Ergebnisse des deutschen Moos-Monitoring veröffentlicht

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Die Moosart Pleurozium schreberi trat besonders häufig in Norddeutschland und in Bayern auf.
Quelle: Stefan Struwe

Aus der chemischen Analyse von Moosen lassen sich Rückschlüsse auf die atmosphärische Schadstoffbelastung ziehen (Biomonitoring). Seit 1990 nahm die Belastung durch die meisten Metalle flächendeckend deutlich ab. Für Stickstoff ist gegenüber 2005 keine Entlastung festzustellen. Bei der Erhebung 2015/16 fanden erstmals auch Untersuchungen zu organischen Schadstoffen statt.

Von 1990 bis 2005/06 wurden in Deutschland im 5-jährigen Abstand die Gehalte von Schwermetallen in Moosen erhoben, um in einem dichten Netz von Untersuchungsstandorten abseits von Emissionsquellen Informationen über den atmosphärischen Eintrag dieser Stoffe in Ökosysteme zu erlangen. Seit 2005 gehört auch Stickstoff zur Liste untersuchter Stoffe. Das deutsche Moos-⁠Monitoring⁠ 2015/16 setzte diese Untersuchungsreihe fort. Erstmals wurde in einer Pilotstudie an wenigen Standorten auch ein breites Spektrum persistenter organischer Schadstoffe untersucht.

Der Abschlussbericht zu dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt dokumentiert die Ergebnisse der Datenerhebung einschließlich umfangreicher statistischer Auswertungen und räumlicher Analysen, untersetzt durch Tabellen, Diagramme und Kartendarstellungen. Mehr Informationen zu den Ergebnissen der jüngsten Erhebungskampagne finden Sie direkt im Abschlussbericht  oder in den Daten zur Umwelt, dort unter „Bioindikation von Luftverunreinigungen / „Deutsches Moosmonitoring“, wo auch die Ergebnisse der früheren Untersuchungen hinterlegt sind.

Die deutschen Ergebnisse fließen in das Europäische Moosmonitoring ein, das von einer Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Wirkung grenzüberschreitender, atmosphärischer Schadstofftransporte auf die Vegetation (ICP Vegetation) unter der Genfer Luftreinhaltekonvention gesteuert wird. Es dient zum einen dem Nachweis, dass Luftreinhaltemaßnahmen Erfolg zeigen, zum anderen zeigt es auf, in welchen Regionen nach wie vor die höchsten Belastungen zu finden sind. Diese Informationen werden bei der weiteren Gestaltung internationaler und nationaler Luftreinhaltestrategien berücksichtigt. Die nächste Erhebung ist für die Jahre 2020/2021 geplant.