Bisphenol-A Gutachten

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Leitfaden Nachhaltige Chemikalien
Quelle: Umweltbundesamt

Identification of relevant emission pathways to the environment and quantification of environmental exposure for Bisphenol-A

Wegen der Wirkungen auf das Hormonsystem ist Bisphenol-A eine weltweit sehr umstrittene, aber auch wirtschaftlich bedeutende Chemikalie. Allein in Europa stellt die chemische Industrie jährlich 1.15 Millionen Tonnen davon her. Bisphenol-A ist ein Ausgangsstoff für Polycarbonate und Epoxidharze, die beispielsweise für Plastikflaschen oder Doseninnenbeschichtungen verwendet werden. Bisphenol-A dient auch als Entwickler in Thermopapier. Wissenschaftler weisen Bisphenol-A regelmäßig in der Umwelt nach. An einer ⁠UBA⁠-Studie beteiligte Wissenschaftler werteten aktuelle Daten von Unternehmen, Datenbanken und wissenschaftlichen Studien aus und ermittelten so, aus welchen Quellen und in welchen Mengen Bisphenol-A in die Umwelt gelangt. Den größten Teil zu den Umweltemissionen tragen demnach die Herstellung von Bisphenol-A, Epoxidharze, und Thermopapier bei. Einträge aus dem Papierrecycling mit Thermopapier-Anteilen und aus PVC-Erzeugnissen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch der deponierte Abfall Bisphenol-A-haltiger Produkte trägt zu den Einträgen in die Umwelt bei. In aktuellen Untersuchungen wurde Bisphenol-A in Konzentrationen von bis 1 µg/L in Oberflächengewässern, bis 20 µg/kg in Sedimenten und bis 2.5 µg/kg in landwirtschaftlichen Böden gemessen. Hohe Werte treten besonders in der Nähe von Punktquellen wie Produktions-, Verwendungs- und Weiterverarbeitungsstätten auf. Bisphenol-A gelangt aber auch über andere Prozesse und diffuse Quellen (z.B. Deponien) in die Umwelt.

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