Dicofol

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Strukturformeln von Dicofol o,p und p,p
Quelle: Umweltbundesamt

Dicofol (CAS Nummer 115-32-2) ist ein Pestizid, welches aus ⁠DDT⁠ hergestellt wird und zwei Isomere umfasst (p,p′-Dicofol und o,p′-Dicofol). Das technische Produkt hat einen Reinheitsgrad von 95 %. Davon sind 80–85 % auf p,p′-Dicofol und 15–20 % auf o,p′-Dicofol verteilt. Der verbleibende Anteil des technischen Produkts enthält Reste von ⁠DDT⁠ und DDT-Analoga.

Rechtlicher Hintergrund

Dicofol wurde 2019 in Anhang A (Eliminierung) des ⁠Stockholmer Übereinkommen⁠ aufgenommen. In der ⁠EU POP-Verordnung⁠ findet es sich in Anhang I (ohne Ausnahmen). Seit 2009 ist es in der Europäischen Union nicht mehr zugelassen.

Verwendung und Vorkommen in Erzeugnissen und Abfällen

Dicofol wurde als landwirtschaftliches Pestizid für Feldfrüchte, Obst, Gemüse, Baumwolle und Tee eingesetzt. Zusätzlich fand es Anwendung als ⁠Akarizid⁠ für Baumwolle, Zitrusfrüchte und in Apfelkulturen.

In Deutschland wurde Dicofol vor allem beim Weinanbau, Hopfenanbau und bei Zierpflanzen gegen Spinnmilben und Weichhautmilben eingesetzt. Aufgrund des Verbots der Zulassung wird Dicofol seit 2009 in der Europäischen Union nicht mehr in Verkehr gebracht.

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Schlagworte:
 Dicofol  POP  Persistenter organischer Schadstoff  Stockholmer Übereinkommen  EU-POP-Verordnung  Stockholm-Konvention