Gegen Müll und Mief: Tipps für den umweltfreundlichen Frühjahrsputz

Reinigungsmittel sparsam verwenden – kaputte Elektrogeräte bei kommunalen Sammelstellen abgegeben

Der Frühling ist da – für viele die Gelegenheit, Haus oder Wohnung zu entrümpeln und den Winter hinaus zu fegen. Wer nicht nur Wert auf große Sauberkeit legt, sondern auch an unsere Umwelt denkt, sollte einige Hinweise befolgen: „Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel am besten nach Dosieranleitung einsetzen. Das spart Energie, Chemikalien sowie Wasser – und schont die Gesundheit. Viel Chemie hilft keineswegs viel, sondern belastet Umwelt und Geldbörse nur unnötig.” so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Alte Elektrogeräte – ob Lampen, Handys, Fernseher oder Stereoanlagen – gehören übrigens nicht in die graue Tonne. „Den Elektroschrott müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Sammelstellen ihrer Stadt oder Gemeinde abgeben – und das völlig kostenlos. So wandern die wertvollen Rohstoffe in den Geräten nicht einfach auf den Müll, sondern lassen sich verwerten.”, so Troge. Die ausgedienten Elektrogeräte enthalten immer knapper werdende und deshalb kostbare Edelmetalle wie Gold, Indium und Platin sowie Stahl und Kunststoffe. Alte Elektrogeräte dürfen bereits seit März 2006 nicht mehr in den Hausmüll gelangen, sondern sind bei den kommunalen Sammelstellen abzugeben.

Allzweckreiniger sind für fast alle Reinigungsarbeiten und alle wischbeständigen Oberflächen geeignet. Beim Gebrauch sind die Anweisungen der Hersteller genau zu beachten, um eine Überdosierung und dadurch verursachte Streifenbildungen zu vermeiden. Für ein besseres Putzergebnis und um Umweltbelastungen zu mindern, sollte man bei verschiedenen Verschmutzungen zu alternativen Reinigern greifen:

  • Scheuermittel sind bei hartnäckigen Verschmutzungen auf kratzfesten Oberflächen eine gute Wahl. Die mechanische Reinigung ermöglicht einen geringeren Einsatz starker Chemikalien, die das Abwasser belasten. Besonders im Sanitärbereich reicht regelmäßiges Reinigen mit Putzmitteln auf Basis der Zitronensäure völlig aus, um Kalk und Schmutz zu beseitigen. Desinfizierende Mittel sind hier in der Regel überflüssig.
  • Vorsicht ist bei Rohr- und Abflussreinigern geboten: Sie sind meist stark ätzend und wegen des großen Anteils  alkalischer Inhaltsstoffe auch sehr umweltbelastend. Sie tragen dadurch vor allem zur Versalzung der Gewässer bei. Verstopfungen in Bad oder Küche beseitigt man also besser mechanisch mit der Saugglocke oder einer Drahtspirale.
  • In der Küche greifen Umweltbewusste - statt zu aggressiven Spezialreinigern für Herd und Backofen - besser zum Spülmittel, alkalischen Allzweckreiniger oder Scheuermittel. Länger einwirken lassen und statt Chemie mehr Muskelkraft einsetzen, das bringt gute Ergebnisse, falls man den Schmutz sofort vom warmen Herd oder Backofen entfernt. Auch Kalk lässt sich nach kurzem Einwirken mit Zitronensaft oder saurem Reiniger auf Basis der Zitronensäure oft wie von selbst entfernen.
  • Beim Fensterputzen hilft statt eines speziellen Glasreinigers auch Wasser mit einem Schuss Spülmittel, Essig oder Spiritus. Ein Fensterabzieher oder ein Lederlappen sorgen für streifenfreien Glanz.
  • Polster und Teppiche reinigt man umweltbewusst, indem man sie saugt oder bürstet. Flecken lassen sich hier oft mit Seifenschaum oder sparsam aufgetragener lauwarmer Feinwaschmittellösung entfernen.
  • Auf den Einsatz von Raumbeduftungsmitteln sollte verzichtet werden, da Duftstoffe eine Ursache für Allergien sein können. Meist hilft bereits kurzes Lüften, um schlechte Gerüche zu beseitigen.
  • Und wie entsorgt man alte Chemikalien? Chemikalien und Lösemittel, wie Terpentinersatz, können die Umwelt schwer schädigen und dürfen daher nicht in den ⁠Abfluss⁠ oder in die Mülltonne gelangen. Reste sollte man zum Händler, den kommunalen Sammelstellen oder zu einem Entsorgungsunternehmen bringen. Zu den kaputten Elektrogeräten, die bei den Sammelstellen abzugeben sind, gehören auch Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren, da diese Produkte Quecksilber enthalten. In Batterien sind Cadmium, Quecksilber und Blei, daher dürfen sie nicht im Hausmüll landen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen diese in gekennzeichneten Behältern oder bei öffentlichen Sammelstellen ihrer Stadt oder Gemeinde entsorgen. Bei lithiumhaltigen Batterien, wie Lithium-Ionen-Batterien aus Kameras oder Laptop-Akkus, besteht bei unachtsamer Entsorgung zudem die Gefahr kleinerer Brände oder Explosionen. Das Abkleben der Batteriepole ist daher aus Sicherheitsgründen zu empfehlen.

 

Dessau-Roßlau, 03.04.2008

 

 

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