Regionale Anpassung in Niedersachsen

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Bundesland Niedersachsen
Quelle: KomPass / UBA

Viele Anpassungsmaßnahmen müssen lokal umgesetzt werden. Länder und Kommunen spielen daher eine besondere Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Welche Strategien und Maßnahmen Niedersachsen bei der Klimaanpassung verfolgt, können Sie auf dieser Seite nachlesen.

Politischer Rahmen

STRATEGIEPAPIERE ZUR KLIMAANPASSUNG UND AKTUELLE ENTWICKLUNGEN

Ausgehend von dem Grundsatz der Kooperation ist Niedersachsen einen eigenen Weg für die Entwicklung der klimapolitischen Strategien des Landes gegangen. Die Landesregierung hat 2008 die Regierungskommission ⁠Klimaschutz⁠ mit dem Auftrag berufen, umfassende Strategien sowohl für den Klimaschutz als für die Klimaanpassung in Niedersachsen zu erarbeiten. Die Regierungskommission Klimaschutz bestand aus 42 Mitgliedern der verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen und Kräfte, die eine umfangreiche Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels erarbeitete.

Die Empfehlung leistet eine systematische und umfassende Analyse der sich durch den ⁠Klimawandel⁠ für Niedersachsen ergebenden Folgen und Herausforderungen. Im ersten Schritt werden für alle potentiellen Handlungsfelder eine sorgfältige Abschätzung im Hinblick auf Art, Ausmaß und Wirkungsrichtung der für Niedersachsen zu erwartenden Klimaänderungen vorgenommen.

Grundlage waren die neuesten Erkenntnisse der norddeutschen Klimafolgenforschung. Im zweiten Schritt werden daraus adressatenspezifische Handlungsziele für insgesamt 14 sektorale und 5 sektorübergreifende Handlungsfelder abgeleitet. Dritter Schritt und Hauptstück der Empfehlung ist schließlich die Formulierung von rund 590 Maßnahmenoptionen, die präzise aufgeschlüsselt und beschrieben werden.

Aufbauend auf die Empfehlungen der Regierungskommission hat die Landesregierung im Januar 2013 die klimapolitische Umsetzungsstrategie Niedersachsen beschlossen. Die Strategie leitet die Durchführung der Kommissionsempfehlungen für die Maßnahmen in Landeszuständigkeit ein, führt diese zum Teil schon fort und versieht sie mit einem Zeitplan. Eine wesentliche Rolle nimmt das Land Niedersachsen hier bei der Sensibilisierung für die Risiken des Klimawandels, der zentralen Verwaltung der klimarelevanten Daten sowie der Beratung und Information ein.

Zur Koordinierung und Begleitung der Maßnahmen wurde im Mai 2013 der interministerielle Arbeitskreis  „Niedersächsische Klimapolitik“ (IMAK) eingerichtet. Der IMAK legte im Juni 2015 seinen ersten „Umsetzungsbericht zu den Empfehlungen der Regierungskommission Klimaschutz“ vor. Darin werden - jeweils getrennt für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimwandels – u.a. die Maßnahmen hervorgehoben, die klimapolitische Schwerpunkte des Landes kennzeichnen (Anlage 1 „Maßnahmenübersicht Klimaschutz“ und Anlage 2 „Maßnahmenübersicht Klimafolgenanpassung“).

Die Landesregierung hat den ‚Umsetzungsbericht zu den Empfehlungen der Regierungskommission Klimaschutz‘ am 23. Juni 2015 zustimmend zur Kenntnis genommen und den IMAK „Niedersächsische Klimaschutzpolitik“ beauftragt, in 2017 einen abschließenden Umsetzungsbericht zur Klimapolitik in Niedersachsen vorzulegen.

Länderspezifische Anpassungsmaßnahmen

WICHTIGE STUDIEN UND PROJEKTE ZU ANPASSUNGSOPTIONEN/-MASSNAHMEN

In den Empfehlungen für eine Niedersächsische Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels hat die Regierungskommission 590 Maßnahmenoptionen, für 19 Handlungsfelder aufgeschlüsselt und beschrieben, davon ca. 380 Maßnahmen in der Zuständigkeit der Landesverwaltung. Die Maßnahmenempfehlungen sind immer in Abhängigkeit von oftmals stark variierenden regionalen und situativen Bedingungen zu sehen, gleichwohl sind sie eine wichtige Grundlage für die vielfältigen örtlichen Entscheidungsfindungsprozesse im Land, die durch die Anpassungsstrategie begonnen oder aber weiter stimuliert werden sollen.

SCHLÜSSELMASSNAHMEN IN DEN AKTIONSPLÄNEN

In ihrer klimapolitischen Umsetzungsstrategie hat die Landesregierung die Maßnahmenempfehlungen in ihrem Zuständigkeitsbereich in Form einer Übersichtstabelle nach Handlungsfeldern und Ressort systematisiert, präzisiert und in einen zeitlichen Rahmen gesetzt. Ein Teil dieser Maßnahmen wird bereits umgesetzt, etwa im Rahmen von anderen Fachprogrammen. Zur Initiierung und  Koordinierung der Umsetzung weiterer Maßnahmen wurde der Interministerielle Arbeitskreis "Niedersächsische Klimapolitik" eingesetzt.

Im Juni 2015 legte der IMAK den „Umsetzungsbericht zu den Empfehlungen der Regierungskommission Klimaschutz“ vor, in dem u.a. die Maßnahmen hervorgehoben werden,  die die klimapolitischen Schwerpunkte des Landes kennzeichnen (Anlage 1 „Maßnahmenübersicht Klimaschutz“ und Anlage 2 „Maßnahmenübersicht Klimafolgenanpassung“).

Schwerpunktmaßnahmen im Bereich Klimafolgenanpassung sind demnach:

  • Forschungsverbund Klimafolgenforschung (KLIFF)
  • Forschungsprojekt Globaler ⁠Klimawandel⁠ - wasserwirtschaftliche Folgenabschätzung für das Binnenland (KliBiW)
  • Einrichtung einer Hochwasservorhersage-Zentrale in Hildesheim
  • vorbeugender Küstenschutz (Vorsorgemaß von 50 cm bei der Bemessung von Küstenschutzbauwerken)
  • Anpassung bei den Katastrophenbekämpfungsmaßnahmen
  • Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen trockener Standorte
  • Intensivierung des Waldumbaus
  • vorbeugender Gesundheitsschutz

Der Bericht verdeutlicht, dass Niedersachsen im Hinblick auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels über sehr gute Voraussetzungen verfügt, diese neue Aufgabe der langfristigen Daseinsvorsorge Schritt für Schritt in die Verwaltung des Landes zu integrieren.

DATENBANKEN ZU FALLSTUDIEN ODER PROJEKTEN BEREITS UMGESETZTER MASSNAHMEN

Im Klimzug-Verbundprojekt nordwest2050 werden insgesamt 18 Innovationsprojekte mit Praxispartnern im Nordwesten Deutschlands umgesetzt. Der klare Fokus auf die Wirtschaftscluster Ernährung, Energie/Landwirtschaft sowie Hafenwirtschaft und Logistik soll Unternehmen Chancen aufzeigen, die Herausforderungen der zu erwartenden Auswirkungen durch den ⁠Klimawandel⁠ besser annehmen zu können und gleichzeitig die Risiken im Umgang mit zunehmenden Überraschungen zu verringern. Unterlegt wird der Wirtschaftsfokus durch umfangreiche Panelbefragungen mit Wirtschaftsunternehmen in der Region.

Lokale Maßnahmen

ANPASSUNGSSTRATEGIEN UND -KONZEPTE EINZELNER STÄDTE ODER KOMMUNEN

  • BMVBS Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt), Urbane Strategien zum ⁠Klimawandel⁠ - Kommunale Strategien und Potenziale. Modellvorhaben Stadt Syke, Ansprechpartnerin: Angelika Hanel (Stadtverwaltung Syke)
  • Anpassungsstrategie an den Klimawandel der Landeshauptstadt Hannover, Ansprechpartner: Dirk Schmidt, Dirk.Schmidt[at]hannover-stadt.de
  • Perspektiven für klimaangepasste Innovationsprozesse in der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten, Ansprechpartner: Andreas Lieberum (Sustainability Center Bremen)
  • Regionales Management von ⁠Klimafolgen⁠ in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Ansprechpartner: Björn Beermann (GEO-NET Umweltconsulting GmbH), Günter Groß (IMUK, Leibniz Universität Hannover)
  • KLIFF im querschnittsorientierten Teilprojekt „IMplementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen PLANung in Niedersachsen (IMPLAN), Ansprechpartnerin: Dipl.-Geographin Enke Franck, enke.franck[at]region-hannover.de, Region Hannover
  • Interkommunale Koordinierungsstelle Klimaanpassung (InKoKa) der Metropolregion Nordwest (Bremen-Oldenburg); Ansprechpartner/in: Barbara Dührkop, barbara.duehrkop[at]metropolregion-nordwest.de; Henryk Predki, henryk.predki[at]metropolregion-nordwest.de

Wichtige Institutionen und Ansprechpartner

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Ansprechpartner: Dr. Christian Jacobs, christian.jacobs[at]mu.niedersachsen.de
Ansprechpartnerin: Sabine Strube-Neumann, sabine.strube-neumann[at]mu.niedersachsen.de

Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. (Konsortialpartner im ⁠BMBF⁠-Forschungsprojekt nordwest2050)
Ansprechpartnerin: Dr. Anna Meincke, anna.meincke[at]metropolregion-nordwest.de

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-und Naturschutz NLWKN

Ansprechpartner: Prof. Dr. Joseph Hölscher, joseph.hoelscher[at]nlwkn-hi.niedersachsen.de

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Ansprechpartner: Dr. Udo Müller, udo.mueller[at]lbeg.niedersachsen.de

Region Hannover
Ansprechpartnerin: Sonja Papenfuß, sonja.papenfuss[at]region-hannover.de

Stadt Hannover
Ansprechpartner: Dirk Schmidt, Dirk.schmidt[at]hannover-stadt.de

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