„Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt“ neu berufen

Experten werden zwei Jahre lang Vorschläge für umweltgerechte Agrarsysteme erarbeiten

Grüne Wiesenlandschaft mit ein paar Pfadenzum Vergrößern anklicken
Abwechslungsreiche Kulturlandschaften durch nachhaltig betriebene Landwirtschaft
Quelle: Kurt-Jürgen Hülsbergen

Die „Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt" (KLU) hat ihre Arbeit neu aufgenommen. Sie wird in den kommenden zwei Jahren Vorschläge erarbeiten, welche Agrarsysteme in der Lage sind die Anforderungen von Umwelt, Gesellschaft und Landwirtschaft gleichermaßen zu vereinen. „Landwirtschaft braucht neue Perspektiven. Die intensive Landwirtschaft, die uns kostengünstige Nahrungsmittel im Überfluss bereitet, ist eine der größten Verursacherinnen negativer Umweltfolgen: Verlust der Biodiversität, Belastung der Gewässer und Degradation von Böden. Negative Auswirkungen auf die Luftqualität und den Klimawandel kommen hinzu. Gleichzeitig wird die prekäre Lage der Landwirte zunehmend deutlich: Sie sind gefangen zwischen Preisverfall und Mehrproduktion – für Umweltaspekte ist da kaum noch Luft“, sagt Maria Krautzberger, die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA).

Prof. Alois Heißenhuber, der neu gewählte Vorsitzende der KLU hebt hervor, dass Umweltschäden Kosten sind, die von der Gesellschaft bezahlt werden müssen: „Generell kann es auf Dauer nicht gut gehen, dass wir Lebensmittel zwar außerordentlich billig einkaufen können, deren Erzeugung aber auf Kosten der Umwelt, der Tiere und nicht zuletzt auch auf Kosten der in der Landwirtschaft tätigen Menschen geht.“

Prof. Hubert Wiggering, der neue stellvertretende Vorsitzende ergänzt: „Die globalen Nachhaltigkeitsziele setzen neue Maßstäbe für alle Sektoren. Ziel einer zukünftigen Entwicklung muss daher sein Nachhaltigkeitsziele und Landwirtschaft in Gleichklang zu bringen, auch um den Diskurs um die Bedeutung der Landwirtschaft wieder zu beleben.“

Weitere Informationen:
Die Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt KLU ist ein unabhängiges Expertengremium, das das ⁠UBA⁠ zu Fragen von Umweltschutz und Landwirtschaft berät. Die erste Berufungsperiode endete 2015.

Der neu berufenen KLU gehören nun 13 Agrar- und Umweltexpertinnen und -experten an: Prof. Dr. Alois Heißenhuber und Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen (beide Technische Universität München), Prof. Dr. Hubert Wiggering (Universität Potsdam),  Dr. Martin Bach (Justus-Liebig-Universität Giessen), Dr. Annette Freibauer (Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft), Andreas Krug (Bundesamt für Naturschutz), Heino von Meyer (⁠OECD⁠), Dr. Stefan Möckel (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig), Prof. Dr. Karin Holm-Müller (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn),  Prof. Dr. Urs Niggli, (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), Ulrich Peterwitz (Gelsenwasser AG),  Lutz Ribbe (Stiftung EuroNatur) und Prof. Dr. Christoph Winckler (Universität für Bodenkultur, Wien).

Die Geschäftsstelle der KLU ist angesiedelt im Fachgebiet II 2.9 „Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und internationaler Bodenschutz” des Umweltbundesamtes. Das Fachgebiet leitet der Agrarwissenschaftler Dr. Knut Ehlers (E-Mail: knut [dot] ehlers [at] uba [dot] de, Telefon: 0340 2103-3356).

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