Übergreifende Maßnahmen

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Der APA III beschreibt 38 übergreifend wirksame Maßnahmen, die bis 2024 umgesetzt werden sollen.
Quelle: Suradech14 / iStockphoto

In allen Handlungsfeldern übergreifend wirksame Maßnahmen

Der ⁠APA⁠ III sieht im Hinblick auf Daten- und Informationsdienste vor, das Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) und das System von Diensten zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ (KlimAdapt) fortzuführen und weiterzuentwickeln. KlimAdapt ist ein Baustein des KLiVO Portals, das Produkte, Leistungen und Bewertungen, die der Identifikation und Umsetzung von Klimawandelanpassung dienen, bündelt, aufbereitet und bereitstellt sowie der Weiterentwicklung der Deutschen ⁠Anpassungsstrategie⁠ (⁠DAS⁠) dient.

Für die Handlungsfelder der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel stellt der DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“ klimatologische, ozeanographische und hydrologische Daten sowie Beratungsleistungen bereit. Der Dienst stellt Entscheidern und Planern umfassende, fachlich aktuelle, einheitliche und qualitätsgesicherte Datengrundlagen für Anpassungsmaßnahmen in Deutschland zur Verfügung. Als erster Baustein wurde der Dienst ProWaS (Projektionsdienst Wasserstraßen und Schifffahrt) als Pilotvorhaben vorbereitet. Auch wird eine Vielzahl von Forschungsvorhaben aufgeführt, mit deren Hilfe die Wissensbasis zum Klimawandel gestärkt und Klimamodelle auf unterschiedlichen Skalen weiterentwickelt werden sollen. Hierzu gehören beispielsweise Förderprogramme zur Ökonomie des Klimawandels und zu Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region, die auf den weiteren Aufbau von Handlungswissen zu Klimaanpassung und ⁠Klimaschutz⁠ abzielen.

Die klimatischen Einflussgrößen in den genannten Themenfeldern sind oft noch unzureichend erforscht. Insbesondere in der Analyse der Belastbarkeit der modellierten Extreme in ihrer Modellierbarkeit, Ausprägung und den Eintrittswahrscheinlichkeiten besteht weiterer Forschungsbedarf. Erste Ergebnisse werden in den nächsten Jahren u. a. neue ⁠BMBF⁠-geförderte Forschungsprogramme (z. B. ClimXtreme und RegIKlim) bei der Analyse seltener Ereignisse und der verfeinerten regionalen sowie globalen Klimamodellierung liefern.

Eine weitere Maßnahme ist die Leitinitiative „Lokale Klima- und Umweltmodelle für Zukunfts-Städte und Regionen“, die sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Im Rahmen des ersten Bausteins der Leitinitiative wird ein Stadtklimamodell entwickelt, welches in der Lage ist, alle relevanten stadtklimatischen Prozesse zu erfassen. Außerdem soll in zwei weiteren Bausteinen der Leitinitiative die nächste Generation von Klimainformationsdiensten (Climate Services) vorbereitet und Daten zu einem breiten Spektrum lokaler Umweltaspekte zusammengebracht und verknüpft werden.

Die systematische Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels soll in bestehenden technischen Regelungen und Standards berücksichtigt werden. Die Maßnahme „Klimafeste Ausgestaltung bestehender Regeln und technischer Normen“ umfasst spezifische Ressortforschung, die aktive Mitwirkung in relevanten Gremien sowie die Verankerung in rechtlichen Regelungen und Berücksichtigung bei Vergabeverfahren des Bundes. Auch soll die Notwendigkeit und Praktikabilität der Integration von Anpassung an den Klimawandel in Fachgesetzen geprüft werden. Die Umsetzung der DAS, insbesondere auf kommunaler Ebene, kann gestärkt werden, wenn sie in ein gesetzliches System mit verbindlichen Inhalten und Verfahrensanforderungen eingebunden ist. Daher ist zu prüfen, welche Fachgesetze relevant sind und welche Regelungsinhalte aufgenommen werden sollten.

Mit der Verstetigung des Behördennetzwerkes Klimawandel und Anpassung, mandatiert durch die Interministerielle Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel (IMAA), unterstützt das Netzwerk von Bundesbehörden und -institutionen die Umsetzung der DAS. Ein Ressortforschungsnetzwerk, das für die Umsetzung der DAS relevant ist, ist das BMVI-Expertennetzwerk des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, dessen Ziel es ist, praxisnahe wissenschaftliche Ergebnisse für verkehrsträgerübergreifende Herausforderungen, wie zum Beispiel Klimawandel, Umweltschutz und Alterung der Infrastruktur, bereitzustellen.

Verschiedene Förderprogramme haben das Ziel, einen Finanzrahmen für Maßnahmen zur Klimaanpassung zu schaffen. Nach dem neuen, mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union für die Jahre 2021 bis 2027 soll ein erhöhter Prozentsatz aller Mittel für klimarelevante Maßnahmen verwendet werden.

Der Wettbewerb „Blauer Kompass“, mit dem das Umweltbundesamt regelmäßig lokale und regionale Leuchtturmprojekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels auszeichnet, soll – unter der Voraussetzung der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln - dauerhaft fortgesetzt werden.

Zudem soll ein System zur Wirksamkeitsanalyse von Maßnahmen und Instrumenten aufgebaut werden, welches sowohl die zielgerichtete Auswahl von Maßnahmen und Politikinstrumenten der DAS verbessern als auch die Koordinierung zwischen Fachstrategien erleichtern soll.

 

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 Anpassung  Aktionsplan  KomPass  Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung