Stakeholderdialog Gesundheitliche Belastungen ...
... im Arbeitsalltag durch den Klimawandel
Dialoge zur Klimaanpassung: Gesundheitliche Belastungen im Arbeitsalltag durch den Klimawandel
Vor dem Hintergrund bereits spürbarer Klimaänderungen wird es immer wichtiger, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Zunehmende Extremwetterereignisse sowie Veränderungen der Jahresdurchschnittstemperatur erfordern Anpassungsmaßnahmen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Doch wie kommen Entscheidungsträger/innen prägnant und schnell an relevante Informationen über Klimafolgen und damit verbundene Risiken und Chancen? Welche Handlungsstrategien gibt es und welche Best-Practice-Beispiele sind nachahmenswerte Vorbilder? Zu diesen Fragen veranstaltet das Umweltbundesamt gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Dialoge mit Entscheidungsträger/innen aus Verbänden, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung. Neben dem fachlichen Austausch steht auch die Vernetzung der Akteure im Mittelpunkt.
Die Veränderung von Klima und Wetterbedingungen können für verschiedene Berufsgruppen zu unterschiedlichen, teilweise schwerwiegenden Belastungen führen, besonders bei Arbeiten im Freien. Erhöhte Temperaturen oder Hitzeperioden bringen kurz- und langfristige Folgen mit sich: Heiße Tage können Herz-Kreislauf-Beschwerden, Sonnenstiche, Hitzestress, Ohnmacht, Hitzekrämpfe und Hitzschläge auslösen. Ist man während der Arbeitszeit zu lange starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, erhöht sich das Hautkrebsrisiko um ein Vielfaches. Starke Sonneneinstrahlung kann in Verbindung mit hohen Temperaturen zu bodennahem Ozon und Atemwegserkrankungen führen. Tierische Krankheitsüberträger und eine verlängerte Pollenflugsaison können Infektionskrankheiten und Allergien auslösen.
Im Rahmen eines eintägigen Workshops am 11. Juli 2016 diskutierten 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Gewerkschaften und gewerkschaftsnahen Organisationen (u.a. Berufsgenossenschaften) sowie aus Verwaltung und der angewandten Wissenschaft Lösungen und Maßnahmen, wie gesundheitliche Belastungen durch die Folgen des Klimawandels während der Arbeitszeit reduziert werden können. Die Teilnehmenden identifizierten insbesondere präventive Handlungsansätze, die intensiviert werden sollten, wie etwa die Sensibilisierung betroffener Berufsgruppen und die Umsetzung technischer (z.B. mobile Dächer), organisatorischer (z.B. Arbeitszeitregelungen) und/oder persönlicher Schutzmaßnahmen (z.B. Kleidung) im Arbeitsalltag. Abschließend wurde diskutiert, welchen Unterstützungs- und Kooperationsbedarf die Expertinnen und Experten seitens der Politik für die Anpassung an den Klimawandel sehen.
Veranstalter: Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB)
Fachbegleitung UBA: Sebastian Ebert
Auftragnehmer: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)