Kommission Bodenschutz

In einer nachhaltigen Umweltpolitik spielt der Bodenschutz eine zentrale Rolle. Denn der Zustand der Böden beeinflusst nicht nur Nahrungs- und Futtermittel, sondern auch Wasser, Luft und Klima. Um den Bodenschutz voranzutreiben und besser in den Fokus der Umweltpolitik und ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, hat das Umweltbundesamt 2004 die Kommission Bodenschutz eingerichtet.

Inhaltsverzeichnis

 

Die Ziele und Aufgaben der Kommission

Die Kommission Bodenschutz im Umweltbundesamt (KBU) hat zum Ziel,

  • den vorsorgenden Schutz der Böden vor stofflichen und nicht stofflichen Einwirkungen zu verbessern;
  • Qualitätsmaßstäbe für die Wiederherstellung geschädigter Böden zu entwickeln, welche die Erfüllung bestimmter ökologischer Bodenfunktionen ermöglichen;
  • die weiterhin steigende Bodennutzung für Siedlungs- und Verkehrszwecke zu vermindern;
  • neue Belastungen und Bedrohungen für Böden frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Prävention vorzuschlagen.

Die Kommission dient als eine Schnittstelle auf Bundesebene. Sie führt die wesentlichen Akteure des Bodenschutzes aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung übergreifend zusammen.

Die KBU unterstützt das Umweltbundesamt durch sachverständige Beratung. Sie bearbeitet nicht nur Themen des Bodenschutzes, sondern auch angrenzende Themenfelder.

Wichtige Aufgaben sind:

  • das seit 1998 bestehende Bodenschutzrecht fachlich weiter entwickeln,
  • Bedrohungen für die Böden frühzeitig erkennen,
  • neue Bodenschutzstrategien begleiten,
  • die Bevölkerung für das Thema Bodenschutz sensibilisieren,
  • Impulse für künftige politische Strategien im Bodenschutz geben.

Die Zusammensetzung der Kommission

In dem Gremium sind alle wichtigen Fachdisziplinen für einen nachhaltigen Bodenschutz repräsentiert. Neben den klassischen Disziplinen der Geo- und Agrarwissenschaften gehören der KBU auch Fachleute für Nachhaltige Entwicklung, Ökonomie, Ökotoxikologie und Altlastensanierung an.

Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Sie werden vom Präsidenten des Umweltbundesamtes berufen. Seit Anfang 2021 läuft die fünfte Berufungsperiode der KBU.

 

Die Arbeitsweise der Kommission

Die KBU legt Arbeitsschwerpunkte für eine Arbeitsperiode fest.

  •  legt Arbeitsschwerpunkte für eine Arbeitsperiode fest,
  •  führt Anhörungen und Workshops zu Schwerpunktthemen durch,
  •  erstellt und publiziert wissenschaftliche Gutachten zu drängenden Problemen des Bodenschutzes und
  •  veröffentlicht kurzfristig wissenschaftliche Positionen zu aktuellen Themen.
 

Mitglieder der Kommission Bodenschutz

Prof. Dr. Bernd Hansjürgens
Vorsitzender der Kommission Bodenschutz beim ⁠UBA⁠, Experte für Umweltökonomie

... ist seit 1998 in gemeinsamer Berufung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ beschäftigt, wo er das Department Ökonomie leitet. Er befasst sich mit ökonomischen Ansätzen zur Bewertung der Ressource Boden und instrumentellen Zugängen für den Bodenschutz
und eine nachhaltige Bodennutzung. Eine besondere Rolle spielt dabei die Multifunktionalität und die Vielfalt von ⁠Ökosystemleistungen⁠. Seit 2012 ist er zudem Studienleiter von „Naturkapital Deutschland - TEEB DE“ und ebenfalls seit 2012 Mitherausgeber der Zeitschrift „Ecosystem Services“. Weitere Informationen

Prof. Dr. agr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura

ist seit 2015 Leiterin des Instituts für Landnutzungssystem des Leibniz Zentrum für Agrarlandschafsforschung (ZALF) und hat eine Professur für das Fachgebiet Landnutzungssysteme an der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2018 ist sie Co-Leiterin des Programmbereichs 2 ⁠Landnutzung⁠ und Governance am ZALF.
Ihr Forschungsfokus ist die ICT basierte Analyse von Synergien und Tradeoffs zu eine ausgeglichenen Nutzung der Agrarlandschaft. Seit 2017 ist sie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften e. V. zuvor war sie unter anderen als Vorstandsmitglied der Japanese Society of Soil Science and Plant Nutrition (2010-2015), Japanese Society of Organic Agriculture (2010-2015) und Vice Chair of Commission 4.3– Soils and land use change International Union of Soil Science (2018-2022). Seit 2015 ist sie Gastprofessorin an der Tokyo University of Agriculture and Technology, Japan. Weitere Infomationen

Prof. Dr. Gabriele Broll
Expertin für Umweltkommunikation

…ist Professorin für Geoökologie an der Universität Osnabrück. Dort leitet sie die Abteilung Agrarökologie und Bodenforschung im Institut für Geographie. Sie war von 2009-2014 Präsidentin des Bundesverbandes Boden und von 2004-2007 Vizepräsidentin der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, in der sie zuvor vier Jahre stellv. Vorsitzende der Kommission Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenernährung als auch zehn Jahre lang Vorsitzende der AG Bodenökologie war. Sie ist zurzeit  Mitglied im Vorstand der European Land & Soil Alliance ELSA und Co-Chair der Working Group “Soil Awareness and Education” des European Soil Bureau Network sowie Mitglied der Editorial Boards der Fachzeitschriften “Archives of Agronomy and Soil Science”, “DIE ERDE” und “International Scholarly Research Notices, Soil Science”. Weitere Informationen

Dr. Uta Eser
Expertin für Umweltethik und -kommunikation

...betreibt in Tübingen ein Büro für Umweltethik, dessen Ziel es ist, die Verständigung über Werte und Normen in der Umweltpolitik zu unterstützen. Nach dem Studium der Biologie erstellt sie am Interfakultären Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen eine naturschutzethische Dissertation, mit der sie 1998 promoviert wurde. Seither bearbeitet sie schwerpunktmäßig ethische Dimensionen der Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitspolitik. Von 2000-2014 war sie Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Seit 2015 führt sie als freie Umweltethikerin Projekte im Bereich Forschung, Bildung und Beratung durch. Derzeit ist sie als Leitautorin an einer Studie des Weltbiodiversitätsrats IPBES über unterschiedliche Konzeptualisierungen der Werte von ⁠Biodiversität⁠ beteiligt. Weitere Informationen

Prof. Dr. Christine Fürst
Expertin für nachhaltige Landnutzung

..... ist seit 2016 Professorin für nachhaltige Landschaftschaftsentwicklung am Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie war von 2015 - 2019 Präsidentin der Internationalen Gesellschaft für Landschaftsökologie (IALE) und ist von 2019 - 2023 Altpräsidentin der Gesellschaft. Sie leitet sie das European Land-Use Institute und das European Nodal Office des Global Land Programme. Christine Fürst hat Forstwissenschaften studiert und promovierte 2010 an der TU Dresden in forstlicher Bodenkunde, habilitierte 2013 an der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Sie ist Mitglied in den Editorial / Advisory Boards in Fachzeitschriften, Mitherausgeberin des Journals "Ecological Processes", Section Editor in LAND und Herausgeberin der Springer "Landscape" Serie. Ihr Forschungsinteresse liegt in der Entwicklung von Modellen für Sozial-ökologische Systeme im Kontext weltweiter Anwendungsfälle.

Prof. Dr. Peter Grathwohl
Experte für Hydrogeologie und stoffliche Bodenbelastungen

...ist seit 1996 Professor für Hydrogeochemie am Institut für Geowissenschaften und Prorektor für Forschung der Universität Tübingen Bis 2003 war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Bodenschutz der Bundesregierung. Er koordinierte mehrere internationale und nationale Forschungsverbünde, die sich mit dem Verhalten von Schadstoffen in Wasser und Boden beschäftigen (z. B. AquaTerra, SFB CAMPOS). Er war Mitglied in zahlreichen DFG-Kommissionen („Geo", „ Wasser", Fachkollegium) und bis 2019 im DFG Senat. 2004 hat er den Heitfeld-Preis der Alfred-Wegener-Stiftung für Angewandte Geowissenschaften erhalten. Weitere Informationen

Prof. Dr. Georg Guggenberger
Experte für nachhaltiges Bodenmanagement

… ist seit 2002 Professor für Bodenkunde am Institut für Bodenkunde der Leibniz Universität Hannover. Er war von 2015 - 2018 Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) und ist seit 2019 Altpräsident der Gesellschaft. Von 2012 – 2019 war er DFG-Fachkollegiat (Agrar-, Forstwirtschaften und Tiermedizin) und 2019 Gutachter von Exzellenzclustern der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Georg Guggenbergers Forschungsinteresse fokussiert sich auf die Identifizierung von Prozessen des Kohlenstoffumsatzes und -stabilisierung in Böden sowie auf die Entwicklung und Evaluierung nachhaltiger Land- bzw. Bodenmanagementsysteme unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten. 2017 hat er den „Europäischen CULTURA-Preis für zukunftsgerechte Landnutzung“ der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und 2020 die „Philippe-Duchaufour-Medaille“ der European Geophysical Union für seine Beiträge zu den Bodenwissenschaften erhalten. Weitere Informationen

Prof. Dr. Christina von Haaren
Expertin für Landschaftsplanung und Ökologie

… erlangte 1978  ihr Diplom an der Universität Göttingen. 1988 promovierte sie an der Universität Hannover. 2010 ist sie Professorin für Landschaftsplanung und Naturschutz am Institut für ⁠Umweltplanung⁠ der Universität Hannover.Sie ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) seit April 2011Von 2000 bis 2008 war von Haaren Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen beim deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 2000 bis 2002 war sie zudem Mitglied im wissenschaftlichen Beirat für ⁠Raumordnung⁠ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Mitglied der Senatskommission für Agrarökosystemforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG); Vorsitzende des Niedersächsischen Beirates für Nachwachsende Rohstoffe und Mitglied der Forschungsinitiative TRUST i.G. Weitere Informationen

Prof. Dr. Friederike Lang

...ist Professorin für Bodenökologie am Institut für Forstwissenschaften der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe arbeitet sie zu biogeochemischen und biophysikalischen Prozessen in Böden. Interaktionen zwischen der Vegetation, den Bodenorganismen und Böden in Waldökosystemen stehen im Mittelpunkt ihrer Forschung und Lehre. Friederike Lang ist Sprecherin des DFG-Schwerpunktprogramms „Ecosystem Nutrition“ (SPP 1685), das Forschung zur Phosphorernährung von Wäldern bündelt. Seit vielen Jahren bringt sie sich im Rahmen außeruniversitärer Gremienarbeit für die Bodenwissenschaften und den Schutz von Böden ein. So war sie von 2010-2017 als Kommissionsvorsitzende und Vizepräsidentin im erweiterten Vorstand der DBG, ist Mitglied der DFG Senatskommission für Graduiertenkollegs sowie des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Prof. Dr. Martina Roß-Nickoll
Expertin für Biodiversität und Ökosystemleistungen

…ist seit 2000 Leiterin der Arbeitsgruppe Ökologie und Öxotoxikologie der Lebensgemeinschaften am Institut für Umweltforschung der RWTH Aachen University.
Ihre Forschungsinteressen gelten der Analyse von terrestrischen Lebensgemeinschaften unter verschiedenen Nutzungsbedingungen und standortspezifischen Eigenschaften. Besondere Bedeutung hat dabei die Verknüpfung von Diversität und Ökosystemleistungen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft. Im Bereich der Ökotoxikologie liegt der Focus auf der Entwicklung von höherwertigen Testsystemen mit Populationen und Lebensgemeinschaften für die Umweltrisikobewertung. 
Seit 2003 ist sie im Vorstand des Forschungsinstitutes für Ökosystemanalyse und -bewertung (gaiac), Aachen, seit 2012 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Nationalpark Eifel (NRW).
Seit 2014 ist sie Gast-Professorin am College of Resources and Environmental Science der  Chongqing University in China. Weitere Informationen


Die Geschäftsstelle der Kommission Bodenschutz

Die Geschäftsstelle der Kommission Bodenschutz (KBU) liegt im Fachgebiet II 2.7 „Bodenzustand, Bodenmonitoring” des Umweltbundesamtes.  Die Geschäftsstelle bereitet die Sitzungen, Anhörungen und Workshops der KBU vor.


Ansprechpartner*in


Dipl. Ing. Jeannette Mathews

... hat von 1984-1989 an der Technischen Universität Dresden Kartografie mit dem Schwerpunkt Fernerkundung studiert. Im Anschluss war sie für zwei Jahre im Institut für Umweltschutz, Abteilung Fernerkundung (Berlin) tätig. Seit Juni 1991 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt. Im FG II 2.7 „Bodenzustand, Bodenmonitoring" arbeitet Jeannette Mathews seit mehr als 15 Jahren. Die Mitarbeit in der KBU-Geschäftsstelle ist ein wichtiger Bestandteil ihres Tätigkeitsbereichs.

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