Fransenflügler (auch Thripse, Gewitterfliegen genannt)

Thripse auf einer Zitruspflanzezum Vergrößern anklicken
Thripse auf einer Zitruspflanze
Quelle: M.J. / de.wikipedia.org / Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland“ lizenziert

Inhaltsverzeichnis

 

Alternative Bekämpfungsmaßnahmen

Von Fransenflüglern befallene Pflanzen sollten mit einem Wasserstrahl und/oder Seifenlauge abgeduscht werden, Rosen mit Brennnesseljauche.

Auch der Anbau von sog. Schutzpflanzen wie  Bohnenkraut oder Kamille kann helfen, da diese von den Fransenflüglern gemieden werden.

Im Handel sind außerdem farbige Klebefallen erhältlich, die fliegende Fransenflügler anlocken.

Zur Vorbeugung sollten Pflanzen ausreichend gewässert, der Boden intensiv bearbeitet und gemulcht werden. Erntereste sollten am besten entfernt und nur gebeiztes Saatgut verwendet werden. Bei starkem Befall muss sicherheitshalber die gesamte Pflanze vernichtet werden, Knollen im Winter nur kalt lagern (+5 Grad).

Eine Bekämpfung mit natürlichen Feinden wie z.B. Raubmilben zur biologischen Schädlingsbekämpfung kommt für den Privathaushalt nur dann in Betracht, wenn es sich um einen Befall in Gewächshäusern oder Wintergärten handelt.

 

Aussehen

Die Ordnung der Fransenflügler, auch Thripse oder Gewitterfliegen genannt, gehören zur Unterklasse der Fluginsekten, Überklasse Insekten, und zum Unterstamm der Tracheentiere.

Die schmalen, gelb bis dunkelbraunen Fransenflügler sind ca. 1 bis 3 Millimeter lang und haben vier Flügel mit fransenartigen Haaren an den Enden. Es gibt auch Arten ohne Flügel. Außerdem besitzen sie Blasen an den Füßen, die durch eine Drüse mit Feuchtigkeit versorgt werden und sich wie Saugnäpfe verhalten, so dass sie sich an glatten Oberflächen gut festhalten können.

Die Larven sind gelb bis hellgrünlich und durchsichtig.

 

Lebensraum / Vorkommen

Weltweit existieren rund 5.500 Arten, wovon die meisten in den Tropen leben. In Mitteleuropa gibt es ca. 400 und in Deutschland etwa 210 Arten.

 

Verhalten

Fransenflügler saugen Pflanzensaft oder saugen auch Blattläuse oder Milben aus. Sie entwickeln sich auf oder unter der Erde. Es gibt solitär lebende und auch staatenbildende Arten.

Viele Arten bevorzugen nur eine einzige Wirtspflanze. Sie können nicht gut fliegen und lassen sich vom Wind treiben. Auf diese Weise können sie viele hundert Kilometer transportiert werden. Oft treten sie massenhaft bei schwülem ⁠Wetter⁠ auf. Sie überwintern eng aneinander gedrängt in Ritzen von Geräten und Behausungen oder auf Pflanzenresten, im oder auf dem Boden. In warmen Räumen treten sie auch das ganze Jahr hindurch auf.

 

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Fransenflügler saugen die Flüssigkeit aus den Blättern von Pflanzen. Manche Arten fressen auch Pilze oder totes Holz. Einige Arten ernähren sich auch räuberisch, indem sie andere Milben, Schildläuse oder andere Fransenflügler (Larven oder erwachsene Tiere) aussaugen.

 

Fortpflanzung

Nach der Paarung legt das Weibchen etwa zwanzig bis mehrere hundert Eier auf den Blättern einer Pflanze ab oder auch direkt im Pflanzengewebe, das hierfür angebohrt wird. Einige Arten pflanzen sich auch ungeschlechtlich fort. Nach zwei bis zwanzig Tagen (je nach Art und Umweltbedingungen) schlüpfen die Larven. Nach zwei Larvenstadien verpuppen sich die Larven und zwar 2- bis 3-mal, entweder auf dem Boden oder ca. 20 cm tief in der Erde. Es können sich ein bis drei, in sehr warmer Umgebung auch bis zu 12 Generationen in einem Jahr entwickeln.

 

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden zählen zahlreiche räuberische Insekten wie Schwebfliegen, Ameisen, Marienkäfer, Blattwanzen, Larven der Florfliege, aber auch Spinnen und Raubmilben oder parasitäre Nematoden, wahrscheinlich auch Vögel.

 

Gesundheitsrisiken für den Menschen

Fliegt einem ein Fransenflügler ins Auge, kann es zu einer Bindehautreizung kommen.

Bei massenhaftem Auftreten sollen sie auch manchmal Menschen im Freien stechen. Dadurch kann es zu Hautreizungen und punktuellen Schwellungen kommen. Sie saugen allerdings kein Blut und sind für Menschen nicht gesundheitsschädlich.

 

Typische Schäden

Die Fransenflügler hinterlassen silbrig glänzende Stellen an Blättern, ähnlich wie bei Spinnmilben. Auf den Blattunterseiten sieht man die Kotflecken. Die Entwicklung von Gemüse kann behindert werden, Knospen verkümmern. Die Tiere werden oft mit Zimmerpflanzen eingeschleppt und verbreiten sich dann auf andere Pflanzen. Darum sollte man zur Vorbeugung die neue Pflanze erst isolieren, bis man sicher ist, dass sie nicht befallen ist.

Es wird auch berichtet, dass die Insekten durch die Lüftungsschlitze in Flachbildschirme eindringen können, dort sterben und dann im Monitorbild verbleiben.

 

Gefahrenabschätzung

Die Pflanzenschutzämter in Deutschland stufen 26 einheimische Arten als Schädlinge ein. Große Schäden sind allerdings nur bei einem Massenbefall draußen oder in Gewächshäusern zu erwarten.

Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise sind Thripse nur schwer mit chemischen Pflanzenschutzmitteln zu bekämpfen. Der biologischen Bekämpfung z.B. mit Raubmilben kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Einige Arten werden auch selbst in Gewächshäusern zur biologischen Schädlingsbekämpfung gegen andere schädliche Insekten eingesetzt.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Biozid-Portal