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Wo wurden in Deutschland bisher Fracking-Operationen zur Erdgasförderung durchgeführt?

Seit den 1960er Jahren erfolgten in Deutschland Fracking-Operationen in Öl- und Gaslagerstätten. Dies geschah zunächst zur Reaktivierung konventioneller Öl- und Gaslagerstätten und wurde dann auf gering durchlässige Sand- und Kalksteinlagerstätten ausgeweitet, in denen sich das Tight Gas befindet. Diese Lagerstätten liegen in Norddeutschland anders als Schiefergaslagerstätten unterhalb der Barriere aus Zechsteinsalzen und deutlich tiefer (üblicherweise in Tiefen unter 3500 m) als Schiefergaslagerstätten (üblicherweise 1000 - 2500 m Tiefe).

Übersicht über die Anzahl der Fracking-Operationen


                                      Tight Gas- und konventionelle     Schiefergas-Lagerstätten             Kohleflözgas-Lagerstätten

                                      Lagerstätten

Niedersachsen          mind. 325 Fracks                              3 Fracks (Damme 3 – 2008)          0                           

                                     (mind. 148 Bohrungen)     

NRW                             0                                                           0                                                            2 Fracks (Natarp – 1995)

Tabelle: Anzahl der in Deutschland durchgeführten Frack-Maßnahmen

Wie oft wurde die Fracking-Technologie bei der Tiefengeothermie bisher eingesetzt?

In geothermischen Forschungsprojekten und Anlagen zur Strom- und Wärmegewinnung ist in Deutschland bisher in weniger als zehn Fällen die Fracking-Technik bzw. hydraulische Stimulation angewendet worden.

Die betreffenden Standorte verteilen sich auf zwei der drei bevorzugten deutschen Geothermieregionen – den Oberrheingraben (Landau, Insheim, Soultz-sous-Forêt) und das Norddeutsche Becken (Horstberg, Hannover, Groß Schönebeck). Es wurde jeweils Wasser in der Größenordnung von mehreren 1000 m³  verpresst, bei dem unter Beteiligung deutscher Wissenschaftler durchgeführten internationalen Forschungsprojekt in Soultz-sous-Forêt, Frankreich, sogar einige 10.000 m³. Die Fracking-Tiefen lagen zwischen rund 3300 m (Landau) und ca. 5000 m (Soultz). Beim Forschungsprojekt in Groß Schönebeck wurde aufgrund geologischer Besonderheiten zusätzlich zum Fracking mit Wasser auch mit Gel gefrackt sowie Stützmittel eingebracht. Diese in der Gasgewinnung eingesetzte Methode wird in der Geothermie üblicherweise nicht verwendet.

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Schlagworte:
 Fracking

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