Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen 2004

Ziel der Studie

Die ersten Arbeiten zur Studie "Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen" erfolgten im Rahmen von INKLIM (Integriertes Klimaschutzprogramm Hessen 2012) in den Jahren 2004-2009. Auswertung der phänologischen Zeitreihen aus Hessen und Beurteilung im Hinblick auf regionale Klimaänderungen. Seit 2009 wird die Studie "Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen" in einer gleichnamigen Studie fortgeführt.

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Hessen
Untersuchungsraum Hessen
Räumliche Auflösung 

Administrative Grenze Hessen; naturräumliche Einheiten; Auswertung von 170 phänologischen Beobachtungsstationen (DWD)

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien B2
Klimamodelle ECHAM4 OPYC3
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe 10 Simulationen mit je 20 Realisationen
Regionales Klimamodell 

Temperatur (Jahresmitteltemperatur, Lufttemperatur), Frosttage (Spätfröste), Eistage, Sommertage, Heiße Tage

Weitere Parameter 

nicht dokumentiert (Verweis Firma Meteo-Research)

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Biologische Vielfalt

"Die beobachteten Veränderungen in der Pflanzenentwicklung setzen sich auch in der Zukunft fort. Beispielhaft konnte für das Marburg-Gießener-Lahntal mit Hilfe von Modellen aufgezeigt werden, dass die phänologischen Jahreszeiten, welche sich in den letzten 2 Dekaden um bis zu 13 Tage verfrüht haben, bis Mitte dieses Jahrhunderts nochmals um bis zu 8 Tage früher eintreten werden. Der Frühling wird in dem Zeitraum von 2036 bis 2065 im Mittel bereits am 2. Februar beginnen. Im Jahr 2007 trat der Frühling in Hessen am 1. Februar, im Marburg-Gießener-Lahntal bereits am 19. Januar ein. Das Jahr 2007 zeigt folglich, welche Veränderungen in der Zukunft erwartet werden können. Der Trend zur Verlängerung der Vegetationsperiode in Hessen, hauptsächlich auf dem früheren Vegetationsbeginn basierend, wird sich in der Zukunft weiter verstärken." (Streitfert, Grünhage & Jäger 2005: 39)

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Landwirtschaft

"Der frühere Beginn der Vegetationsperiode und damit zeitigere Austrieb der Pflanzen birgt jedoch auch Gefahren für den Obstbau. Trotz der prognostizierten Klimaerwärmung bleibt nämlich die Gefährdung durch Spätfrost in der Zukunft bestehen. Die Anzahl der Frosttage in den ersten 5 Monaten des Jahres wird in der Zukunft insgesamt weiter abnehmen, jedoch verringern sie sich hauptsächlich in den ersten 2-3 Monaten des Jahres. Die Abschätzung des Auftretens von Spätfrösten zur Zeit des Blühbeginns von ausgewählten Obstgehölzen (Apfel, Birne, Süß- und Sauerkirsche) und Beerensträuchern (Rote Johannisbeere, Stachelbeere) in dem Zeitraum 2036-2065 zeigt, dass im Mittel je nach Obstart 2 bis 5 Jahre pro Dekade - unabhängig von den ausgewählten Regionen Hessens - mit Spätfrost auftreten könnten. Eine Gefährdung der Vegetation durch Spätfröste zur Zeit der Blüte bleibt demnach trotz zukünftiger Erwärmung bestehen." (Streitfert, Grünhage & Jäger 2005: 40)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

keine Vulnerabilitätsstudie, sektorale Impact-Studie

Analysekonzeptansatz Eigener Ansatz
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Kontakt 

Auftraggeber: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden
Auftragnehmer: Anita Streitfert, Ludger Grünhage & Hans-Jürgen Jäger (Institut für Pflanzenökologie, Gießen)

Bibliographische Angaben 

Streitfert, A.; Grünhage, L.; Jäger, H.J. 2005: Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen. Wiesbaden

Teilen:
Artikel:
Drucken
Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt  Landwirtschaft