Hornisse

Rotbraun-gelbe Hornisse auf einem Blattzum Vergrößern anklicken
Hornisse
Quelle: Bärbel Schulz / PIXELIO

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen

Hornissen sind deutlich größer als die gemeine Wespe und rötlichbraun / gelb gestreift. Arbeiterinnen erreichen eine Länge von 18-25 Millimeter, die Königin bis zu 35 Millimeter. Hornissen bilden einjährige Staaten.

 

Lebensraum / Vorkommen

Da natürliche Baumhöhlen selten geworden sind, sucht die Königin im Frühjahr oft eine Ersatzhöhle im menschlichen Siedlungsbereich. Solche gern aufgesuchten Nistplätze sind Vogelnistkästen, alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen, Winterverkleidungen am Dach, aber auch Rollladenkästen und Nischen in Dachböden.

 

Verhalten

Hornissen sind die größten bei uns vorkommenden Wespen und bilden einjährige Staaten. Sie gelten als weniger aggressiv als die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe und werden im Gegensatz zu diesen auch nicht von Süßspeisen angelockt. Allerdings verteidigen sie ihr Nest, wenn dieses gestört wird. Der Verteidigungsradius schwankt in der Regel zwischen zwei und sechs Metern. Wenn der Hohlraum, in dem sich das Nest befindet, zu klein für das wachsende Volk wird, bauen die Tiere oft gleichzeitig ein weiteres Nest in einer anderen Höhlung (Filialbildung). Die Larven im Ursprungsnest werden dabei aber weiter gepflegt. Nach Schlupf der letzten Brut im Ursprungsnest wird dieses völlig verlassen und das Volk besiedelt fortan wieder nur ein Nest.

 

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Hornissen ernähren ihre Brut mit allen Arten von Insekten wie Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen, etc. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk vertilgt bis zu einem halben Kilogramm Insekten am Tag. Erwachsene Tiere ernähren sich vor allem von Pflanzensäften oder auch Fallobst.

 

Fortpflanzung

Die Königin gründet im Frühjahr ein Nest und legt befruchtete Eier in ein Nest aus papierartigen zerkauten Holz. Aus den Larven, die mit Insekten gefüttert werden, entstehen Arbeiterinnen, die die eigentliche Arbeit des Volkes übernehmen. Im Spätsommer entstehen auch Männchen und Jungköniginnen, die ausfliegen und sich paaren. Im Herbst erreicht das Volk seine größte Ausdehnung. Nur die befruchteten jungen Königinnen überwintern, der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost.

 

Natürliche Feinde

Die als Bruträuber aktiven Raupen der Hummelnestmotte können insbesondere bereits geschwächte Hornissenvölker vollkommen zerstören.

 

Gesundheitsrisiken für den Menschen

Hornissen sind nicht aggressiv und greifen höchstens in unmittelbarer Nestnähe an. Da sie hauptsächlich lebende Insekten und Raupen vertilgen, interessieren sie sich auch nicht für Brotaufstriche und Getränke. Nur beim Aufheben von Fallobst muss aufgepasst werden, dass darin keine Hornisse steckt. Die Gefährdung für Menschen durch Hornissenstiche wird oft übertrieben. Die Giftwirkung ist vergleichbar mit Bienen- und Wespenstichen. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum können allerdings wie bei Bienen und anderen Wespen auch lebensgefährliche Schwellungen auftreten. Zudem reagieren manche Menschen gegen Bienen- und Wespenstiche (einschließlich der Hornisse) allergisch. Insgesamt ist aber die Stechgefahr durch Hornissen gering.

 

Informationen zum Artenschutz

Die Hornisse ist eine gefährdete Art und steht in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste. Sie darf daher nicht bekämpft werden.

 

Vorbeugung und Bekämpfung

Hornissen dürfen als geschützte Art nicht bekämpft werden. Insektenschutzgitter vor den Fenstern verhindern generell das Eindringen von Insekten in die Wohnung.

Einzelne ins Haus gelangte Tiere können mit einem möglichst durchsichtigen Behälter (Glas, Becher oder Tasse) eingefangen werden, indem die Öffnung über das Tier gestülpt wird. Nachdem die Öffnung mit einem Stück Papier oder Pappe vorsichtig verschlossen wurde, kann das Tier nach draußen getragen und entlassen werden.

Wenn ein Volk aber aus Sicherheitsgründen (z.B. Nest im Rollladen oder Nähe von Spielplätzen) entfernt werden soll, kann das Nest von Imkern oder anderen geschulten Personen umgesiedelt werden. Wo kein Imker bekannt ist, helfen Feuerwehr, Polizei, Stadtverwaltung oder Umwelt- und Naturschutzamt weiter.

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