der Risikoanalyse vergleichen und auf Basis der Literatur und finnischer Erfahrung verfeinert. Als Anwendungsbeispiel wurde eine Risikoanalyse des Kyrkösjärvi Damms durchgeführt.
  • Ein soziologisches Forschungsprogramm zur öffentlichen Reaktion auf Dammsicherheitsfragen mit Hilfe von Fragebögen an die Bevölkerung stromabwärts des Kyrkösjärvi Damms wurde durchgeführt.
  • Desweiteren wurden physikalische Labortests und eine Literaturstudie bezüglich der Stabilität von Häusern in fließendem Wasser sowie Arbeiten an Rauheits-Koeffizienten von Wald und Häusern durchgeführt.
  • Numerische Fließmodelle (ein- und zweidimensional) wurden beim Kyrkösjärvi Damm angewendet und die Resultate der verschiedenen Modelle verglichen.
  • Die Stromabwärtsrisiken (als Konsequenz eines Kyrkösjärvi Dammbruchs) wurden in Hinblick auf Eigentum und Todesfälle abgeschätzt.
  • Ein Notfallplan für den Kyrkösjärvi Damm wurde aufgesetzt.
  • Empfehlungen zur Aktualisierung des "Finnish Dam Safety Code of Practice" im Hinblick auf Notfall- und Rettungsaktionen wurden erstellt.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Finnland

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

kein ⁠Klimaszenario⁠ erstellt;

als Input für die Kyrkösjärvi Dammbruchsimulation wurden drei Flutsituationen simuliert. Fluten mit einer Wiederkehrzeit von 20, 100 und 10.000 Jahren wurden mit dem operationalen hydraulischen Einzugsmodell erstellt oder untersucht. Die verwendete Methode zur Untersuchung einer 10.000-Jahres-Flut basiert auf Präzipitation mit einer Wiederkehrzeit von 10.000 Jahren.

Parameter (Klimasignale)
  • Flusshochwasser

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Ein Teil der RESCDAM-Forschung wurde in den Labors für Wasserressourcen an der Technologischen Universität Helsinki durchgeführt. Dieser Teil des Projekts hatte drei Ziele: 1) Untersuchung der Stabilität und Manövrierfähigkeit von Personen in fließendem Wasser, 2) Untersuchung der Beständigung von Gebäuden in fließendem Wasser und 3) Erstellen von Rauheits-Koeffizienten von Wäldern und Gebäuden.

Die soziologische Forschung zur öffentlichen Reaktion auf Dammsicherheitsfragen war ein wichtiger Teil des RESCDAM Projekts. Das Verhalten der Bevölkerung hinsichtlich der Risiken eines Dammbruchs in Kyrkösjärvi und möglichen Reaktionen auf eine Überflutung ist wichtiger Bestandteil für die Erstellung eines Notfallplans.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

keine Anpassungsmaßnahmen für ⁠Klimawandel⁠;

Auf der Basis von Rückmeldungen aus der Bevölkerung auf einen Fragebogen wurden einige Empfehlungen für den Notfallplan erstellt. Ein kompakter Leitfaden für die Bevölkerung zum Verhalten bei einem Dammbruch konnte so erstellt werden. Dieser Leitfaden wurde in Form einer Broschüre an alle Haushalte in der betroffenen Region verteilt. Ein anderer Weg zur Verbreitung der Informationen ist das Abdrucken im lokalen Telefonbuch.

Eine Studie, die im Laufe des Projekts erstellt wurde, beschäftigt sich mit der Risikobewertung für Dämme, wozu Risikoanalyse, Risikoevaluation, Risikomanagement ebenso gehören, wie eine systematische Anwendung von technischen Beurteilungen über die Ursachen und Wahrscheinlichkeiten von Dammunfällen. Aus der Risikobewertung sind schließlich Empfehlungen abgeleitet worden.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Das Projekt erhielt Finanzierung der EU Kommission. Gesamte Projektkosten betrugen EUR 861.332, die Kommission beteiligte sich mit EUR 451.416. Weitere Finanzierung wurde durch das Finnische Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, dem Finnischen Innenministerium, dem Westfinnischen regionalen Umweltzentrum, dem finnischen Umweltinsitut, sowie den beteiligten Partnern bereitgestellt.

Projektleitung 

Finnisches Umweltinstitut

Beteiligte/Partner 

Enel.Hydro Polo Idraulico e Strutturale (Mailand),

EDF Electricité de France Laboratoire National d´Hydraulique et Environnement (Paris),

Laboratory of Water Resources at the Helsinki University of Technology,

Emergency Services College (Kuopio),

Seinäjoki Fire Brigade (Seinäjoki),

und

West Finland Regional Environment Centre (Vaasa, Seinäjoki)

Ansprechpartner

Finnish Environment Institute
Mechelininkatu 34a
FI-00251 Helsinki

Teilen:
Artikel:
Drucken
Handlungsfelder:
 Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft