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Warum sind Stickstoffoxide (NOx) schädlich?

Sie schädigen die Gesundheit von Mensch, Tier und Vegetation in vielfacher Weise unmittelbar; im Vordergrund steht die stark oxidierende Wirkung von Stickstoffdioxid. Außerdem tragen sie als Vorläuferstoffe zur Bildung von bodennahem Ozon und sekundärem Feinstaub bei, wirken überdüngend und versauernd und schädigen dadurch auch mittelbar die Vegetation und belasten Flüsse, Seen und Meere sowie den Boden und das Grundwasser.

Die Aufnahme von Stickstoffdioxid erfolgt über die Atmung. Als stark reaktives Reizgas wirkt es auf die Schleimhäute der Atmungsorgane, vor allem die unteren Atemwege sind besonders betroffen. Akut können Hustenreiz und Atembeschwerden auftreten. Aus der Reizwirkung und dem damit assoziierten oxidativen Stress resultieren des Weiteren entzündliche Prozesse, die zum Beispiel in der Lunge chronisch schädigende Wirkungen hervorrufen können. Auch wird eine Zunahme von Herz- und Kreislauferkrankungen beobachtet.

Stickoxide tragen neben anderen Stickstoffverbindungen zur ⁠Eutrophierung⁠ und ⁠Versauerung⁠ von naturnahen terrestrischen Ökosystemen bei. Dadurch verändern sich die Gleichgewichte zwischen Stickstoff und anderen Nährstoffen wie Magnesium, Phosphor und Kalium im Boden und damit auch ihre ausgewogene Aufnahme durch die Pflanzen. Der unausgewogene Ernährungsstatus im ⁠Ökosystem⁠ führt zu geringerer Toleranz gegenüber kurzzeitigen Störungen oder Stress (Frost, Trockenheit, Schädlinge). Pflanzen und Pflanzengesellschaften, die auf neutrale Bodenverhältnisse angewiesen sind, haben durch Versauerungsprozesse eine geringere Überlebenschance. Durch Eutrophierung und Versauerung können Ökosystemtypen verschwinden und die Vielfalt der Ökosysteme wird verringert.
Außerdem können Stickstoffoxide, insbesondere Stickstoffdioxid, Pflanzen direkt schädigen und unter anderem ein Gelbwerden der Blätter (sog. Nekrosen), vorzeitiges Altern und Kümmerwuchs bewirken.

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Schlagworte:
 Stickstoffoxide

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