Indikator: Umweltfreundlicher Konsum

Ein Diagramm zeigt die Marktanteile von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen. Der Anteil stieg von 2012 bis 2022 von 3,6 % auf 13,9 %. Einen deutlichen Anstieg gab es im Jahr 2020 von 7,9 % auf 13,4 %. Ziel 2030 sind 34 % Marktanteil.zum Vergrößern anklicken
Marktanteile von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen, nach Umsätzen gewichtet
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • 2022 wurden in den Produktbereichen mit staatlichen Umweltzeichen 13,9 % des Umsatzes mit besonders umweltfreundlichen Produkten gemacht.
  • Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass umweltfreundliche Produkte bis 2030 einen Marktanteil von 34 % haben sollen.
  • Insbesondere bei Lebensmitteln und Pkw sind größere Anstrengungen nötig, um dieses Ziel zu erreichen.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Haushalte können nachhaltigen Konsum direkt und indirekt fördern. Zum einen benötigen energieeffiziente Fahrzeuge oder gedämmte Häuser bei der Nutzung weniger Energie und verursachen einen geringeren Ausstoß von Treibhausgasen. Zum anderen nehmen Verbraucher*innen durch die Bevorzugung umweltfreundlicher Produkte indirekt Einfluss auf die Emissionen der Herstellung.

Der ⁠Indikator⁠ erfasst die Marktanteile von Produkten mit anspruchsvollen Umweltzeichen. Dabei werden bisher ausschließlich staatlich regulierte Umweltzeichen betrachtet: Energieverbrauchskennzeichnung (Pkw, Haushaltsgroßgeräte, Leuchtmittel und Fernseher), Bio-Siegel (Lebensmittel) sowie Blauer Engel (Hygienepapiere, Wasch- und Reinigungsmittel). Mit Hilfe des Indikators kann festgestellt werden, ob umweltfreundliche Produktvarianten konventionelle Produktvarianten im Markt ersetzen. Denn nachhaltiger Konsum erfordert, nicht-nachhaltige Konsumweisen durch nachhaltige zu ersetzen.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

2022 hatten umweltfreundliche Produkte einen Marktanteil von 13,9 % in den erfassten Produktgruppen. Nachdem er mit 5,5 Prozentpunkten 2020 deutlich angestiegen war, liegt er 2022 nur geringfügig über dem Wert von 2020. Dies hat im Wesentlichen mit dem Marktanteil von A+-Pkw zu tun. 2020 war dieser von 10,0 % auf 27,5 % durch die umfassende staatliche Förderung sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2022 lag der Marktanteil mit 31,2 % hingegen nur wenige Prozentpunkte über dem Wert von 2020. Biolebensmittel lagen mit einem Marktanteil von 6,3 % in 2022 unter dem Wert von 2020 (6,8 %). Bei den Haushaltsgroßgeräten wachsen die Werte der effizientesten Produkte bei Weißer Ware nur noch wenige Prozentpunkte. Bei den Hygienepapieren sinken die Marktanteile im achten Jahr in Folge auf nur noch 10,0 % bei Privathaushalten. Innerhalb der verschiedenen Produktgruppen unterscheiden sich die Marktanteile teilweise deutlich. Beispiel Haushaltsgeräte: Waschmaschinen mit der höchsten Effizienzklasse hatten zuletzt einen Marktanteil von 95,6 %. Bei Elektroherden und Backöfen oder bei Klimageräten hatte die höchste Effizienzklasse hingegen einen Anteil von unter 1 %.

In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt sich die Bundesregierung Ziele für den Marktanteil umweltfreundlicher Produkte: Dieser soll bis 2030 auf 34 % steigen (BReg 2016). Dieses Ziel erfordert vor allem, dass der Absatz von Biolebensmitteln sowie der Marktanteil von E-Autos deutlich steigen muss. Auch sollte die sich abschwächende bzw. teilweise sogar negative Wachstumsdynamik bei energieeffizienten Produkten neu belebt werden. 

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Für die Berechnung des Indikators wurden für jeden Konsumbereich besonders umweltrelevante Produktgruppen identifiziert, für die Marktdaten verfügbar sind. Da die Märkte der einzelnen Produktgruppen unterschiedlich groß sind, werden die Marktanteile mit dem Umsatzvolumen des jeweiligen Gesamtmarktes gewichtet. Dies garantiert, dass hohe Marktanteile in kleinen Nischenmärkten den ⁠Indikator⁠ nicht verzerren.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Grüne" Produkte: Marktzahlen.