Noch wärmer, noch trockener? Stadtnatur und Freiraumentwicklung im Klimawandel

Hintergrund und Ziele

Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung muss sich mit den absehbaren Auswirkungen des Klimawandels auf den Siedlungsraum auseinandersetzen. Städtische Freiräume und Vegetation als Ausdruck urbaner ⁠Biodiversität⁠ und die von ihnen erbrachten ökosystemaren Dienstleistungen, v. a. im Hinblick auf eine Klimaregulation, sind zentrale Bestandteile städtischer Anpassungsmaßnahmen. Allerdings sind städtische Freiräume auch den Folgen des Klimawandels ausgesetzt und dadurch in der Erfüllung der von ihnen erwarteten ökosystemaren Dienstleistungen beeinträchtigt.

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung von Anpassungsstrategien an den ⁠Klimawandel⁠ auf der Basis eines bundesweit übertragbaren Ansatzes für Planung und Management von Grün- und Freiraumsystemen in urbanen Räumen.

Es sollen zum einen quantitative und qualitative analytische Erkenntnisse zu Einflüssen, Anpassungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten städtischer Freiraumsysteme bezüglich ihrer Auswirkungen auf klimatische Faktoren erarbeitet werden. Zum anderen werden vor dem Hintergrund der Analyse der Steuerungspotenziale und -defizite bisheriger Konzeptionen zur Entwicklung städtischer Freiraumsysteme sowie der aktuellen Herausforderungen Handlungsansätze für künftig notwendige Veränderungen der städtischen Freiraumentwicklung identifiziert und entwickelt. Daraus sollen Entwicklungsperspektiven und Empfehlungen für die Planung und das Management dieser Flächen sowohl im regionalen, gesamtstädtischen als auch im quartiersbezogenen Maßstab abgeleitet werden, um die identifizierten Funktionen und Wohlfahrtswirkungen dieser Flächen im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung zur Anpassung an mögliche Auswirkungen des Klimawandels effektiv einsetzen zu können. Für die Ergebnisse wird ein hoher Grad an Allgemeingültigkeit mit anwendbaren planungspraktischen Handlungsempfehlungen angestrebt.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Urbane Räume

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Es werden keine eigenen Klimaszenarien entwickelt.

Parameter (Klimasignale)
  • Hitzewellen
  • Trockenheit

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Hintergrund für das Projekt ist die zu erwartende Zunahme von Hitzewellen, die besonders in Städten das Wohlbefinden der Stadtbewohner erheblich beeinträchtigen und zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Neben den Potenzialen städtischer Freiräume zur Temperaturabsenkung in städtischen Räumen werden auch die Risiken der Erwärmung und zunehmender sommerlicher Trockenperioden für die ökologische Leistungsfähigkeit städtischer Grünsysteme betrachtet.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Im Projekt werden die Potenziale städtischer Grünräume zur Verbesserung der mikroklimatischen Situation untersucht. Gleichzeitig geht es darum, Beeinträchtigungen bzw. Veränderungen der klimatischen Anpassungspotenziale durch städtisches Grün aufzuzeigen (z. B. Wasserversorgung, Veränderung der Artenzusammensetzung). Ziel: Urbane ⁠Resilienz⁠ durch Freiräume und Stadtgrün.

Konfliktpotential / Synergien / Nachhaltigkeit 

Die Erhaltung und der Ausbau städtischer Freiräume und Grünsysteme können zu Konflikten mit den Zielen des Klimaschutzes v. a. bezüglich der Notwendigkeit der Entwicklung kompakter Siedlungsstrukturen führen.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

F+E-Vorhaben gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Projektleitung 

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR)

Beteiligte/Partner 

TU Dresden, Lehrstuhl für Meteorologie

Ansprechpartner

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR)
Weberplatz 1
D-01217 Dresden

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung