1991

einfache Computergrafik zeigt einen jungen Mann in einem Haus und Tasten für Computerspiel-Befehlezum Vergrößern anklicken
Das Computerspiel "Das Erbe" vom Umweltbundesamt aus dem Jahr 1991.
Quelle: Umweltbundesamt

1991 erscheint UBA´s Öko-Computerspiel „Das Erbe“. Das Stromeinspeisungsgesetz sorgt für einen Windkraft-Boom in Deutschland. Die Verpackungsverordnung und die EG-Öko-Verordnung treten in Kraft. Auch bei Aufgaben der Umwelthygiene erfolgt eine deutsche Wiedervereinigung und die Sportanlagenlärmschutzverordnung (18. BImSchV) sorgt für eine Begrenzung des Lärms von Sportanlagen.

Inhaltsverzeichnis

 

Computerspiel „Das Erbe“

Wie erreicht man 1 Million Menschen und begeistert sie für das Thema Umwelt? Das ⁠UBA⁠ ist erfinderisch und am Puls der Zeit und gibt das PC-Spiel „Das Erbe“ heraus, eine Abenteuergeschichte mit Öko-Hintergrund. Für die Öffentlichkeitsarbeit der Behörde war das ein Novum und zugleich ein großer Erfolg – für die Nutzer ein amüsanter und lehrreicher Einblick in ökologisch korrektes Verhalten.

Die Handlung: Architekt Bruno van Bruch vererbt seinem Neffen 3 Millionen DM, unter der Voraussetzung, dass dieser die heruntergekommene Villa Bröckelstein saniert. Das Spiel hat mittlerweile im Computerspielmuseum Berlin ein neues Zuhause gefunden.

 

Stromeinspeisungsgesetz sorgt für Windkraft-Boom in Deutschland

Das „Gesetz über die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das öffentliche Netz“, kurz Stromeinspeisungsgesetz vom 7. Dezember 1990, fördert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese werden, mit Ausnahme der Wasserkraft, nur von kleinen Unternehmen erzeugt, welche erhebliche Nachteile haben, da große Stromkonzerne den Zugang zu den Verbundnetzen verweigern oder stark erschweren. Das neue Gesetz verpflichtet die Stromkonzerne zur Einspeisung und sichert den Erzeugern erneuerbarer Energien Mindestvergütungen zu. Im Jahr 2000 wird das Stromeinspeisungsgesetz durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz abgelöst.

 

Die Verpackungsverordnung tritt in Kraft

Mit der Verpackungsverordnung wird in Deutschland erstmals die Produktverantwortung auf Hersteller und Vertreiber übertragen. Die Vermeidung von Verpackungen sowie deren Herstellung aus recycelbaren Materialien soll Umweltbelastungen vermindern. Neben der Förderung wiederbefüllbarer Verpackungen, zielt die Verordnung auch auf die Verwertung von Verpackungsabfällen. Im Rahmen der Erfüllung ihrer Produktverantwortung gründet die Industrie die Duale Abfallentsorgung, die Verpackungen von privaten Endverbrauchern einsammelt, sortiert und verwertet.

 

Die EG-Öko-Verordnung tritt in Kraft

Die EG-Verordnung umfasst die Erzeugung, Kennzeichnung und Kontrolle von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Sie beinhaltet beispielsweise ein generelles Verbot der Verwendung gentechnisch veränderter Organismen und auf deren Grundlage hergestellte Produkte.

 

Wiedervereinigung auch bei Aufgaben der Umwelthygiene

In das Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene (1994 ins UBA integriert) werden 1991 wesentliche Teile des ehemaligen Forschungsinstituts für Hygiene und Mikrobiologie Bad Elster als Forschungsstelle Bad Elster sowie das Laboratorium für gesundheitsschädliche Arthropoden aus dem früheren Zentralinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Epidemiologie der DDR eingegliedert.

 

Sportanlagenlärmschutzverordnung erlassen

Die "Sportanlagenlärmschutzverordnung“ (18. ⁠BImSchV⁠) sorgt seit dem 18. Juli 1991 für eine Begrenzung des Lärms, der von Sportanlagen ausgehen darf. Innerhalb von entfernten Gebäuden dürfen von der Anlage tagsüber nicht mehr als 35 dB(A) und nachts 25 dB(A) hervorgerufen werden. Ein Verfahren für die Ermittlung des Immissionspegels sowie Regelungen für Anordnungen und Ausnahmen sind ebenfalls enthalten.