Wirkungskomplex: Allergene

Ambrosia-Pflanze blüht.zum Vergrößern anklicken
Ambrosia-Blüte

Neue Allergene verbreiten sich - wie das Beifußblättrige Traubenkraut, Ambrosia artemisiifolia

Quelle: Stieber / Fotolia.com

Allergene sind Substanzen außerhalb des menschlichen Körpers, die bei Kontakt in entsprechend sensibilisierten Menschen eine Allergie auslösen können. Die in Deutschland häufigste allergische Erkrankung ist der Heuschnupfen. Aktuell sind knapp 15 Prozent der Erwachsenen und 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen davon betroffen. Einer ihrer häufigsten Auslöser sind allergene Pollen.

Allergische Erkrankungen, vor allem Inhalationsallergien, haben ein epidemisches Ausmaß erreicht, und Umweltfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei ihrer Entstehung. Der ⁠Klimawandel⁠ beeinflusst Auftreten, Häufigkeit und Schwere allergischer Erkrankungen. Der Artikel aus der Beitragsreihe zum Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit beleuchtet direkte und indirekte Effekte des Klimawandels auf Allergien. Er geht näher auf Zusammenhänge zwischen Klimawandel und (neuen) Pollenallergenen sowie (neuen) beruflichen Inhalationsallergenen ein, erläutert Auswirkungen des Klimawandels auf das Krankheitsbild der Neurodermitis, geht auf Zusammenhänge zwischen Luftschadstoffen und Allergien ein und informiert über das Phänomen des Gewitterasthmas: Journal of Health Monitoring | S4/2023 | Auswirkungen des Klimawandels auf allergische Erkrankungen in Deutschland.

Allergene

Allergene sind Substanzen außerhalb des menschlichen Körpers, die bei Kontakt in entsprechend sensibilisierten Menschen eine Allergie auslösen können.

Die in Deutschland häufigste allergische Erkrankung ist der Heuschnupfen. Aktuell sind knapp 15 Prozent der Erwachsenen und 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen davon betroffen. Einer der häufigsten Auslöser von Heuschnupfen sind allergene Pollen, allen voran Birken- und Gräserpollen.

Es ist davon auszugehen, dass die Problematik von Pollenallergien durch den ⁠Klimawandel⁠ zunehmen wird, sowohl hinsichtlich der Häufigkeit von Erkrankungen als auch hinsichtlich der Stärke der Beschwerden.

Dafür scheinen mehrere Mechanismen verantwortlich zu sein wie die Ausdehnung der Pollensaison (früherer Beginn, späteres Ende), die Zunahme der Konzentration von Pollen, die Zunahme der Allergenität von Pollen und die Erweiterung des Pollenspektrums.

Bezüglich der Erweiterung des Pollenspektrums sind beispielhaft die Pollen des beifußblättrigen Traubenkrauts (lateinisch Ambrosia artemisiifolia) zu nennen. Das einjährige Kraut kann ab Juli bis in den Oktober hinein blühen, und sein Pollen gilt als hochallergen. Ursprünglich beheimatet in Nordamerika, kam die Pflanze unter anderem durch verunreinigtes Saatgut und Vogelfutter nach Europa. In Teilen Süd- und Südosteuropas gilt sie inzwischen als etabliert, ebenso in Deutschland, allerdings mit teilweise großen regionalen Unterschieden.

Bezüglich individueller (Anpassungs-) Maßnahmen zum Schutz gegen Ambrosiapollen empfiehlt das Julius Kühn-Institut (nachzulesen unter „Die Beifuß-Ambrosie“, Abrufdatum: 30.11.2020)

  • kein mit Ambrosia-Samen kontaminiertes Vogelfutter zu verwenden. Die Bodenstelle unterhalb des Vogelfutters sollte auf mögliches Wachstum von Ambrosia hin beobachtet werden.
  • junge Pflanzen, d. h. Pflanzen vor Beginn der Blüte, samt Wurzel aus der Erde herauszuziehen und über den Kompost oder die Mülltonne zu entsorgen, Achtung: Handschuhe tragen!
  • blühende Pflanzen samt Wurzel aus der Erde herauszuziehen und in einer verschlossenen Plastiktüte über den Hausmüll zu entsorgen, Achtung: Handschuhe und Feinstaubmaske tragen!
  • größere Bestände z. B. im öffentlichen Grün an zuständige Behörden zu melden: Grünflächenamt, Pflanzenschutzamt oder Julius Kühn-Institut

 

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