Wie Boden vor Hochwasser schützt

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Wie Boden vor Hochwasser schützt
Quelle: Martina Chirnielewski / Fotolia.com

Wenn es regnet, versickert das Wasser – wenn es auf guten Boden fällt. Ist der Boden aber versiegelt oder verdichtet, wie es in der Stadt und in der heutigen Landwirtschaft oft der Fall ist, kann es zu Hochwasser und Überschwemmungen kommen. Was dagegen zu tun ist, zeigt das aktuelle Positionspapier „Böden als Wasserspeicher“.

Funktionierende Böden sind ein wesentliches Element im Wasserhaushalt: Sie können Regenwasser rasch aufnehmen, große Mengen davon speichern und später den Pflanzen zur Verfügung stellen sowie die ⁠Grundwasserneubildung⁠ sicherstellen. Eingriffe des Menschen schädigen diese wertvollen Bodenfunktionen: Versickerung und Wasserspeicherfähigkeit werden im urbanen Raum mit hoher Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr reduziert und auf landwirtschaftlichen Flächen entstehen Schäden durch Verschlämmung und Bodenverdichtung. 

Die Bodenfunktionen werden auf landwirtschaftlich genutzten Böden meist schleichend, gleichwohl mit gravierenden Folgen, beeinträchtigt. Verminderte Infiltration und Wasserspeicherfähigkeit der landwirtschaftlich genutzten Böden können bei ungünstigen Witterungsverhältnissen zu Staunässe, verstärktem Oberflächenabfluss und damit stärkerer Bodenerosion und lokalen Überschwemmungen führen.

Mit den erwarteten Klimaänderungen nimmt die Hochwassergefährdung künftig zu. Der Landwirtschaft, als größter Flächennutzerin in Deutschland, kommt daher eine besondere Bedeutung zu für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und damit auch einen vorbeugenden Schutz vor Hochwasser.

Die KBU empfiehlt in ihrem Positionspapier „Böden als Wasserspeicher“ folgende Maßnahmen für eine verbesserte Wasserspeicherung und damit Schutz vor Hochwasser:

  • dem potenziellen Beitrag der Nutzungsänderung bzw. optimierter Bewirtschaftung pflanzenbaulich genutzter Flächen politisch stärkere Beachtung zu schenken;
  • die Entwicklung von effektiven Planungsinstrumenten der Flächennutzung zur Optimierung der Wasserversickerung und -speicherung zu forcieren;
  • die Ansiedlung von Betrieben des Ökologischen Landbaus oder Betriebsumstellungen auf Ökologischen Landbau in von Hochwasser oder ⁠Erosion⁠ gefährdeten Wassereinzugsgebieten als Ausgleichsmaßnahme für Flächenverbrauch und Bodenversiegelung zu fördern.
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Schlagworte:
 boden  Wasser  Hochwasser  Klimaschutz  Wasserspeicher